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06.03.2003 09:24

Weitere Juniorprofessoren an der Universität Potsdam

Andrea Benthien Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    Weitere Juniorprofessoren an der Universität Potsdam

    Vier weitere Juniorprofessoren haben an der Universität Potsdam ihre Arbeit aufgenommen. Es sind Dr. Jens Eisert, Dr. Thomas Köhler, Dr. Christoph Lattemann und Dr. Jörg Mayer.

    Jens Eisert hat eine Juniorprofessur für "Theoretische Physik/Quanteninformation" im Institut für Physik inne. Er wurde 1970 in Ludwigshafen geboren und studierte Physik an der Albrecht-Ludwigs-Universität Freiburg und an der University of Connecticut, USA. Zum Thema "Entanglement in Quantum Information Theory" promovierte der Physiker im Jahre 2001 an der Universität Potsdam. Bisher forschte er am Imperial College for Science Technology and Medicine in London, Großbritannien. An der Universität Potsdam will sich der Wissenschaftler insbesondere der Frage widmen, was die physikalischen Grundlagen der Informationsverarbeitung sind und wie die Quantenphysik dazu beitragen kann, bestimmte Aufgaben, also Berechnungsaufgaben, Kryptographieaufgaben, besser zu lösen als bisher. Es geht ihm auch darum, Daten sicher von einem Ort zu einem anderen zu bringen, einen gemeinsamen Schlüssel zu verteilen, der benutzt werden kann, um die Daten sicher zu verschlüsseln und hinterher wieder zu entschlüsseln. Jens Eisert interessiert des Weiteren, ob Methoden der Quanteninformation und Quantenoptik in der Biophysik anwendbar sind.

    Thomas Köhler wurde als Juniorprofessor für das Gebiet "Lehr- und Lern-Forschung unter besonderer Berücksichtigung multimedialen Lernens" am Institut für Pädagogik ernannt. Der Wissenschaftler wurde 1966 in Jena geboren. Er studierte Psychologie und Soziologie an der Universität Jena und am Liberal Arts College in Swarthmore, USA. Er promovierte 1999 in Jena zum Thema "Die Konstruktion des Selbst in der computervermittelten Kommunikation". Bisher lehrte und forschte er im Fachbereich Kommunikationspsychologie und am Lehrstuhl für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena. An der Universität Potsdam will Thomas Köhler interdisziplinär arbeiten. Er plant beispielsweise, ein Labor einzurichten, in dem er das kooperative Verhalten beim Umgang mit Multimedia untersuchen will. Dafür wird er Szenarien bei Lehr- und Lern- sowie Interaktionsprozessen zwischen Lehrern und Schülern, aber auch bei anderen Zielgruppen, die medial vermittelt arbeiten, unter kontrollierten Bedingungen untersuchen.

    Christoph Lattemann bekleidet eine Juniorprofessur für "Corporate Governance unter Bedingungen des E-Commerce" in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät. Er wurde 1970 in Bremen geboren und studierte Betriebswirtschaftslehre in Bremen und Kiel. Der Wissenschaftler promovierte 1997 "Zum Zusammenhang zwischen der Kursentwicklung der Aktien am Kapitalmarkt und der Deutschen Bundesbankpolitik - transmissionstheoretische und empirische Analyse der Wechselbeziehung zwischen Geldmarktpolitik und den Kapitalmärkten". Anschließend arbeitete er als Mitarbeiter der Deutschen Börse AG und als Mitarbeiter am Lehrstuhl Wirtschaftsinformatik an der Universität Gießen beziehungsweise als Assistent am Lehrstuhl für Informationsbetriebswirtschaftslehre an der Universität Karlsruhe. An der Universität Potsdam beschäftigt sich Christoph Lattemann mit der Thematik der Unternehmensüberwachung und Kontrolle und den Fragen, warum und von wem Unternehmen kontrolliert werden und welche Methoden hierbei zur Verfügung stehen. Meist haben nicht nur die direkten Anteilseigner, beispielsweise die Aktionäre, ein Interesse daran, dass das Unternehmen gut geführt wird, auch stehen häufig gesamtwirtschaftliche Interessen im Vordergrund. Diese Kontrollmechanismen effizient zu gestalten, ist ein Thema, dass Corporate Governance und E-Commerce miteinander verbindet. Die Verknüpfung von Management und Dienstleistungsprozessen bildet einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit. So geht es darum, wie elektronische Märkte, speziell Finanzmärkte, gestaltet werden und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um eine effiziente Kapitalallokation über Märkte zu erreichen.

    Jörg Mayer wurde zum Juniorprofessor für Experimentelle Phonologie/Phonetik im Institut für Linguistik und Allgemeine Sprachwissenschaft ernannt. Er wurde 1966 in Stuttgart geboren und studierte von 1987 bis 1994 Linguistik, Psychologie, Germanistik und Philosophie an den Universitäten Stuttgart und Bielefeld. Der Wissenschaftler promovierte 1998 in Stuttgart zum Thema "Intonation und Bedeutung: Aspekte der Prosodie-Semantik-Schnittstelle im Deutschen". Seit 1993 arbeitet der Juniorprofessor am Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung an der Universität Stuttgart. Jörg Mayers Forschungsfeld ist die Untersuchung der menschlichen Lautsprache. Er wird dafür in Potsdam unter anderem Experimente mit Probanden in einer "Aufnahmekammer" durchführen. Hierbei geht es darum, beispielsweise über einen Bildschirm Texte oder Bilder zu präsentieren, die von den Probanden vorgelesen beziehungsweise beschrieben werden. Dann untersucht der Linguist die verschiedenen Sprechstile. Jörg Mayer befasst sich weniger mit den einzelnen Sprechsegmenten, vielmehr will er wissen, was die Segmente verbindet. Der Mensch äußert beim Sprechen nicht nur Laute, er spricht in einer bestimmten Melodie. Bei Fragen geht die Melodie nach oben, bei Aussagesätzen nach unten, wenn Silben oder Wörter im Satz hervorgehoben werden sollen, variiert die Stimme. Interessant ist für den Wissenschaftler ebenso der Sprachrhythmus und das Sprechtempo.

    Grundlage für die Berufung von Juniorprofessoren ist das im Frühjahr des vergangenen Jahres vom Bundesrat verabschiedete neue Dienstrecht für Professoren. Wissenschaftler ohne Habilitation sollen die Möglichkeit erhalten, zur eigenen Profilierung selbstständig und eigenverantwortlich zu forschen und zu lehren. Berufen werden Wissenschaftler, deren herausragende Promotion nicht länger als fünf Jahre zurückliegt und die weitere exzellente wissenschaftliche Leistungen erbracht haben. Die Juniorprofessur ist auf maximal sechs Jahre befristet.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Für weitere Informationen stehen Ihnen die Juniorprofessoren zur Verfügung:
    Juniorprofessor Dr. Jens Eisert, Tel.: 0331/977-1628,
    E-Mail: jense@quantum.physik.uni-potsdam.de
    Juniorprofessor Dr. Thomas Köhler, Tel.: 0331/977-2562,
    E-Mail: ThomaKoe@rz.uni-potsdam.de
    Juniorprofessor Dr. Christoph Lattemann, Tel.:0331/977-3839,
    E-Mail: lattema@rz.uni-potsdam.de
    Juniorprofessor Dr. Jörg Mayer, Tel.: 0331/977-2051, E-Mail: mayer@ling.uni-potsdam.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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