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14.02.2003 10:02

Studenten erstreiten Recht im Namen fiktiver Staaten

Monika Paschwitz Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Vorrunde des "Moot Courts" für Völkerrecht vom 20.-23. Februar an der Uni Jena

    Jena (14.02.03) Studenten treten als Anwälte für Länder auf, die nur auf dem Papier existieren. Sie streiten über einen fiktiven Fall vor Richtern, die keine sind und die Friedrich-Schiller-Universität Jena stellt dazu den Gerichtssaal. Der Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht mit Europarecht der Universität hat zum so genannten "Philip C. Jessup Moot Court" geladen. Der internationale Wettbewerb, in dem Studenten in fiktiven Rechtsstreitigkeiten die Rolle von Anwälten übernehmen, wird jährlich ausgetragen. Die deutsche Vorrunde findet vom 20.-23. Februar in Jena statt. Das Jenaer Team war 2002 als Sieger aus dem Bundeswettbewerb hervorgegangen und ist daher in diesem Jahr Gastgeber.

    Begründet wurde der Philip C. Jessup Moot Court 1959 von Studenten der Harvard Universität. Der "Jessup" beschränkt sich auf das Gebiet des Völkerrechts. Bei der derzeitigen weltpolitischen Lage ein hochaktuelles Feld für Juristen in spe. 300 studentische Teams aus über 50 Ländern nehmen teil. In Jena streiten 13 Mannschaften um das Ticket nach Washington D.C., wo im Rahmen der Jahreskonferenz der American Society of International Law traditionell die Endausscheidung stattfindet. "Der Reiz des "Jessup" liegt darin, dass die Fälle sich ganz nah an der Wirklichkeit orientieren und die Studenten praxisnah durch die Wettbewerbssituation ihre rhetorischen Fähigkeiten erproben", sagt Prof. Dr. Matthias Ruffert. Der Rechtswissenschaftler, der seit dem Wintersemester 2002 an der Uni Jena lehrt, hat die Organisation des Wettbewerbs übernommen.

    Die Teams werden für die Staaten "Reston" und "Annolay" streiten. Während eines Bürgerkriegs vergewaltigten restonische Bürger Frauen einer anderen Volksgruppe. Der nach den Unruhen neu gegründete Staat lehnt jedoch Schadensersatzzahlungen an die Frauen ab. Wegen des Adoptionsverfahrens restonischer Waisenkinder durch Annolay-Bürger sind die Behörden Restons unter Korruptionsverdacht. Reston seinerseits möchte eine Firma aus Annolay zur Rechenschaft ziehen, da sie restonische Frauen unter dem Versprechen einer Arbeitsstelle ins Land lockt und in Bordellen beschäftigt.

    Kontakt: Romy Schroeder
    Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Jena
    Tel.: 03641 / 942204; Fax: 03641 / 942202; r.schroeder@recht.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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