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07.03.2003 14:42

Preisverleihung als best practice-Hochschule an Universität Mannheim im Rahmen der heutigen KMK

Achim Fischer Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Profilbildung und systematische Qualitätssicherung führten zu heutiger Spitzenposition in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften/ Pro-Rektor warnt vor Einsparungen und fordert Beibehaltung der Hochschulautonomie/ Wissenschaftsminister lobt Universität Mannheim als Vorreiter der baden-württembergischen Hochschulreform

    Die Universität Mannheim erhielt am heutigen Freitag, 7. März, in Berlin die Auszeichnung best practice-Hochschule 2003. Den Preis überreichte der Geschäftsführer des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE), Professor Detlef Müller-Böling, am Rande der Kultusministerkonferenz. Die Universität Mannheim hat in den vergangenen Jahren einen umfangreichen Reformkurs in Forschung, Lehre und Management verfolgt. Sie hat dadurch ein klares Profil entwickelt und eine systematische Qualitätssicherung etabliert. Heute ist sie als eine der führenden deutschen Hochschulen im Bereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften hervorragend positioniert. Der Prorektor der Universität Mannheim, Professor Dr. Walter A. Oechsler, richtete im Rahmen der Preisverleihung den dringenden Appell an den baden-württembergischen. Wissenschaftsminister, die Universitäten weiterhin eigenständig über ihr Profil entscheiden zu lassen.

    "Wir sehen die best practice-Auszeichnung auch als Bestätigung, dass sich Autonomie und Profilbildung der Hochschulen lohnen", sagte Oechsler heute bei der Entgegennahme des Preises. "Wie hoffen, dass unserer weiteren Entwicklung keine Probleme durch Sparbeschlüsse des Landes entstehen. Nehmen Sie uns nicht die Autonomie, die Eckpunkte unserer weiteren Entwicklung selbst zu bestimmen", appellierte er an die anwesenden Wissenschaftsminister.

    Zuvor hatte der baden-württembergische Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg im Rahmen der Preisverleihung die Vorreiterrolle der Universität Mannheim für die baden-württembergischen Hochschulreformen betont. Er kündigte eine umfassende Änderung des baden-württembergischen Hochschulrechts im Jahr 2005 an. Forderungen nach einer vollständigen Autonomie der Universitäten erteilte er jedoch eine Absage. Das Land werde als Hauptfinanzier der Universitäten im Rahmen einer "strategischen Partnerschaft" steuernde Maßnahmen beibehalten. So sieht Frankenberg eine Aufgabe des Landes beispielsweise in der Abstimmung des Fächerangebotes der Landesuniversitäten.

    Professor Hans Weiler, Politikwissenschaftler an der amerikanischen Elite-Universität Stanford, bezeichnete in seiner Laudatio die Universität Mannheim als Vorbild für viele Hochschulen. "Ihr heutiges Ansehen ist der eindrucksvolle Beweis dafür, dass Profilierung und Leistungsfähigkeit sich auszahlen."

    Das CHE prämiert mit dem best practice-Preis jedes Jahr eine Universität und eine Fachhochschule für ihren erfolgreichen Reformkurs in Hochschulmanagement, Forschung und Lehre. Die Gutachter des CHE bescheinigen der Universität Mannheim, die Ziele der Profilierung und Qualitätssicherung dank eines systematischen Reformprozesses erreicht zu haben. "Reformmaßnahmen auf allen Handlungsfeldern wurden zu einem schlüssigen Gesamtkonzept verbunden", heißt es in der Begründung. Der Vergleich zwischen den unternommenen Anstrengungen und dem heutigen Leistungsangebot zeige: "Profilierung lohnt sich. Dies lässt sich nicht zuletzt an den Rankingergebnissen ablesen, die die Hochschule erzielt hat."

    Uni-Rektor Professor Dr. Hans-Wolfgang Arndt kündigt unterdessen die nächsten Veränderungen an, um die Universität dauerhaft unter den international führenden Hochschulen zu etablieren. Einer der wichtigsten Punkte: Sie möchte sich in der Lehre stärker auf die Graduiertenausbildung konzentrieren.

    "Wir haben eine hervorragende Ausgangssituation im schärfer werdenden Wettbewerb", freut sich Rektor Arndt. "Dies werden wir nutzen, auch wenn die Rahmenbedingungen schwieriger werden. Die staatliche Finanzierung reicht uns schon heute nicht mehr aus." Vor diesem Hintergrund definierte das Rektorat vor wenigen Wochen in einem Strategiepapier die mittelfristige Entwicklungslinie der Universität Mannheim.

    Danach will die Hochschule künftig eine Eliteausbildung für die Bereiche Wirtschaft und Gesellschaft bieten. Weiterer Entwicklungsschwerpunkt sind die Informationswissenschaften. Mannheimer Markenzeichen soll auch weiterhin die Verzahnung aller Studienfächer mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sein. In der Forschung möchte die Universität künftig unter anderem verstärkt Lösungsvorschläge für langfristige Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft erarbeiten. So beraten Mannheimer Wissenschaftler schon heute die Vereinten Nationen, Bundes- und Landesregierungen sowie Unternehmen und Verbände. Alleine in Beratergremien der Bundesregierung sitzen fünf Mannheimer Professoren, unter anderem in der Rürup-Kommission und im Rat der Fünf Weisen.

    "Für eine erstklassige Ausbildung brauchen wir bessere Betreuungsrelationen", fordert Arndt. "Wir möchten künftig weniger Studienplätze in den grundständigen Studiengängen vorhalten. Stattdessen planen wir ein stärkeres Engagement auf Master- und Graduierten-Niveau. Hier kann es zu einer sinnvollen Aufgabentrennung mit den Fachhochschulen kommen."

    Die Universität Mannheim stellt sich bereits jetzt darauf ein, staatliche Zuschüsse künftig auch im Rahmen von Zielvereinbarungen mit dem Land leistungsbezogen zu verhandeln. "Außerdem müssen wir mit unserem Fundraising in ganz neue Dimensionen vorstoßen", fordert Arndt. 1,5 Millionen Euro konnte die Uni schon für die Renovierung von zwölf Hörsälen aus privater Hand einwerben. Was Arndt unter einer "neuen Dimensionen" versteht, zeigte sich vor wenigen Tagen. SAP-Chef Hasso Plattner ermöglichte mit einer Spende von 10 Millionen Euro den dringend benötigten Ausbau der Universitätsbibliothek. Es ist eine der höchsten Privatspenden in der deutschen Hochschulgeschichte.

    Weitere Informationen zu den Mannheimer Reformen: www.uni-mannheim.de

    Aktuelle Fotos der heutigen Preisverleihung in Berlin können wir Ihnen gerne mailen (Tel. 0621/181 - 10 13).
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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