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07.03.2003 13:01

Geschwindigkeit nach Maß

Bernad Lukacin Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD

    Fraunhofer IGD Rostock stellt auf der CeBIT "Akustische Lupe" und "StepMan" vor

    "Rufen Sie mich bitte unter 0123/1098765 zurück." Eine solche oder ähnliche Botschaft hat fast jeder schon auf dem heimischen Anrufbeantworter oder der mobilen Mailbox vorgefunden. Nicht immer ist es möglich, die hinterlassene Nummer gleichzeitig zu notieren. Nachdem Stift und Papier gefunden sind, muss die Nachricht oft mehrmals wiedergegeben werden, um alle Ziffern identifizieren zu können.
    Mit Hilfe einer "Akustischen Lupe", die das Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Rostock entwickelt hat, kann diese Problematik bald der Vergangenheit angehören: Auf einfache Art erlaubt "Lupe" dem Benutzer ein genaueres Hören: er kann die Abhörgeschwindigkeit schnell per Tastendruck regulieren. Ohne Stimmverzerrung oder andere Qualitätsverluste lassen sich die betreffenden Informationen dann verlangsamt abspielen.
    Das Verfahren, bei dem die Forscher des IGD mehrere Technologien miteinander kombiniert haben, ist als Service eines Mobilfunkbetreibers einsetzbar und könnte so bald vielen Handy-Nutzern zur Verfügung stehen. Auch im Festnetzbereich oder der Bürokommunikation ermöglicht die Technologie anwenderorientierte Unterstützung. Als Chip in Anrufbeantworter oder Diktiergerät integriert, lässt sich die Abhörgeschwindigkeit situationsabhängig verändern oder als Grundeinstellung verwenden.
    Gekoppelt mit Bewegungssensoren ergeben sich für diese Form der Echtzeit-Transformation weitere neuartige Einsatzgebiete, so z. B. im Freizeitsport: In Walkman, MP3-Player oder Smartphone integrierte Sensoren messen die Schrittfrequenz des Ausdauersportlers etwa beim Joggen und passen den Rhythmus der abgespielten Musikstücke entsprechend an. Der "StepMan" verändert lediglich die Geschwindigkeit, nicht aber die Qualität der Musikwiedergabe, so dass aus einem Joe Cocker kein quäkender Kermit wird. Da die Technologie des "StepMan" auch stationär einsetzbar ist, lassen sich auch im Fitness-Studio Sportler musikalisch motivieren. Da sowohl die portable als auch die Studio-Version individuell einstellbar sind, lassen sich pulsfrequenzorientierte Trainingsprogramme zusammenstellen: Durch den Takt der Musik lässt sich der Wechsel von Belastungsspitzen und Ruhephasen nahezu unauffällig initiieren. Auf diese Art kann der Sportler auch ohne ständigen Blick auf die Uhr mit der gewünschten Pulsfrequenz trainieren. Neben dem Effekt des Trainingspulses auf den Fettstoffwechsel ist die Herzfrequenz auch in der Musiktherapie relevant. Besonders Musikstücke, deren Takt dem Herzschlag der Patienten angepasst waren, hatten laut einer Untersuchung der Universität Salzburg eine positive Wirkung auf den Heilungsprozess (Quelle: www. schmerzinstitut.org). Mit Hilfe des "StepMan" muss der Therapeut nicht länger nach der "richtigen" Musik suchen, er kann einfach auf die Lieblingsstücke seines Patienten zurückgreifen.
    Da die Sensoren neben dem Puls weitere biometrische Daten wie etwa Atmung oder Muskelkontraktionen verarbeiten können, scheinen die Anwendungsmöglichkeiten der Echtzeit-Transformations-Technologie im medizinischen Bereich besonders vielfältig.

    Auf der diesjährigen CeBIT vom 12. Bis 19. März in Hannover stellen die Forscher des Fraunhofer IGD Rostock diese Neuentwicklungen vor. Zu finden sind sie in Halle 11, Stand 37 (Fraunhofer IGD Rostock auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Mecklenburg-Vorpommern).

    Kontakt:
    Dipl.-Ing. Gerald Bieber
    Dipl.-Math. Holger Diener
    Joachim-Jungius-Str. 11
    18059 Rostock
    Tel.: 0381 / 4024 110
    Fax: 0381 / 4024 199
    Email: gerald.bieber@rostock.igd.fhg.de
    holger.diener@rostock.igd.fhg.de
    WWW: http://www.rostock.igd.fhg.de

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    Kurzprofil INI-GraphicsNet:
    Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt. Weitere Institutionen des Netzwerkes sind das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Computergraphik in Chemie und Pharmazie (AGC) in Frankfurt, das Fraunhofer Center for Research in Computer Graphics (CRCG) in Providence, Rhode Island (USA), das Centre for Advanced Media Technology (CAMTech) in Singapur, das Centro de Computaç"o Gráfica (CCG) in Guimar"es (Portugal), das Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), das Institute for New Media Technology (NEMETech) in Seoul (Süd-Korea) und das Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GRAPHITech) in Trento (Italien).
    Innerhalb des Netzverbundes sind an den neun Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 560 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Bei einem Haushalt von über 41 Millionen Euro bildet das INI-GraphicsNet weltweit den größten Forschungsverbund auf dem Gebiet der Graphischen Datenverarbeitung.


    Weitere Informationen:

    WWW: http://www.rostock.igd.fhg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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