idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
11.03.2003 14:46

Runenschriften geben Aufschluss über germanische Sprachgeschichte

Susanne Schuck Presse, Kommunikation und Marketing
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

    Presseinformation

    Kieler online-Datenbank erhält neue Gelder

    Als 1993 die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Förderung des "Kieler Runenprojektes" gewonnen wurde, stand eine zwölfjährige Finanzierung noch in den Sternen. Doch seither hat die DFG die Arbeit der Kieler Runenforscher unter Leitung von Prof. Edith Marold vom Nordischen Institut der Christian-Albrechts-Universität unterstützt. Jetzt gab es die Option für weitere sechs Jahre. Nachdem im Dezember eine DFG-Kommission die Arbeit der Kielerinnen begutachtet hatte, fiel eine positive Entscheidung zur Fortsetzung des Projekts. Pro Jahr stehen damit gut 100.000 Euro für zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und eine studentische Hilfskraft zur Verfügung.

    Aus dem Zeitraum zwischen dem ersten und achten Jahrhundert n.Chr. fehlen in Nordeuropa Aufzeichnungen der einheimischen Sprachen in lateinischer Schrift. Doch schriftkundige Runenmeister ritzten mit dem älteren Runenalphabet ("Futhark") ihre Inschriften auf Steine, Waffen, Gebrauchsgegenstände und Schmuck. Damit legten sie ein Zeugnis der frühen germanischen Sprachen ab, weshalb die Inschriften für Sprachwissenschaftler von besonderem Interesse sind. Sie deuten und analysieren die Runenfunde und lesen an diesen ältesten Belegen des Germanischen unterschiedliche Entwicklungsstufen der Sprache(n) ab.

    Um sich einen Überblick über die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten und die weiterführende Literatur zu verschaffen, musste man bisher weit verstreute Informationen aus Büchern und Fachzeitschriften zusammentragen. Das Kieler Runenprojekt schließt hier eine Lücke: die online-Datenbank stellt zu jedem Fund Deutungen, Wortanalysen und Fachliteratur zusammen. So wird den Wissenschaftlern der Zugriff auf das vorhandene Material erleichtert und dadurch die Vernetzungsmöglichkeiten zwischen dem engen Kreis der Runenforscher und den historischen Sprachwissenschaftlern verbessert.

    Das Kieler Runenprojekt konzipierte die Datenbank und aktualisiert sie kontinuierlich mit neuen Forschungsergebnissen. Neben der Auswertung der Fachliteratur leisten die Mitarbeiterinnen eigene Forschungsarbeit in der sprachwissenschaftlichen Analyse der Wortfunde. Nach Fertigstellung der Datenbank ist auch eine Buchpublikation geplant.
    Unter www.runenprojekt.uni-kiel.de ist die Datenbank im Internet benutzbar.

    Kontakt: Ute Zimmermann, M.A., Nordisches Institut, 0431/880-2549,
    u.zimmermann@nord-inst.uni-kiel.de

    CHRISTIAN-ALBRECHTS-UNIVERSITÄT ZU KIEL
    Presse und Kommunikation, Leiterin: Susanne Schuck
    Postanschrift: D-24098 Kiel, Telefon: (0431) 880-2104, Telefax: (0431) 880-1355
    e-mail: presse@uv.uni-kiel.de, Internet: www.uni-kiel.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).