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17.02.2003 11:30

Hugo Wolf - Komponieren im Schatten der "großen Form"

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Todestag des Meisters jährt sich am 22. Februar 2003 zum 100. Mal / DFG-Projekt Hugo-Wolf-Werkverzeichnis an der TU Berlin

    Mit über 200 Liedern nach Gedichten von Joseph von Eichendorff, Eduard Mörike, Johann Wolfgang von Goethe, dem Italienischen und Spanischen Liederbuch, seinem Hauptwerk, verschaffte Hugo Wolf sich bleibende musikgeschichtliche Geltung und wurde bereits zu Lebzeiten als Erneuerer und Vollender des klavierbegleiteten Sololiedes apostrophiert. Das "Thematische Verzeichnis der Kompositionen von Hugo Wolf", der "Köchel" für Hugo Wolf, wird in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt an der TU Berlin erarbeitet.

    Hugo Wolf wurde 1860 in Windischgraz, Südsteiermark, geboren. Er war kein Wunderkind, fühlte sich aber zum Musiker berufen. Im Herbst 1875 begann Wolf sein Studium am Wiener Konservatorium, gab dieses jedoch bald wieder auf und erwarb sich das Rüstzeug des Komponisten autodidaktisch. Er versuchte sich zuerst in symphonischer Dichtung und komponierte die "Penthesilea", ein Streichquartett in d-Moll. Doch schon 1888 wendete er sich dem Lied zu. In den folgenden Jahren entstand sein eigentliches Hauptwerk, die fünf Liederbände, die Wolf kurz nach ihrer Entstehung veröffentlichte. Diese Kompositionen machten Hugo Wolf fast über Nacht weit über die Grenzen Wiens einem breiteren musikalischen Publikum bekannt. Seinen ersten wirklich außergewöhnlichen Erfolg hatte Wolf im Januar 1894 in einem Philharmonischen Konzert in Berlin mit dem "Elfenlied" (aus Shakespeares Sommernachtstraum) und der Chor-/Orchesterfassung seines "Feuerreiters" (von Mörike), was ihn sogar zu einer festen Übersiedlung nach Berlin bewog.Wolf starb 43-jährig.

    Das TU-Projekt gilt als eine der wichtigsten Unternehmungen der bisherigen Hugo-Wolf-Forschung und widmet sich erstmals einer umfassenden Aufarbeitung des musikalischen Werkes auf der Basis aller verfügbaren Quellen. Neben der genauen Beschreibung von Handschriften und Drucken liefert das Hugo-Wolf-Werkverzeichnis (HWW) in der Art eines Kompendiums in kompakter Form Informationen zur Entstehung der Werke, zum Entstehungsumfeld und werkbiographischen Kontext, zu den vom Komponisten verwendeten Textvorlagen, ferner über Erstaufführungen, Druckfassungen und anderes mehr. Im Verlauf mehrjähriger gezielter Forschungen wurden zahlreiche bisher unbekannte Quellenmaterialien aufgefunden, die den älteren Wissensstand revidieren und nun erstmals im HWW der Öffentlichkeit präsentiert werden.

    Mit dieser Ankündigung ist ein Aufruf verbunden: Es liegt in der Natur eines solchen Projekts, dass die Erfassung von Quellen zum Werk eines Komponisten als nie ganz "abgeschlossen" gelten kann. Wir bitten Sie daher herzlich um Hinweise auf Dokumente zu Leben und Werk Hugo Wolfs.

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Projektleiterin Dr. Margret Jestremski, Technische Universität Berlin, Institut für Sprache und Kommunikation, Fachgebiet Musikwissenschaft, Tel./Fax. 030/314-22235, E-Mail: margret.jestremski@tu-berlin.de. Bitte informieren Sie sich auch im Internet unter http://www.musikwissenschaft.tu-berlin.de/muwi/HugoWolf.htm

    Neueste Literatur zu Hugo Wolf: Margret Jestremski: Hugo Wolf - Skizzen und Fragmente. Untersuchungen zur Arbeitsweise. Mit einem Geleitwort von Graham Johnson. Georg Olms Verlag, Hildesheim-Zürich-New York, 2002. 388 S., EUR 54,80


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-berlin.de/presse/pi/2003/pi30.htm
    http://www.musikwissenschaft.tu-berlin.de/muwi/HugoWolf.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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