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04.03.2003 16:16

RUB-Workshop: Kolonialmächte unter der Lupe

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Welche Rolle die Entwicklungspolitik verschiedener Kolonialmächte und europäischer Länder auf die Formulierung verbindlicher Richtlinien und Regeln internationaler Organisationen hatte, ist Thema einer internationalen Tagung an der RUB: "Entwicklungspolitik Europäischer Geberländer in vergleichender Perspektive 1958 - 1971" (7./8.03.2003, Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, 44789 Bochum, Clemensstr. 17-19).

    Bochum, 04.03.2003
    Nr. 67

    Kolonialmächte unter der Lupe
    Entwicklungspolitik im "Kalten Krieg"
    RUB-Workshop vergleicht Einfluss auf internationale Organisationen

    Welche Rolle die Entwicklungspolitik verschiedener Kolonialmächte und europäischer Länder auf die Formulierung verbindlicher Richtlinien und Regeln internationaler Organisationen hatte, ist Thema einer internationalen Tagung an der RUB: "Entwicklungspolitik Europäischer Geberländer in vergleichender Perspektive 1958 - 1971" (7./8.03.2003, Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, 44789 Bochum, Clemensstr. 17-19). Auf Einladung von Prof. Dr. Gustav Schmidt (Internationale Politik, Fakultät für Sozialwissenschaft der RUB) vergleichen internationale Experten die unterschiedlichen Ansätze der ehemaligen Kolonialmächte, der Bundesrepublik Deutschland sowie der skandinavischen Länder. Die Medien sind herzlich eingeladen.

    Von "Geberländern" und "Wohlstandsexporteuren"

    Geld geben, um den politischen und wirtschaftlichen Einfluss weiter aufrecht zu erhalten, das war das erste Ziel der Entwicklungspolitik der ehemaligen Kolonialmächte Großbritannien, Frankreich, Belgien und die Niederlande (donor states). Was zählte, war die Unterstützung ehemals finanziell abhängiger Gebiete. Die Bundesrepublik Deutschland dagegen, das größte Geberland Ende der 60er Jahre, entwickelte eine eigenständige Konzeption. Diese bewegte sich zwischen amerikanischen Forderungen nach Lastenteilung, "recycling" der aus den Exporten erzielten Handels- und Devisenüberschüssen und dem deutsch-deutschen Konflikt außerhalb Europas. Fürsorge und Wohlstand für die Armen war dagegen der Beweggrund der skandinavischen Länder; Italien wiederum wollte sich als Mittelmeermacht profilieren, eine "Eurafrica"-Politik mitgestalten, ohne das Loyalitätsbewusstsein gegenüber den USA aufzugeben.

    Entwicklungspolitik und Internationalität

    Die Koordination der internationalen Währungs-, Handels- und Entwicklungshilfepolitik fand in internationalen Organisationen (OECD/DAC, G-10, GATT und UNCTAD) statt. Auf der zweitägigen Veranstaltung geht es unter anderem darum herauszufinden, welche Leitlinien zur Entwicklungshilfe sich in diese internationalen Organisationen herauskristallisierten, welche Argumente sich auf welcher nationalen Ebene behaupteten und wie sich nationale und auch internationale Entscheidungen auswirkten.

    Programm

    Freitag, 07.03.2003

    10.00 Uhr: Eröffnung und Begrüßung
    10.15 - 11.45 Uhr: Sektion I, Leitung: Helge Pharo, University of Oslo
    Jim Tomlinson, Brunel University: The commonwealth, the Balance of Payments and the Politics of International Poverty: British Aid Policy, 1958-1971
    Gérard Bossuat, Université de Cergy-Pontoise: L`aide française au développement dans les années de Gaulle
    Esther Arens, Universität Bonn: Multilateral institution-building and national interest: Dutch development policy in the 1960s

    12.00 - 12.45 Uhr: Diskussion der Referate

    14.45 - 16.30 Uhr: Sektion II
    Heide-Irene Schmidt, Universität Bochum: Pushed to the Front. German Foreign Assistance Policy 1958-1971
    Helge Pharo, University of Oslo: Altruism, security and the impact of oil: Norway`s foreign economic assistance policy 1958-1971
    Elena Calandri, L`Università degli Studi di Firenze: Italy, a double-hearted donor

    17.00 - 18.00 Uhr: Diskussion der Referate

    Samstag, 08.03.2003

    9.30 - 11.00 Uhr: Sektion III, Leitung: Gustav Schmidt, Universität Bochum
    Marc Frey, Universität Köln: Securing Interests beyond Decolonization: The European Powers and their former Dependencies in Southeast Asia during the 1950s
    Wilfried Mausbach, FU Berlin: Charitable Fireworks? West German Foreign Assistance and the American War in Vietnam

    11.30 - 13.00 Uhr: Diskussion der Referate

    14.45 - 15.45 Uhr: Leitung: Jost Dülffer , Universität Köln - Doktorandenprojekte
    Roman Deckert, Bochum: Die beiden deutschen Staaten und der Sudan
    Peter Brunbech, Aarhus: Danish Foereign Assistance Policy 1943/44-1971 - An integrated part of Danish post-war foreign policy?
    Hilde Selbervik, Bergen: Norwegian development assistance policy

    Podiumsdisskusion
    Leitung: Gustav Schmidt, Bochum; Stefan Brüne, Hamburg; Helge Pharo, Oslo; Heide-Irene Schmidt, Bochum; Jürgen Wolff, Bochum

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. Gustav Schmidt, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, Lehrstuhl für Internationale Politik, Universitätsstraße 150, 44780 Bochum, Gebäude GC 04/705, Tel.: 0234 - 32 23016/17, Fax: 0234 - 32 14532, E-Mail: Gustav.Schmidt@ruhr-uni-bochum.de http://www.ruhr-uni-bochum.de/lehrstuhl-ip/entwicklung.htm (s.u.)


    Weitere Informationen:

    http://www.ruhr-uni-bochum.de/lehrstuhl-ip/entwicklung.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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