Abteilung Kinderchirurgie der Universität Jena führt und verwaltet Patientenakten jetzt digital
Jena (12.02.03) Papierfreie Zone! Diese Losung gilt seit kurzem in der Abteilung Kinderchirurgie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Akten der jungen Patienten werden nun für den gesamten Ambulanzbereich digital geführt, das heißt mit Hilfe eines elektronischen Datenbanksystems. Die Jenaer Kinderchirurgie ist damit Vorreiter. In Deutschland gibt es derzeit nicht mehr als zehn medizinische Einrichtungen, die ihre Patientenakten elektronisch verwalten. Am 22. Januar startete die Testphase. Nach der heutigen Pressekonferenz ist klar, das System hat sich bewährt und wird weiter genutzt.
Die elektronische Akte hat mehrere Vorteile gegenüber dem klassischen Papierkollegen. Auch nachts oder an Wochenenden, an dem bisher die Akten weder eingesehen, noch angelegt werden konnten, stehen diese jetzt zur Verfügung. "Alle seit dem 22.1.2003 erfolgten Behandlungen können so am Computer nachvollzogen werden. Gerade während der Umzugsphase des Jenaer Klinikums, wenn die Ambulanz bereits nach Lobeda übergesiedelt ist, die Kinderchirurgie aber noch einige Monate am alten Standort in Jenas Stadtmitte verbleibt, ist so die optimale Versorgung unserer Patienten gewährleistet", erklärt Oberarzt Dr. Thorsten Doede. Bei einer Überweisung eines Patienten von einem Standort zum anderen müssen die Akten nicht den Eltern mitgegeben werden.
Auch die niedergelassenen Kinderärzte profitieren von dem Novum. "Bisher hat sich niemand die Mühe gemacht, die Hausärzte der kleinen Patienten zu informieren", so Doede. "Nun können wir nach der Behandlung durch die Klinik einen Patientenbrief mitgeben. Ein Knopfdruck genügt und der Kollege erhält ein leserliches Dokument für seine Akten". Auf dem Weg zum papierfreien Krankenhaus hat die Abteilung Kinderchirurgie den ersten Schritt gemacht. Weitere sollen folgen. Ab 2004 hofft der Chirurg auch den gesamten Stationsablauf papierfrei gestalten zu können. In Berlin gäbe es bereits ein komplett papierfreies Unfallkrankenhaus, zeichnet er seine Vision. Es gibt die Möglichkeit Röntgenbilder in die elektronische Akte einzufügen. So könnten auch weitere Spezialisten bei Diagnosefindung und Therapie einbezogen werden. Vorausgesetzt natürlich die Sicherheit der Daten bleibt gewährleistet. "Der Zugang ist bereits passwort- und kennwortgeschützt, Eintragungen der Ärzte können im Nachgang nicht überschrieben werden", so Doede.
Die Einführung des Systems ist auf jeden Fall eine Investition für die Zukunft. Stichwort Archivierung: Bisher wurden die Patientenakten nach zwei Jahren ins Archiv ausgelagert. 10-20 Jahre müssen sie aufbewahrt werden. Um an diese Akten heranzukommen, wartete man bisher bis zu drei Tagen. Diese Wartezeit würde in vier Jahren entfallen. Denn seit 22.1.2003 archiviert der Computer platzsparend. "Der Speicherplatz auf den Computern muss natürlich aufgestockt werden", so Doede. Er hofft, dass die Kollegen vom Rechenzentrum des Klinikums diese Aufgabe genauso schnell lösen, wie sie die digitale Patientenakte technisch umgesetzt haben.
Elektronische Patientenakte: Dr. Silke Giggel gibt ihrem jungen Patienten einen Arztbrief für den ni ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches
Deutsch
Elektronische Patientenakte: Dr. Silke Giggel gibt ihrem jungen Patienten einen Arztbrief für den ni ...
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