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07.03.2003 12:53

Gentechnik: "Terminator-Technologie" birgt Risiken für Entwicklungsländer

Jana Schmidt Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

    Umweltbundesamt veröffentlicht Studie zum biologischen Patentschutz
    Mittels Gentechnik lassen sich Veränderungen in Nutzpflanzen einführen, die sich wie ein Patentschutz auswirken. So können Saatgutbetriebe Pflanzen herstellen, deren Samen durch einen gentechnisch eingebauten Mechanismus nicht keimfähig sind oder nur mit Hilfe einer herstellereigenen Chemikalie keimen können. Diese Technologie wird als "Terminator-Technologie" bezeichnet. Sie ist eine von derzeit rund 60 Techniken des biologischen Patentschutzes, die unter der Bezeichnung "gene usage restriction technologies" (GURTs) zusammengefasst werden und vielfältige Probleme bergen. Eine neue Studie des Umweltbundesamtes (UBA) benennt die wesentlichen Risiken: Erstens werden Landwirte - vor allem in weniger entwickelten Ländern - von der Saatgutindustrie abhängig, weil sie für das Folgejahr neues Saatgut und keimungsfördernde Chemikalien kaufen müssen. Zweitens können gentechnisch veränderte Pollen vom Feld in benachbarte Areale gelangen. Sind Kreuzungspartner vorhanden, entstehen möglicherweise auch bei anderen Pflanzensorten keimunfähige Samen. Die Artenvielfalt dieser Region wäre dann gefährdet.

    Deshalb sollten diese Techniken nur nach sorgfältiger Abwägung zwischen Chancen und Risiken eingesetzt werden. Ein aussagefähiges Monitoring und eine ausführliche Aufklärung der Landwirte müssen hierbei gewährleistet sein. Zu diesem Ergebnis kommt Antje Hartmann von der TU Bergakademie Freiberg, die im Auftrag des UBA die Wirkungsweise von "GURTs" untersucht hat. Sie schließt nicht aus, dass diese Techniken in fünf bis zehn Jahren zur kommerziellen Anwendung kommen könnten. In eine umfangreiche Literaturauswertung hat die Autorin Berichte internationaler Institutionen wie des UN-Umweltprogramms (UNEP), Studien unabhängiger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Stellungnahmen der Industrie einbezogen.
    Berlin, den 07.03.2003
    (1.826 Zeichen)
    ! Die Studie "Funktionsweise und Risiken von Gene Usage Restriction Technologies (Terminator-Technologie) ist in der Reihe UBA-Texte als Nr. 74/02 erschienen, umfasst 42 Seiten und kostet 7,50 Euro. Sie ist erhältlich bei Werbung und Vertrieb, Ahornstraße 1-2, 10787 Berlin, Telefon : 030/2 11 60 61, Fax: 030/2 18 13 79. Eine Bestellung ist auch im Internet unter der Adresse http://www.umweltbundesamt.de, Stichwort "Publikationen", möglich.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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