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12.03.2003 08:35

Theologen sichern das Fach Missionswissenschaft für zwei Jahre

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Im Zuge der Verkleinerung der Katholisch-Theologischen Fakultäten an den Universitäten in Bayern mussten die Würzburger Theologen ihre Professur für Missionswissenschaft aufgeben. Seitdem bemühen sie sich darum, dieses Fach weiterleben zu lassen. Ihre Initiative trägt jetzt erste Früchte: Der Verein "Promotio Humana" (Bonn) wird die Missionswissenschaft an der Uni Würzburg vorerst finanzieren.

    Otmar Meuffels, Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät, wertet die Förderzusage des Vereins als großen Erfolg: "Promotio Humana" übernimmt für zwei Jahre die Personalkosten für einen C4-Professor sowie einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter und bezahlt außerdem eine halbe Sekretärinnenstelle. Ziel des Vereins ist die Förderung des Dialogs zwischen den Weltreligionen.

    Bei dem Wort "Mission" fällt vielen Nicht-Theologen wohl zuerst das Bild vom christlichen Missionar ein, der im afrikanischen Dschungel die Einheimischen bekehren will. In diese Richtung geht auch das Duden-Fremdwörterbuch, das die Mission als "Verbreitung einer religiösen Lehre unter Andersgläubigen" erklärt. Die Missionswissenschaft sollte sich also zum Beispiel mit der Geschichte und Theorie der christlichen Mission befassen.

    In der Würzburger Katholisch-Theologischen Fakultät herrscht allerdings eine andere Haltung vor: "Für uns steht der Dialog mit anderen Religionen im Mittelpunkt der Missionswissenschaft", so Prof. Meuffels. Es solle ergründet werden, welche Möglichkeiten der Verständigung es gibt, ohne dabei die eigene christliche Identität in Frage zu stellen.

    Weil die Globalisierung längst auch den religiösen Bereich erfasst hat, konnten zum Beispiel viele Ideen aus dem Buddhismus verstärkt Eingang in die westliche Gedankenwelt finden. "Die Theologie muss diese Erscheinung ernst nehmen und auch auf diesem Gebiet den Dialog suchen", sagt der Dekan der Würzburger Theologen. Diese Grundhaltung - das Streben nach Dialog - präge alle Lehrstühle der Fakultät.

    Die Missionswissenschaft wird ab dem Sommersemester 2003 für zwei Jahre mit dem indischen Theologen Prof. Dr. Francis X. D'Sa als Gastprofessor besetzt. Dieser hält seine Antrittsvorlesung am Dienstag, 15. April, um 8.15 Uhr im Hörsaal 318 der Uni am Sanderring zum Thema "Karmische und anthropische Geschichte".

    Und was passiert nach zwei Jahren? "Die Missionswissenschaft soll hier in der Zukunft präsent bleiben", sagt Meuffels. Die Fakultät sehe die Finanzierung durch "Promotio Humana" als Übergang hin zur Einrichtung einer dauerhaften Stiftungsprofessur. Entsprechende Verhandlungen werden zurzeit mit Missio München geführt, dem internationalen katholischen Missionswerk der Bayerischen Kirche.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Otmar Meuffels, T (0931) 31-2271, E-Mail:
    otmar.meuffels@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    regional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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