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07.03.2003 10:34

"Job Center jetzt aufbauen"

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Gemeinsame Fachtagung von Bertelsmann Stiftung und Bundesanstalt für Arbeit

    Berlin/ Gütersloh/ Nürnberg, 7. März 2003. Ein Konzept zur konkreten Umsetzung von Job-Centern - wie von der Hartz-Kommission vorgesehen - hat die Bertelsmann Stiftung am Freitag in Berlin auf einer gemeinsamen Fachtagung der Stiftung und der Bundesanstalt für Arbeit vorgestellt. Die Autoren plädieren dafür, dass Arbeitsämter und Kommunen sofort damit beginnen, gemeinsam Job-Center aufzubauen. Vor allem als kurzfristig realisierbares Einstiegsmodell sei eine privatrechtliche Organisation in Form einer gemeinnützigen GmbH sinnvoll und machbar, unabhängig von der Zuständigkeitsentscheidung des Gesetzgebers. "Eine gemeinnützige GmbH hat den Vorteil, dass sie bereits heute umsetzbar ist und nach der Entscheidung des Gesetzgebers in die jeweilige Trägerschaft überführt werden kann", sagt Helga Hackenberg von der Bertelsmann Stiftung.

    Der Vorstandsvorsitzende der Bundesanstalt für Arbeit (BA), Florian Gerster, versteht die Job-Center als gemeinsame Anlaufstellen, vor allem von Arbeits- und Sozialämtern. Im Zuge der überfälligen Zusammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe müsse es zur Neuregelung der Zuständigkeiten kommen. Zur Kompetenz der BA gehörten Vermittlung, Beratung, Förderung und Leistungsgewährung. Vornehmste Aufgabe sei Vermeidung und Verkürzung von Arbeitslosigkeit. Die sozialen Dienste der Kommunen und ihre Netzwerke könne die BA nicht übernehmen oder ersetzen. Dabei müsse klar sein, dass zusätzliche Leistungen der BA für die fast 1 Million erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger nicht aus Beitragsmitteln finanziert werden dürften. Mit den finanziellen Konsequenzen der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe befasse sich die Gemeindefinanzreform-Kommission.

    Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe sowie die Einrichtung von Job-Centern sind einer der größten Umgestaltungsprozesse in Deutschland. Getrennte Organisationsstrukturen müssen vereinigt werden, Kundengruppen definiert, Zuständigkeiten geklärt und die Mitarbeiter qualifiziert werden. Dazu kommen EDV-, datenschutzrechtliche und nicht zuletzt Finanzierungsfragen. "Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine solche Transformation nicht von heute auf morgen möglich ist. Deshalb sollten Arbeitsämter und Kommunen den Wandel gemeinsam gestalten", sagte Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Arbeit.

    Die Bertelsmann Stiftung schlägt zum Einstieg ein Spektrum von Dienstleistungen und Kernprozessen vor, bei der die zentralen Funktionen (Profiling, Fallmanagement, Leistungsberatung, Vermittlung bis hin zum speziellen Arbeitgeberservice) in einer einzigen Anlaufstelle gebündelt werden. Die Job-Center könnten diese Kernprozesse - die eine enge Verknüpfung von aktiven und passiven Leistungen sicherstellen - zunächst einer bestimmten Zielgruppe, wie z.B. jugendlichen Arbeitslosen, anbieten. Nach und nach könnten sowohl weitere Zielgruppen (alle Doppelbezieher, Berufsrückkehrerinnen, Migranten etc.) bedient als auch ergänzende Dienstleistungen (Kinderbetreuung, Schuldenberatung, Unterhaltsvorschuss etc.) angeboten werden. "Das Konzept will praktische Vorgehensweisen aufzeigen, um den zügigen Aufbau von Job-Centern voranzutreiben", resümiert Helga Hackenberg.

    Rückfragen an: Julia Schormann, Bertelsmann Stiftung, Telefon: 0 172 / 264 69 59

    Auszüge aus der Job Center Studie finden Sie unter
    http/www.bertelsmann-stiftung.de


    Weitere Informationen:

    http/www.bik-online.de
    http/www.bertelsmann-stiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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