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25.09.2014 08:36

Rostocker Pharmakologen identifizieren neue Mechanismen der Anti-Krebs-Wirkung von Cannabinoiden

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    In zwei aktuellen Arbeiten der international renommierten Fachzeitschrift "Biochemical Pharmacology" gelang Rostocker Pharmakologen um Prof. Dr. Burkhard Hinz, Leiter des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie der Universität Rostock, die Aufdeckung neuer Mechanismen der Anti-Krebs-Wirkung von Cannabinoiden.

    Es konnte erstmals gezeigt werden, dass Cannabinoide über die Induktion eines bestimmten Proteins, des Adhäsionsmoleküls ICAM-1, auf Lungentumorzellen zu einer erhöhten Zerstörung dieser Krebszellen durch Killerzellen des Immunsystems führen. Darüber hinaus vermittelt das gleiche Signalmolekül antiangiogene Cannabinoid-Wirkungen, die sich in einer verminderten Neubildung von Gefäßen beim Tumorwachstum manifestieren. In einer früheren Arbeit der Rostocker Gruppe wurde dem Adhäsionsmolekül bereits eine hemmende Wirkung auf die Metastasierung von Krebszellen zugeschrieben (The FASEB Journal 2012;26:1535-48).

    Die als Cannabinoide bezeichneten Inhaltsstoffe der Hanfpflanze sind seit Anfang der 1990er Jahre in das Interesse der experimentellen und klinischen Forschung gerückt. Dabei liegt der derzeitige Fokus auf Cannabidiol, einem Inhaltsstoff der Hanfpflanze, der die Psyche nicht beeinträchtigt und bereits für die Behandlung spastischer Symptome bei Patienten mit Multipler Sklerose eingesetzt wird. „Die Analyse der Anti-Krebs-Wirkung von Cannabinoiden hat das Stadium der experimentellen Forschung bisher nicht überschritten. Die wachsende Kenntnis der verschiedenen Angriffspunkte dieser Substanzen bei der Tumorentstehung gibt jedoch Anlass zur Hoffnung, dass Cannabinoide langfristig eine pharmakologische Option für die Tumortherapie darstellen könnten“, sagt Prof. Hinz.

    Die Arbeiten der Rostocker Forschungsgruppe zur Pharmakologie der Cannabinoide werden durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.

    Quellen:

    Haustein M, Ramer R, Linnebacher M, Manda K, Hinz B. Cannabinoids increase lung cancer cell lysis by lymphokine-activated killer cells via upregulation of ICAM-1. Biochem Pharmacol. 2014 Jul 25. [Epub ahead of print]

    Ramer R, Fischer S, Haustein M, Manda K, Hinz B. Cannabinoids inhibit angiogenic capacities of endothelial cells via release of tissue inhibitor of matrix metalloproteinases-1 from lung cancer cells. Biochem Pharmacol. 2014;91:202-16.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Burkhard Hinz
    Direktor des Instituts für Toxikologie und Pharmakologie
    Universitätsmedizin Rostock
    Tel.: 0381/ 494 5771

    Prof. Dr. Emil Reisinger
    Dekan
    Universitätsmedizin Rostock
    Tel.: 0381/ 494 5001

    ………………………………..

    Kerstin Beckmann
    Leiterin der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit/Marketing
    Universitätsmedizin Rostock
    Tel.: 0381/ 494 5090
    E-Mail: kerstin.beckmann@med.uni-rostock.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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