Sicherer mit Linux oder mit Microsoft
Workshop des CAST-Forums Darmstadt am 20. März
Monokulturen sind der beste Nährboden für Schädlinge. Was die Landwirtschaft in Jahrzehnten
schmerzlich erfahren hat, machen zur Zeit professionelle wie private Nutzer von
Informationstechnik im Schnellgang durch. Täglich neue Viren, Trojaner, Sicherheitslücken in
Standardsoftware vom Internet-Explorer bis hin zum Flash-Plug-In halten mittlerweile
hunderttausende von Systemadministratoren und Millionen von Bürgern in Atem.
Ist freie Software wie Linux, deren Quellcode von allen einsehbar ist, die richtige Antwort
auf dieses Problem? Das CAST-Forum (Competence Center for Applied Security Technology) in
Darmstadt will versuchen, mit dem Workshop "Sicherheit mit Opensource" am 20. März 2003 von
10 bis 17 Uhr diese Frage zu beantworten. Weitere Informationen und Anmeldung:
www.cast-forum.de, Menüpunkt "Veranstaltungen".
Mehr Details:
Referenten aus Unternehmen, Behörden, Universitäten und Forschungseinrichtungen decken ein
weites Feld von der Entwicklung sicherer Software bis zu "Datenschutz und OpenSource" ab.
Dr. Rolf Reinema, einer der vier Geschäftsführer des CAST-Forums und Bereichsleiter am
Fraunhofer Institut für Sichere Telekooperation SIT in Darmstadt, steckt den Rahmen ab:
"Während manche Forscher, Entwickler und Politiker noch darum streiten, wer für diese
Unsicherheit verantwortlich ist, wollen andere den Schuldigen längst ausgemacht haben:
Microsoft. Immer wieder wird die allgegenwärtige Software aus Redmond durch Viren
ausgetrickst, durch Hacker-Angriffe offen gelegt." Dagegen habe die Methodik bei der
Entwicklung von Open-Source-Software mittlerweile ihre Leistungsfähigkeit und Sicherheit
unter Beweis gestellt. Insbesondere mit Linux habe sich ein leistungsstarkes Open-Source-
Betriebssystem etabliert, das als sicheres Server-Betriebssystem im Unternehmensbereich
bereits eine beachtliche Verbreitung gefunden habe.
Wer prüft denn schon den Quelltext ...
"Dennoch kann und muss die Frage, ob Open-Source-Software tatsächlich auch mehr Sicherheit
bietet, durchaus kontrovers diskutiert werden. Darüber hinaus gestaltet sich auch der
Prozess der Zertifizierung von Open-Source-Systemen nach unabhängigen Kriterien (z.B. ITSEC)
nicht ganz unproblematisch", meint Reinema. Auf der einen Seite biete Open Source Software
Sicherheit durch Transparenz. Auch die Vorteile eines nachvollziehbaren
"Software-Darwinismus", bei dem mehrere alternative Implementierungen miteinander
konkurrieren und bei dem durch ihre Artenvielfalt eine geringere Anfälligkeit gegenüber
Schädlingen besteht, seien unverkennbar. Andererseits halten Kritiker dagegen, dass die
meisten Benutzer einen offen gelegten Quellcode wohl kaum wirklich prüfen können.
Linux auf Arbeitsplatzrechnern?
Das Vorhaben des Bundesinnenministeriums, Microsoft-Produkte Schritt für Schritt aus der
Verwaltung zu verdrängen und durch Software mit bekanntem Quellcode - allen voran Linux - zu
ersetzen, gehe mittlerweile in seine zweite Phase. Während erste Umstellungen bisher nur
zentrale Netzwerkrechner betrafen, solle die Umrüstung jetzt auch auf Arbeitsplatz- Computer
ausgeweitet werden, so Bundesinnenminister Otto Schily. Noch wird der Einsatz von Linux an
den Arbeitsplätzen aber eher skeptisch gesehen, weshalb das Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik (BSI) jetzt gezielt Pilotprojekte in Bundesbehörden unterstützt.
Das BSI lässt darüber hinaus Open Source Komponenten für die signaturgesetzkonforme
Verschlüsselung von E-Mail im Pilotprojekt SPHINX entwickeln. Basierend auf internationalen
Standards wie S/MIME, X509V3 und PKIX, werden in Behörden E-Mails künftig mit Hilfe des KDEs
KMail-Programms digital signiert und sicher ausgetauscht werden können.
Auch einige der weltgrößten Computerkonzerne, so Reinema, engagierten sich seit geraumer
Zeit für das Betriebssystem Linux. Bisher habe beispielsweise allein der IBM-Konzern mehr
als eine Milliarde US-Dollar in die Weiterentwicklung und Implementierung des freien
Betriebssystems investiert.
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Fraunhofer-Institut für
Sichere Telekooperation SIT
Pressekontakt: Michael Kip
Rheinstrasse 75, 64295 Darmstadt
Telefon +49 (0) 61 51/8 69-60152
Telefax +49 (0) 61 51/8 69-968
michael.kip@sit.fraunhofer.de
http://www.sit.fraunhofer.de
Presseakkreditierung nur per eMail an michael.kip@sit.fhg.de oder Fax an 069/17 23 72
( ) Bitte registrieren Sie meine kostenlose Teilnahme zu Zwecken der Berichterstattung
am Workshop des CAST-Forums Darmstadt am 20. März (bitte nur Anfragen von
Journalisten)
Adresse:
http://www.cast-forum.de
http://www.sit.fraunhofer.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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