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04.03.2003 13:23

Akademische Feier aus Anlass des 100. Geburtstags von Prof. Dr. Erwin Stein

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Universität Gießen und Fachbereich Rechtswissenschaft ehren früheren Minister des Landes Hessen, Bundesverfassungsrichter, Ehrensenator der Universität und Honorarprofessor des Fachbereichs

    Eine Akademische Feier aus Anlass des 100. Geburtstags von Prof. Dr. Erwin Stein (7. März 1903 - 15. August 1992) findet am Freitag, den 7. März 2003, um 11 Uhr c.t. im Gästehaus der Universität (Rathenaustraße 24 A, 35392 Gießen) statt. Zu der Feier zu Ehren des ehemaligen Hessischen Kultus- und Justizministers, Bundesverfassungsrichters, Ehrensenators der Justus-Liebig-Universität Gießen und Honorarprofessors des Fachbereichs Rechtswissenschaft laden der Präsident der Universität Gießen, Prof. Dr. Stefan Hormuth, und der Dekan des Fachbereichs Rechtswissenschaft, Prof. Dr. Walter Gropp, ein. Im Anschluss an die Begrüßung durch Universitätspräsident und Dekan sprechen folgende Redner: Prof. Dr. Brun-Otto Bryde, Richter des Bundesverfassungsgerichts und Professor für Öffentliches Recht und Wissenschaft von der Politik, Prof. em. Dr. Heinhard Steiger und Staatsminister a.D. Hartmut Holzapfel.

    Als Hessischer Kultusminister brachte Erwin Stein im Jahr 1950 das "Gesetz zur Errichtung der Justus-Liebig-Hochschule" auf den Weg. Die "Justus-Liebig-Hochschule" löste die nach dem Krieg bestehende "(Justus-Liebig-)Hochschule für Bodenkultur und Veterinärmedizin" ab. Dieses Gesetz, das Erwin Stein mit großem Engagement befürwortet hatte und das die Medizinische Fakultät wieder in die Gießener Hochschule integrierte, war erst nach kontroverser Diskussion im Landtag zustande gekommen. Dies bedeutete in der Nachkriegszeit für die Hochschule einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Volluniversität. Im Jubiläumsjahr 1957, als die Justus-Liebig-Universität dann offiziell wieder als Universität eröffnet wurde, ernannte der damalige Rektor "in Anerkennung seiner Verdienste (...) um die Fortführung der Tradition der Medizinischen Fakultät" in Gießen Erwin Stein zum Ehrensenator der Universität.

    Erwin Stein, geb. am 7. März 1903 in Grünberg, legte 1922 in Frankfurt/M. das Abitur ab und studierte bis 1925 in Heidelberg, Frankfurt/M. und Gießen Rechtswissenschaft und Philosophie. 1928 wurde er an der Universität Gießen promoviert und legte 1929 die große juristische Staatsprüfung ab. Bis 1933 war er an verschiedenen hessischen Gerichten und Staatsanwaltschaften tätig. Nachdem er im Juli 1933 aus politischen Gründen aus dem Staatsdienst entlassen wurde, ließ er sich als Rechtsanwalt in Offenbach nieder. 1943 wurde er zum Kriegsdienst einberufen und geriet zum Kriegsende kurz in englische Gefangenschaft. Nachdem er seine Praxis als Rechtsanwalt wieder aufgenommen hatte, wurde er im September 1945 zum Notar ernannt.

    Erwin Steins politische Tätigkeit begann im Frühjahr 1946 als Stadtverordneter in Offenbach. "Nach dem Zusammenbruch hielt ich mich für verpflichtet, mich besonders dem öffentlichen Leben zu widmen", schrieb er in seinem Lebenslauf. Im selben Jahr wurde er zum Abgeordneten der Verfassungsberatenden Landesversammlung für Groß-Hessen gewählt, deren Verfassungsausschuss er angehörte. Nach seiner Wahl zum Abgeordneten des ersten Hessischen Landtags berief ihn der Hessische Ministerpräsident Christian Stock als Minister für Kultus und Unterricht in die erste Landesregierung. Im November 1949 übernahm er zusätzlich das Amt des Justizministers.

    1951 war Erwin Stein zunächst als Bundesrichter am Bundesgerichtshof, dann bis 1971 als Richter des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe tätig. 1972 bis zu seinem Tod im Jahr 1992 war er wieder als Rechtsanwalt aktiv. 1963 wurde Erwin Stein an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt/M. und 1975 an der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Honorarprofessor ernannt. Erwin Stein erhielt 1963 das Bundesverdienstkreuz und wurde mit zahlreichen weiteren Titeln und Ehrungen ausgezeichnet. Er war außerdem Mitglied in zahlreichen Ausschüssen, Vereinigungen, Gesellschaften und Stiftungen.

    Die Justus-Liebig-Universität Gießen vergibt seit 1995 den Wolfgang-Mittermaier-Preis für hervorragende Leistungen in der wissenschaftlichen Lehre, gestiftet von der Erwin-Stein-Stifung, an Mitglieder und Angehörige der geistes- und sozialwissenschaftlichen Fachbereiche.

    Am 29. und 30. März 2003 richten außerdem die Hessische Landeszentrale für Politische Bildung, das Staatsarchiv und die Archivschule in Marburg gemeinsam mit dem Verein für Hessische Geschichte und Landeskunde im Hessischen Staatsarchiv Marburg ein Kolloquium zu Ehren von Erwin Stein aus.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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