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04.03.2003 11:08

11. Bundesdeutsche Fachtagung Plasmatechnologie

Wilfried Nax M. A. Pressestelle
Technische Universität Ilmenau

    Mehr als 99% der gesamten Materie des Weltalls bestehen aus Plasma. Dies erklärt, warum die Forschung zur Erzeugung, den Eigenschaften und der Anwendung dieses vierten Aggregatzustandes eine so große Bedeutung erlangt hat und warum die Plasmatechnologie zu den Querschnitts- und Schlüsseltechnologien gezählt wird.

    Die Erde verfügt über keine natürlichen Plasmaquellen. Ein Plasma kann nur durch zusätzliche Energiezufuhr aus einem Gas erzeugt werden. Das kann in den verschiedensten Druckbereichen erfolgen, so dass Plasmen mit unterschiedlichen Teilchenenergien, -dichten und -temperaturen erzeugt werden. Entsprechend vielfältig sind die Eigenschaften und damit die Möglichkeiten der technologischen Anwendung des Plasmas.
    Ihre Anwendungsfelder liegen in Bereichen der Wirtschaft sowie des öffentlichen und auch privaten Lebens. Plasmabasierte Beleuchtungs- und Anzeigesysteme, Ozon- behandeltes Trinkwasser, oberflächenbehandelte Kunststoffe wie in der Lebensmittel- Automobil- und optischen Industrie, plasmageschweisste Armaturen, plasmageschnittene Stahlbleche im Schiffbau oder plasmagespritzte Kfz-Komponenten sind aus der täglichen Anwendung nicht mehr wegzudenken. In der Recyclingtechnik, der Abfallbehandlung und vor allem in der Medizintechnik spielt die Plasmatechnologie eine zunehmend wichtige Rolle, etwa in der Implant-Technik oder in der Desinfektionstechnologie bzw. der Behandlung medizinischer Abfälle.

    Diese und weitere Themen stehen im Mittelpunkt der "11. Bundesdeutschen Fachtagung Plasmatechnologie", die vom 9.-12. März 2003 zum ersten Mal in Ilmenau an der Technischen Universität Ilmenau stattfindet. Die Bundesdeutschen Fachtagungen werden getragen von der Deutschen Gesellschaft für Plasmatechnologie (DGBT) mit Sitz in Bochum und sind stets ein außerordentlich bedeutsames Forum für die Präsentation der neuesten Entwicklungen auf den Gebieten der Erzeugung von Plasmen, deren Eigenschaften und der Anwendung plasmatechnologischer Verfahren.
    Organisiert wird die Ilmenauer Tagung durch das Fachgebiet Plasma- und Oberflächentechnik. Dessen Leiterin Prof. Gabriele Nutsch konnte die Tagung nach Ilmenau holen nicht zuletzt wegen ihrer langjährigen intensiven Forschungstätigkeit auf dem Gebiet des Plasmas. Speziell auf dem Gebiet des Thermischen Plasmas besitzt das Fachgebiet eine lange Tradition mit internationaler Anerkennung.

    Auf die rund 150 in- und ausländischen Forscherinnen und Forscher warten zwölf Hauptvorträge zur Anwendung des Niederdruck- und Hochdruck- Plasmas, zur Diagnostik des Plasmas und Charakterisierung der erzeugten Schichten sowie zum Thermischen Plasma. Die Überblicksvorträge werden ergänzt durch Kurzvorträge, die thematisch an die Hauptvorträge angepasst sind und spezielle Forschungsergebnisse beinhalten.

    Die Vortragsveranstaltungen sind begleitet von einer Poster-Dokumentation, in der aktuelle Forschungsergebnisse in Wort und Bild vorgestellt werden. Eine Industrieausstellung von ca. 20 Unternehmen zeigt die neuesten Produkte zur Erzeugung und Anwendung des Plasmas.

    Einen besonderen Aspekt der Geschichte der Plasmaforschung beleuchtet der öffentliche Experimentalvortrag "Plasma & Thüringen" von Prof. Jürgen A. Schäfer, Institut für Physik der TU Ilmenau. (Montag, 10.3., 20.00 Uhr, Faradaybau, Physik-Hörsaal).
    Der Vortrag zeigt, dass die Entwicklung der Gasentladungstechnik auf den Pioniertaten Thüringer Glasapparatebauer beruht, und dass die Anwendung des Lichtbogens für leistungsstarke Scheinwerfer in den 30er Jahren auf Heinrich Beck aus Meiningen zurückgeht. Auch nach dem Krieg gehörte das Heinrich-Beck-Institut zu den Zentren der Plasmaforschung in Thüringen, es wurde Ende der 60er Jahre als Institut Plasmatechnik Meiningen der damaligen Technischen Hochschule Ilmenau an- und schließlich 1991 in das Fachgebiet Plasma- und Oberflächentechnik der TU Ilmenau eingegliedert. Einige kleinere Experimente mit dem Plasma demonstrieren die Möglichkeiten der Erzeugung und Anwendung.
    Im Anschluss an den Vortrag empfängt der Oberbürgermeister der Stadt die Tagungsteilnehmer im Lichthof des Curiebaus.

    Termine:
    Montag, 10.03.2003, 9.00 Uhr, Großer Hörsaal, Helmholtzbau:
    Offizielle Tagungseröffnung mit dem Rektor der TU Ilmenau, Vertretern der Wissenschaftsministerien des Bundes und des Landes, der Gesellschaft für Plasmatechnologie und dem Oberbürgermeister der Stadt Ilmenau.
    Dienstag, 11.03.2003, 13.45 Uhr, Raum H 1519, Helmholtzbau (neben dem Großen Hörsaal):
    Pressegespräch vor der Eröffnung der Poster- und Industrieausstellung .

    Weitere Tagungsinformationen:
    http://www.tu-ilmenau.de/bfpt2003
    oder
    Andrea Schneider
    Abt. Kongressorganisation der TU Ilmenau
    Tel.: 03677-69 25 20


    Weitere Informationen:

    http://www.tu-ilmenau.de/bfpt2003


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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