Die 93. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin
wird am 9. September im Greifswalder Dom eröffnet
Erstmals in der Geschichte der fast 110 Jahren alten wissenschaftlichen Fachgesellschaft wird die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin durch das Greifswalder Institut an der Universitätsmedizin ausgerichtet.
Vom 9. bis zum 13. September kommen 250 Rechtsmediziner, Toxikologen und andere Naturwissenschaftler aus Deutschland und dem Ausland, unter anderem aus Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Japan in die Universitäts- und Hansestadt und nach Heringsdorf auf Usedom. Am Dienstag, dem 9. September 2014, um 15.00 Uhr findet im Greifswalder Dom die feierliche Eröffnungsveranstaltung statt, zu der auch die Justizministerin des Landes MV, Uta-Maria Kuder, erwartet wird. Schirmherr ist der Ministerpräsident des Landes MV, Erwin Sellering. Dazu sind die Vertreter der Medien recht herzlich eingeladen.
Das Generalthema der Jahrestagung wird die „Rechtsmedizin unter ihren speziellen regionalen Bezügen“ sein, kündigte die Tagungspräsidentin und Direktorin des Greifswalder Institutes für Rechtsmedizin, Prof. Britta Bockholdt, an. „Auf dem fünftägigen Programm stehen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse unseres gesamten Faches in der Lehre, in der klassischen gerichtlichen Medizin, einschließlich der klinischen Rechtsmedizin, in der Forensischen Toxikologie und Alkohologie und in der Forensischen Molekulargenetik; immer mit Blick auf die besonderen Aspekte in den jeweiligen Regionen“, so die Rechtsmedizinerin. Aber auch aktuelle Ereignisse, wie die Identifizierung der Opfer des Flugzeugabsturzes MH17 über der Ukraine, sind Gegenstand der Fachtagung.
Qualität der Leichenschau, forensische Bildgebung und die Zukunft der Opferambulanzen
Von den vielen Themen in den rund 100 Vorträgen, die auf der Jahrestagung diskutiert werden sollen, liegen der Greifswalder Wissenschaftlerin drei besonders am Herzen. „Ein permanentes Thema ist die Qualität der gesetzlich vorgeschriebenen Leichenschau vor Ort und wie wir durch Weiterbildung und Aufklärung verhindern können, dass unnatürliche Todesfälle nicht unentdeckt bleiben.“
Sehr unterschiedlich verläuft in den einzelnen Bundesländern die Ausstattung der Opferambulanzen, in denen beispielsweise Gewaltopfer ihre Verletzungen dokumentieren lassen können. „Mecklenburg-Vorpommern ist in diesem Bereich mit zwei Opferambulanzen an den Rechtsmedizinischen Instituten der Universitäten in Greifswald und Rostock in einer Vorreiterrolle, dank der Unterstützung des Sozialministeriums“, so Bockholdt weiter. „Diese flächendeckend vorzuhalten, die Finanzierung zu sichern und die Arbeit wissenschaftlich zu begleiten, ist uns ein wichtiges Anliegen.“
Äußerst dynamisch entwickelt sich in der Rechtsmedizin der Einsatz von bildgebenden Verfahren. „Immer häufiger werden MRT- oder CT-Untersuchungen zur Ergänzung der klassischen Obduktion vorgenommen. Die ersten Studien dazu stoßen auf großes Interesse in der Gerichtsmedizin.“
Die DGRM – die Deutsche Gesellschaft für Rechtsmedizin
Die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Gerichtliche Medizin wurde 1904 in der Sektion für Gerichtliche Medizin auf der 76. Vollversammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte zu Breslau beschlossen. Zweck der Gesellschaft: Ein Mittelpunkt für gemeinsame wissenschaftliche Arbeiten zu bilden und zu einer persönlichen Vereinigung der Fachgenossen beizutragen.
http://www.dgrm.de
Programm der 93. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin
(http://www2.medizin.uni-greifswald.de/rechtsmed/index.php?id=488)
Dienstag, 9. September 2014
09:00 - 13:00 Uhr - Workshops (Greifswald)
15:00 Uhr - Eröffnungssitzung mit Preisverleihung
Dom St. Nikolai, Greifswald
Mittwoch, 10. September 2014
Tagungsort: Kaiserbädersaal des MARITIM Hotels Kaiserhof in Heringsdorf
09:00 Uhr - Begrüßung und Eröffnung des wissenschaftlichen Programms
09:30 Uhr - Leichenschau/Todeszeitbestimmung
11:30 Uhr - Forensische Pathologie
14:00 Uhr - Klinische Rechtsmedizin
17:00 Uhr - Statistefix-Userworkshop
Donnerstag, 11. September 2014
09:00 Uhr - Forensische Genetik
11.30 Uhr - Forensische Medizin
14:30 Uhr - Forensische Alkohologie/Forensische Toxikologie
16:20 Uhr - Forensische Toxikologie
Freitag, 12. September 2014
09:00 Uhr - Forensische Toxikologie
11:00 Uhr - Freie Themen, Schusseinwirkungen
13:30 Uhr - Forensische Bildgebung
15:45 Uhr - Special lecture „Judith tötet Holofernes - Tatrekonstruktion im Spiegelbild der Malerei“
18:30 Uhr - Gesellschaftsabend im Wasserschloss Mellenthin
Sonnabend, 13. September 2014
09:30 Uhr - Forensische Bildgebung/Varia
11:20 Uhr - Resümee, Ausblick auf die Jahrestagung 2015
Universitätsmedizin Greifswald
Institut für Rechtsmedizin
Direktorin: Prof. Dr. med. habil. Britta Bockholdt
Kuhstraße 30, 17489 Greifswald
T +49 3834 86-57 43
E rechtsme@uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de
http://www.facebook.com/UnimedizinGreifswald
Seit 2006 leitet Prof. Britta Bockholdt das Greifswalder Institut für Rechtsmedizin.
Foto: UMG/Manuela Janke
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik
regional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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