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05.03.2003 09:54

GDCh fordert mehr Geld für Forschung - Gegen Mittelkürzung bei DFG und MPG

Dr. Kurt Begitt Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Trotz der schwierigen Wirtschaftslage müssen Staat und Unternehmen für Zukunftsinvestitionen Sorge tragen. Die finanziellen Anstrengungen für Bildung und Ausbildung in Technik und Naturwissenschaften sowie für Forschung und Entwicklung dürfen nicht nachlassen, sollten sogar deutlich verstärkt werden. Zu diesem Schluss kommt die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) nach Studium des in der vergangenen Woche erschienen Berichts zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands 2002. Auch die bereits Ende vergangenen Jahres angekündigte Nullrunde für die Etats 2003 der deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) müsse vor dem Hintergrund der künftigen technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands rückgängig gemacht werden, fordert die GDCh.

    In einer von Naturwissenschaft und Technik geprägten Welt kann ein Wirtschaftsstandort sich nur durch technologische Dynamik den erwünschten Vorsprung verschaffen. Noch sei die technologische Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nach wie vor hoch, doch die Dynamik habe abgenommen, konstatiert der Bericht. Aufgrund der anhaltend schwachen binnenwirtschaftlichen Lage wird ein Rückfahren der FuE-Budgets befürchtet. Der Staat ist schon dabei, diese Befürchtungen umzusetzen. Nicht nur die DFG und MPG sollen von Mittelkürzungen betroffen werden; im Februar beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestages, dass der Etat des Ministeriums für Forschung und Bildung für 2003 gegenüber 2002 um 27 Mio. Euro gekürzt werden soll. Auf Basis des Berichts wehrt sich Bundesbildungs- und -forschungsministerin Edelgard Bulmahn gegen diese Mittelkürzungen. Ihre Forderung, in den kommenden Haushaltsverhandlungen zusätzliches Geld für Bildung und Forschung zu verlangen, wird von der GDCh voll unterstützt.

    Dafür ist sicherlich ein Umsteuern im Staatsbudget von konsumtiven Ausgaben zu Zukunftsinvestitionen in Forschung und Bildung notwendig, wie kürzlich auch vom BDI gefordert. Es sei aber auch ein Umdenken in der Bevölkerung dringend notwendig, meint die GDCh. Schon jetzt fehlen Fach- und Führungskräfte im naturwissenschaftlich-technischen Sektor. Die Situation und damit die technologische Leistungsfähigkeit Deutschlands wird sich in den nächsten Jahren eher verschlechtern, mahnt die GDCh an, die in den letzten Jahren verstärkt für naturwissenschaftlich-technische Berufe geworben hat und in diesen Anstrengungen nicht nachlassen wird. Die Anfängerzahlen bei den Chemiestudierenden steigt tatsächlich wieder deutlich an. Der Trend muss sich fortsetzen.

    Die GDCh spricht sich ferner mit Nachdruck für das ehrgeizige Drei-Prozent-Ziel aus. Der Anteil der Gesamtausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt stagniert bei 2,5 Prozent. In der EU und besonders in Deutschland hat man sich 3 Prozent zum Ziel gesetzt. Dieses Ziel müsse erreicht werden, fordert die GDCh. Auch wenn der Etat des BMBF seit 1998 um 25 Prozent angehoben wurde, in den letzten beiden Jahren waren es nur 6 Prozent, während der FuE-Haushalt in Schweden um 30 Prozent, in den USA um 25 Prozent und in Japan um 15 Prozent anstieg. Die GDCh verlangt von Staat und Wirtschaft massive Investitionen in Bildung und Forschung, nur so könne die Zukunftsfähigkeit Deutschlands gewährleistet werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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