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10.03.2003 15:19

Ein frischer Blick auf alte Versteinerungen

HU- Pressestelle Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Die Evolution des Lebens als Fossilien-Datenbank. Biopaläontologen treffen sich vom 13.-14. März 2003 zum "International Paleobiology Database Symposium" am Museum für Naturkunde in Berlin

    Die versteinerte Überlieferung von Lebensformen ist die wichtigste Informationsquelle zur Entwicklung der Lebewelt auf unserem Planeten. Seit Anbeginn der modernen Forschung ist es deshalb Ziel der Paläontologie die gespeicherte Information richtig zu entschlüsseln, zu dokumentieren und im Lichte der Evolutionstheorie zu interpretieren. Millionen von Fossilbeschreibungen haben sich in den letzten 200 Jahren angehäuft. Diese gigantische Datenbasis, obwohl teilweise in den Köpfen der Forscher verinnerlicht, entzog sich bislang der objektiven numerischen Analyse. Während Biologen in den letzten Jahrzehnten umfassende und allgemein zugängliche Datenbanken entwickelt haben, blieb der Informationsschatz des Lebens vergangener Erdzeitalter bis vor kurzem weitgehend ungenutzt.
    Vom 13.-14. März 2003 treffen sich nun erstmals Biopaläontologen am Museum für Naturkunde, im Hörsaal 201 (am 13.3. 03 ab 13 Uhr) um sich beim "International Paleobiology Database Symposium" über Struktur und Nutzung einer entsprechenden Datenbank ihres Fachgebietes zu verständigen. Dabei werden u. a. folgende Fragen behandelt: Wie stark ist die Verfälschung von Evolutionsmustern durch den lückenhaften Fossilbericht? Wie hoch waren die Aussterberaten bei den großen Faunenschnitten der Erdgeschichte tatsächlich? Wie schnell verläuft die Evolution unter normalen Bedingungen und im Extremfall?

    Biologen heute wie damals kritisieren an den vorhandenen Fossilfunden, dass sie zu unvollständig seien, um zuverlässige Aussagen über die Evolution zu erlauben. Schon Darwin hatte ja vermutet, dass alle Sprünge in der Evolution nur durch die Lückenhaftigkeit des Fossilberichts vorgetäuscht werden. Paläontologen brauchen also nicht nur einen möglichst vollständigen Datensatz des Fossilberichts, sondern auch statistische Techniken, dessen naturgegebenen Unvollständigkeit zu berücksichtigen.
    Eine internationale Gruppe von Paläobiologen hat es sich in einem ehrgeizigen Projekt zur Aufgabe gemacht, beides zu liefern. Die sogenannte "Paleobiology Database" mit Sitz in Santa Barbara, Kalifornien, sammelt Daten zu allen Organismengruppen, die je auf unserem Planeten existiert haben, von unscheinbaren Einzellern im Meeresplankton bis hin zu gigantischen Dinosauriern. Moderne Methoden wurden entwickelt, um Unregelmäßigkeiten in der geologischen Überlieferung auszugleichen und tatsächliche Evolutionsmuster herauszufiltern. Obwohl derzeit bereits 300.000 Fossilvorkommen in der Datenbank gespeichert sind, ist klar, dass dies nur ein Bruchteil der vorhandenen Information sein kann.

    Die Tagung wird aus einem Projekt der National Science Foundation (USA) finanziert und ist für jedermann frei zugänglich. Tagungssprache ist Englisch.

    Kontakt: Dr. Wolfgang Kießling, Museum für Naturkunde, Tel.: 2093 8576,
    E-Mail: wolfgang.kiessling@museum.hu-berlin.de
    Das Tagungsprogramm im Internet unter www.paleodatabase.org


    Weitere Informationen:

    http://www.paleodatabase.org


    Bilder

    Der Urvogel Archaeopteryx
    Der Urvogel Archaeopteryx

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Der Urvogel Archaeopteryx


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