Prof. em. Dr. med. Dr. h.c. Thure von Uexküll, Ehrensenator der Justus-Liebig-Universität Gießen, feiert am 15. März 2003 in Freiburg seinen 95. Geburtstag
Der Nestor der psychosomatischen Medizin in Deutschland, Prof. em. Dr. med. Dr. h.c. Thure von Uexküll, feiert am 15. März 2003 seinen 95. Geburtstag. Prof. Thure von Uexküll ist Ehrensenator der Justus-Liebig-Universität Gießen, wo er von 1955 bis 1966 die Medizinische Poliklinik leitete. Von 1966 bis zu seiner Emeritierung zehn Jahre später war er Leiter der Abteilung für Innere Medizin und Psychosomatik an der Universität Ulm. Seitdem lebt er in Freiburg im Breisgau.
Thure von Uexküll, geboren 1908 in Heidelberg als Sohn des berühmten baltischen Biologen Jakob von Uexküll (1864-1944), begann nach dem Studium der Medizin in München, Innsbruck, Rostock und Hamburg (Staatsexamen: 1934, Promotion und Approbation 1936 in Hamburg) seine medizinische Laufbahn in Berlin und München. Die ursprünglich für das Jahr 1941 geplante Habilitation in Berlin konnte aus politischen Gründen nicht erfolgen. Thure von Uexküll habilitierte sich erst nach dem Zweiten Weltkrieg, an dem er von 1943 bis 1945 als Truppenarzt und Internist in Russland, Italien und Jugoslawien teilgenommen hatte, im Jahr 1948 in München. 1952 wurde er apl. Professor in München. Ein Rockefeller-Stipendium führte ihn von Herbst 1953 bis Frühjahr 1954 in die USA, wo er an Zentren für Psychosomatische Medizin tätig war.
Bereits im Jahr 1955 erhielt er einen Ruf an die damalige Akademie für Medizinische Forschung und Fortbildung der Justus-Liebig-Hochschule Gießen und begann hier seine Tätigkeit als Leiter der Medizinischen Poliklinik. 1957 erlangte die Hochschule in Gießen wieder den Status einer Voll-Universität, und die Akademie wurde auch offiziell wieder zur Medizinischen Fakultät. Nicht nur als Arzt bei der Versorgung seiner Patienten, auch als Wissenschaftler und Hochschullehrer setzte sich Prof. von Uexküll immer wieder in Forschung und Lehre für vielversprechende neue Ansätze abseits von eingefahrenen traditionellen Wegen ein. Bahnbrechend war in Deutschland seine konsequente Förderung von psychosomatischen Aspekten der verschiedensten Erkrankungen im Bereich der Inneren Medizin. So verdankt die Universität Gießen ihm - zusammen mit der damaligen hessischen Landesregierung - die Einrichtung eines der ersten Lehrstühle für Psychosomatische Medizin in Deutschland. Der engagierte Hochschullehrer setzte sich aber auch erfolgreich für eine Reform des Medizinstudiums ein und als Kliniksleiter für eine neue Struktur der Leitung der Medizinischen Klinik in Gießen, die dann aus einem dreiköpfigen Direktorium bestand. Als Prof. von Uexküll diese Aufgaben, die er sich selbst in Gießen gestellt hatte, erfüllt sah, steckte er sich neue Ziele für die damalige Neugründung der Universität in Ulm.
Von seinen zahlreichen Veröffentlichungen seien hier nur das Standardwerk "Lehrbuch der psychosomatischen Medizin" und die "Theorie der Humanmedizin", die im Jahr 1988 rechtzeitig zu seinem 80. Geburtstag erschien, genannt. Zum 95. Geburtstag, den Prof. em. Dr. med. Dr. h.c. Thure von Uexküll in Freiburg feiern wird, gratuliert die Justus-Liebig-Universität Gießen ihrem Ehrensenator sehr herzlich.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
überregional
Personalia
Deutsch
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