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26.02.2003 19:10

Besseres Management für Stätten des Weltkulturerbes

Sabine Ranke-Heinemann Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

    Naturschützer weltweit arbeiten im Auftrag der UN mit der University of Queensland in Australien zusammen an der Aufgabe, Wahrzeichen der Natur, wie die Berggorillas in Uganda oder die bengalischen Tiger in Südasien, besser zu schützen.

    Dr. Marc Hockings, Dozent für Umweltmanagement an der University of Queensland, leitet das Projekt. Sein Auftrag ist es, mit Verwaltern von den weltweit zehn exotischsten und am meisten gefährdeten Gebieten zusammenzuarbeiten, um ein Kontrollsystem zu entwickeln, dass das Management dieser wichtigen Stätten bewertet. Viele dieser Orte sind durch Wilderer, Tourismus, wirtschaftliche Entwicklung, Bürgerkrieg oder andere Eingriffe gefährdet.

    Im Rahmen des Projekts werden unter anderem der Royal National Park Chitwan, mit seinen bengalischen Tigern und einhörnigen asiatischen Nashörnern am Fuße des Himalajas, sowie die tropischen Regenwälder und Glätscher des Sangay National Park in Südamerika betreut, die gegenwärtig auf der Liste für gefährdetes Weltkulturerbe geführt werden. Eine Untersuchung des Parkmanagements wurde außerdem bereits für das Aldabra Atoll mit seinen Riesenschildkröten 700 km vor der Küste Afrikas durchgeführt, und gegenwärtig wird eine Bewertung für die Serengeti in Tansania abgeschlossen, die die weltweit größte verbleibende Wanderung wildlebender Tiere beheimatet.

    Das Team hat darüber hinaus eine der letzten verbleibenden Hochburgen der Berggorillas ins Auge gefasst. "Eines der Gebiete, an dem wir arbeiten, ist Bwindi Impenetrable National Park in Uganda, in dem fast die Hälfte der weltweit lebenden Berggorillas heimisch sind," erklärt Dr. Hockings, Vice Chair der World Conservation Union (IUCN) und der World Commission on Protected Areas.

    "Wir versuchen, eindeutige Erkenntnisse darüber zu erlange, wo das Management gut funktioniert, wo es verbessert werden kann und wie wir Probleme angehen können, die beispielsweise durch Bürgerkrieg, Einflüsse der umliegenden Landnutzung, Wildern und andere Eingriffe verursacht werden."

    An dem vierjährigen, mit zwei Millionen US Dollar dotierte Projekt "Enhancing our Heritage: monitoring and managing for success in Natural World Heritage sites" sind einige große Weltorganisationen beteiligt, wie die United Nations Educational Scientific and Cultural Organisation (UNESCO) und die IUCN. Die United Nations Foundation (UNF) finanziert das Projekt, das auch die Greater St. Lucia Wetlands in Afrika, die Kaziranga und Keoladeo National Parks in Südasien sowie die Canaima und Rio Platano National Parks in Südamerika betreut.

    Nachdem die ersten zwölf Monate des Projekts nun abgeschlossen sind, haben die Naturschützer Stärken identifiziert, auf die gebaut werden kann (wie Einbindung der Gemeinde im Bwindi National Park), und Mängel ausgewiesen, die angegangen werden müssen (wie das Fehlen von aktuellen Management-Plänen für die einzelnen Gebiete).

    "Aufgrund meiner Forschungsarbeit in den späten neunziger Jahren über Evaluationsmethoden eines effektiven Managements geschützter Gebiete, begann die UNESCO sich dafür zu interessieren, diese Herangehensweise auf das Management von Stätten des Weltkulturerbes anzuwenden und das dortige Berichts- und Überwachungssystem zu verbessern," erklärt Dr. Hockings.

    Dr. Hockings, der mit Sue Stolton und Nigel Dudley in Großbritannien und Jose Courrau auf Costa Rica zusammenarbeitet, erklärt, dass dieses weltweit erste Projekt dabei helfen wird, ein effektives Management dieser überall geschätzten Naturwunder sicherzustellen und die dortigen Entscheidungsträgern in die Lage zu versetzen, Managementprobleme eindeutig zu identifizieren und knappe Ressourcen entsprechend zuzuordnen.

    "Dieses Projekt hilft den Gebieten, eine systematische Vorgehensweise bei der Evaluierung der Effektivität ihres gegenwärtigen Managements zu entwickeln und angemessene Kontroll- und Managementüberwachungs-Programme zu etablieren, um diese wertvollen Stätten besser zu schützen," so Dr. Hockings. "Der nächste Schritt wird darin bestehen, umfassendere Kontrollsysteme zu entwerfen, um Wissenslücken zu schließen und um Veränderungen über die Zeit im Management und in den Gebieten zu verfolgen."

    Weitere Informationen in englischer Sprache:
    Dr. Marc Hockings 0061-07 54601 140
    Anthony Smith 0061-409 265587


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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