idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.03.2003 12:03

Künstliche Befruchtung von Nashörnern

Joachim Mörke Unternehmenskommunikaton des Forschungsverbundes Berlin e.V.
Forschungsverbund Berlin e.V.

    Forscher des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin rechnen mit baldigem Erfolg

    Forscher des Berliner Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) haben ein Besamungsbesteck entwickelt, das sich speziell für Großsäugetiere eignet. Nach den Plänen der IZW-Experten sollen damit auch afrikanische Nashörner in Zoos befruchtet werden. Sollten die bereits begonnenen Versuche zum Erfolg führen, wäre dies eine Weltpremiere.

    Allein schon das bisher Erreichte ist einzigartig: "Noch niemand anderer ist so weit wie wir und hat erste Besamungsversuche durchgeführt", sagt Wildtierarzt Thomas Hildebrandt vom IZW. In mittlerweile 15 Zoos in Europa und Nordamerika laufen Kooperationen, um dort afrikanische Nashörner zu besamen. Bislang wurden ein Spitzmaulnashorn und acht Breitmaulnashörner besamt. Bei den insgesamt elf Versuchen kam es in einem Fall zu einer Befruchtung, die leider nicht zu einer erfolgreichen Geburt führte. "Wir sind aber zuversichtlich, dass es in naher Zukunft klappt", sagt Hildebrandt.

    Das Hauptproblem ist nach den bisherigen Erkenntnissen aus dem IZW der Besamungszeitpunkt. Noch ist es nicht gelungen, die Prozedur genau dann vorzunehmen, wenn das Rhinozeros-Weibchen in einer fruchtbaren Zyklusphase ist. Tierarzt Dr. Frank Göritz: "Es geht hierbei um Stunden."

    Der Katheter dagegen hat sich bei den Einsätzen bewährt. Er ist eine Eigenentwicklung aus dem IZW und eignet sich nicht nur für Nashörner. Vielmehr kann das speziell geformte Besamungsbesteck auch bei anderen großen Säugetieren, zum Beispiel Giraffen oder Tapiren, eingesetzt werden. Das IZW hat sich das Gerät patentieren lassen.

    Nähere Auskünfte: Dr. Thomas Hildebrandt, 030 / 5168-209, Dr. Frank Göritz, 030 / 5168-715

    Das IZW forscht in den Bereichen Evolutionsbiologie und -ökologie, Wildtiermedizin sowie Reproduktionsbiologie. Die Experten untersuchen Säugetiere und Vögel in ihren Wechselbeziehungen mit Mensch und biotischer wie abiotischer Umwelt (Habitat, Nahrung, Pathogene und Prädatoren). Hauptziel ist die Erforschung der Anpassungsleistungen und -grenzen größerer Wildtiere und ihrer Rolle in naturnahen und kulturnahen Ökosystemen. Schwerpunktregionen sind Mitteleuropa, Ostasien, Ost- und südliches Afrika. Das Institut legt besonderen Wert auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Biologen und Veterinärmedizinern und setzt seine Forschungsziele durch Kooperationsprojekte mit Schutzgebieten und Zoos in Europa, Afrika und Nordamerika um. Das IZW gehört zum Forschungsverbund Berlin und ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft (WGL). Es hat knapp hundert Mitarbeiter und einen Etat von mehr als vier Millionen Euro.

    Der Forschungsverbund Berlin e.V. (FVB) ist Träger von acht natur-, lebens- und umweltwissenschaftlichen Forschungsinstituten in Berlin, die alle wissenschaftlich eigenständig sind, aber im Rahmen einer einheitlichen Rechtspersönlichkeit gemeinsame Interessen wahrnehmen.

    Diese Pressemitteilung ist auch, mit Umlauten, von den Seiten des Forschungsverbundes Berlin herunterzuladen. Dort gibt es auch weitere Fotos. http://www.fv-berlin.de/news/18nashorn.htm


    Weitere Informationen:

    http://www.fv-berlin.de/news/18nashorn.htm


    Bilder

    Die an die Anatomie großer Säugetiere angepasste Spitze des Besamungsbestecks
    Die an die Anatomie großer Säugetiere angepasste Spitze des Besamungsbestecks

    None

    Ein Nashornbulle wird auf die Spermaentnahme vorbereitet.
    Ein Nashornbulle wird auf die Spermaentnahme vorbereitet.

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die an die Anatomie großer Säugetiere angepasste Spitze des Besamungsbestecks


    Zum Download

    x

    Ein Nashornbulle wird auf die Spermaentnahme vorbereitet.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).