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27.02.2003 13:05

Selbstgängige Rottemietenbelüftung mit dem Dombelüftungsverfahren

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Terra Tec Leipzig (11.-14.03.2003), Halle 2, Stand G20

    Effektiv und kostengünstig verrotten Bioabfälle in der Miete

    Wissenschaftler um Dr. Joachim Brummack vom Institut für Verfahrens- und Umwelttechnik der TU Dresden präsentieren auf der Terra Tec 2003 ein Verfahren, das sich bereits in der Praxis bewährt hat. Das Dombelüftungsverfahren ist eine Innovation in Sachen fremdenergieunabhängig arbeitender Verottung von biologischen Abfällen. Es ist vielseitig bis hin zur kostenminimierenden Trocknung von frischen Holzhackschnitzeln nutzbar.

    Die Neureglung der TALuft (= Technische Anleitung Luft) 2002 brachte auch im "Kompostgeschäft" eine gravierende Veränderung. Demnach dürfen offene (einfache) Kompostierungen ohne Hallen, Belüftung und Abluftreinigung nur noch bis zu 10 000 t Abfall pro Jahr behandeln. Für all die, deren Kompostierungsanlagen von der neuen TALuft betroffen sind, wäre das Dombelüftungsverfahren eine Chance. Vor allem, weil Dombelüftungsmieten wie eine geschlossene Anlage kontrolliert werden können. Die Abluft strömt nur noch durch die Abluftrohre aus den Mieten und kann unkompliziert überwacht, wenn erforderlich sogar gereinigt werden.
    Bisher ergab sich bei der Kompostierung folgendes Problem: Für die Kompostierung werden Mikroorganismen genutzt, die für ihre Existenz Sauerstoff benötigen. Damit der Kompostierungsvorgang also möglichst schnell und geruchsarm durchführt werden kann, müssen die Kompostmieten ständig mit Luft versorgt und die von Bakterien freigesetzte Wärme aus der Miete abgeführt werden. In teueren Anlagen wird die Kompostierung in großen Hallen oder Containern betrieben. Die Luft wird über Ventilatoren, Leitungssysteme und Wärmeübertrager geführt. Dabei werden oft mehr als 50 kWh wertvolle Elektronenergie zur Kompostierung von einer Tonne Abfall benötigt! Es ist fraglich, ob dies noch als ein umweltverträgliches Verfahren bezeichnet werden kann. Das Dombelüftungsverfahren liefert eine Lösung für diese Umweltproblematik.

    Die Abluftdome, verlängert durch ein starkes Abluftrohr (Kaminwirkung), und die Zuluftkanäle werden beim Aufbau einer Miete in bestimmten Abständen einfach mit eingeschüttet. Während der Kompostierung sammelt sich in den Domen, die von den Bakterien erzeugte warme Abluft. Da warme Luft von kalter (Umgebungs) -luft bekanntlich verdrängt wird, strömt durch die Kanäle sauerstoffreiche und kalte Luft in die Mieten. Dadurch entsteht ein ständiger Luftstrom von 70-90 m³/h. Die Miete wird mit einer Schicht z. B. aus fertigem Kompost abgedeckt, die wie eine Einhausung Sonne, Wind und Regen fernhält.

    Beim Dombelüftungsverfahren wurden bisher weit mehr als 100 000 t Abfälle der verschiedensten Art, vornehmlich in Deutschland, aber auch in Ungarn und sogar in Afrika behandelt. In der größten Anlage werden noch bis 2005 jährlich 50 000 t Restmüll für eine umweltfreundliche Deponierung bei minimalen Kosten vorbehandelt.

    Informationen für Journalisten:
    Dr. Joachim Brummack, Tel.+49 351 463-34430, E-Mail: Joachim.Brummack@mailbox.tu-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-dresden.de/mw/ivu/tvut/tvut.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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