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05.03.2003 13:42

Geprüfte Qualität an niedersächsischen Hochschulen

Dr. Stefanie Beier Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Abschlussbericht liefert Ergebnisse aus 140 Gutachten an allen Universitäten und Fachhochschulen

    "Niedersachsen hat damit gläserne Hochschulen, was die Transparenz ihrer Qualität betrifft. In keinem anderen Bundesland haben sich alle Hochschulen so eindeutig für Qualitätssicherung und -verbesserung entschieden", betonte Prof. Dr. Rainer Künzel, wissenschaftlicher Leiter der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZevA) bei der Vorlage des 400-seitigen Abschlussberichtes über den 1. Evaluations-zyklus von 1995 bis 2003. Die Zusammenfassung dieser Begutachtungen haben der Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz (LHK), Prof. Dr. Ludwig Schätzl, und der Wissenschaftliche Leiter der ZEvA, Prof. Dr. Rainer Künzel, heute der Öffentlichkeit auf einer CD ROM vorgestellt.

    Von 1995 an hat die Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA) im Auftrag der Landeshochschulkonferenz Niedersachsen (LHK) und mit finanzieller Unterstützung des Landes mehr als 140 Begutachtungen in der Mathematik und den Naturwissenschaften, den Ingenieurwissenschaften, den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie den Sprach- und Kulturwissenschaften betreut. Mit der Vorlage eines Abschlussberichts über die Qualität von Lehre und Studium in der Psychologie endete im Frühjahr 2003 ein ebenso ehrgeiziges wie umfangreiches Projekt der Qualitätssicherung in Lehre und Studium an den niedersächsischen Hochschulen. Die niedersächsischen Hochschulen sind damit die ersten eines Landes, die sich für eine flächendeckende und systematische Evaluation ihrer Studienfächer entschlossen haben.

    Auftraggeber der Evaluationen ist die Niedersächsische Landeshochschulkonferenz. Ihr Vorsitzender Prof. Schätzl erwartet von den Hochschulen, dass sie die Ergebnisse der Evaluationen für eine konsequente Fortführung der Qualitätssicherung und Profilierung nutzen. "Ziel muss es jetzt sein, die Evaluationsergebnisse für Zielvereinbarungen mit dem Land und eine hochschulinterne Steuerung von Ressourcen einzusetzen!" Ein vorausschauendes Qualitätsmanagement sei unabdingbar für einen erfolgreichen Wettbewerb der niedersächsischen Hochschulen im nationalen und internationalen Wettbewerb. Die Berufsfähigkeit und die erfolgreiche Positionierung der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt sei ein wesentliches Qualitätskriterium für die Hochschulausbildung.

    Auf einen Nenner gebracht, haben die Gutachten gezeigt, dass die Qualität der Hochschulausbildung in Niedersachsen insgesamt gut, vielfach auch international hervorragend, in der Organisation und Aktualisierung des Studienangebots jedoch noch verbesserungsfähig ist. Die Betreuung und Beratung der Studierenden muss ebenfalls an vielen Fachbereichen noch optimiert werden.

    Der Bericht zeigt, dass die niedersächsischen Hochschulen im Vergleich zu anderen Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland ein hohes Maß an umfassender, interner Qualitätskontrolle realisiert haben und seit 1995 systematisch die Qualität von Lehre und Studium analysieren. Mehr als 150 deutsche und internationale Gutachter haben die Fachbereiche der 20 Hochschulen besucht, mit Studierenden und Lehrenden über Stärken und Schwächen diskutiert und den Hochschulen Empfehlungen zur Verbesserung der Qualität gegeben.

    Der Abschlussbericht enthält über nahezu alle großen Disziplinen Beurteilungen von Lehre und Studium zu den Themen Profilbildung, Qualität des Studienangebots, Studierbarkeit sowie Beratung und Betreuung der Studierenden. Nach Ansicht von Künzel stellen die Evaluationsergebnisse eine ausgezeichnete Basis für die Profilierung einzelner Hochschulstandorte, die Weiterentwicklung des Studienangebots und einen Leistungs-vergleich dar.

    Lange Studienzeiten, hohe Abbrecherquoten, unzureichende Abstimmungen über die Lehrinhalte, unklare Profilbeschreibungen der Hochschulstandorte, mangelnde Ausstattung der Institute, schlechte Prüfungsorganisationen sowie zeitliche Überschneidungen bei Vorlesungen und Seminaren gehören zu den Widrigkeiten, mit denen Studierende und Hochschulen immer wieder zu kämpfen haben. Nicht immer treten diese Probleme offen zutage. Eine eigene systematische Analyse und Behebung der Schwächen innerhalb der Hochschule, verbunden mit einer Begutachtung von außen war bis Mitte der neunziger Jahre in Deutschland nahezu unbekannt. Erst die Rankings deutscher Zeitschriften, allen voran das SPIEGEL-Ranking 1994, machten schlagartig klar, dass die im europäischen Ausland bereits viel-fach eingerichteten Evaluationsverfahren auch in Deutschland helfen könnten, zur Sicherung und Verbesserung der Qualität von Lehre und Studium beizutragen. Daher entschlossen sich die niedersächsischen Rektoren und Präsidenten, das Studienangebot ihrer Hochschulen einer systematischen und flächendeckenden Bewertung zu unterziehen. Hierzu gründeten sie mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur die ZEvA. Dem Beispiel Niedersachsens folgten im Jahre 2000 die Hochschulen Baden-Württembergs. Seither sind die Hochschulen dieser beiden Länder die einzigen, die sich dieser umfassenden Qualitätssicherung im tertiären Bildungsbereich widmen.

    In diesem Jahr beginnt der zweite Zyklus der Evaluation von Lehre und Studium. Er hat einen anderen Schwerpunkt und widmet sich sehr viel stärker der Frage nach der Qualitätssicherung. Im Vordergrund stehen eine Bewertung der Umsetzung von Gutachterempfehlungen, die Einführung eines Qualitätsmanagements und die Frage nach dem beruflichen Erfolg der Absolventen. Die so gewonnenen Evaluationsergebnisse sollen in die Zielvereinbarungen der Hochschulen mit dem Land einfließen.

    Neben der Zusammenfassung der Begutachtungsergebnisse über die Qualität von Lehre und Studium sind auf der CD ROM weitere Informationen zum Thema Qualitätssicherung zu finden. Ein Handbuch für Erst- und Folgeevaluationen sowie Akkreditierungen soll den Hochschulen Hilfestellung für die interne Evaluation geben sowie Möglichkeiten einer Koordination der Verfahren aufzeigen, ein Leitfaden für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen erlaubt den Hochschulen, ihre Studienprogramme der internationalen Entwicklung zur Schaffung eines europäischen Hochschulraums anzupassen und zugleich werden die allgemeinen Qualitätsstandards der ZEvA publiziert, die für eine erfolgreiche Verleihung des Gütesiegels der ZEvA und des deutschen Akkreditierungsrats maßgeblich sind.

    Hinweis für die Redaktionen:
    Die CD ROM ist erhältlich bei der Zentralen Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover (ZEvA), Wilhelm-Busch-Str. 22, 30167 Hannover, Telefon 0511 / 762-8284, Fax 0511 / 762-8289 Email: evasek@zeva.uni-hannover.de oder als pdf-File auf www.zeva.org.
    Für weitere Fragen steht Ihnen Hermann Reuke, Geschäftsführer der ZEvA zur Verfügung, Telefon 0511 / 762-8282.

    Eine Übersicht von Beispielen für Themen und Beurteilungen in den verschiedenen Evaluationsverfahren kann in der Pressestelle unter beier@pressestelle.uni-hannover.de angefordert werden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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