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14.03.2003 17:10

"Idee und Aufgabe der Universität heute"

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Deutsch-französisches Kolloquium vom 3. bis 5. April 2003 in Heidelberg - Kurzfristige Anmeldungen sind noch möglich

    Die europäische Hochschulpolitik bis zum Jahr 2010 in Einklang bringen: Das war Kernaussage der Bologna-Konferenz, bei der im Juni 1999 die Bildungsminister von 29 Staaten eine entsprechende Erklärung unterzeichneten. Nach einer zweiten Konferenz in Prag 2001 steht im September dieses Jahres in Berlin die dritte an. Dort wollen inzwischen 33 Staaten eine erste Bilanz ziehen und inhaltliche Prioritäten für die Verwirklichung ihres Ziels setzen.

    Vor diesem Hintergrund findet in Heidelberg vom 3. bis 5. April ein deutsch-französisches Kolloquium statt. Dies unter dem Motto: "Idee und Aufgabe der Universität heute". Veranstaltungsort ist die "Print Media Academy" des Unternehmens Heidelberger Druckmaschinen. Interessierte aus den Bereichen Wissenschaft, Politik und Medien sind dazu herzlich eingeladen und können sich auch noch kurzfristig anmelden.

    Organisatoren des Kolloquiums sind Professor Dr. Jürgen Siebke vom Alfred-Weber-Institut der Universität Heidelberg und ehemaliger Rektor sowie Jean d`Yvoire, Attaché für universitäre Kooperation. Wie es hieß, studieren zurzeit in Heidelberg etwa 200 junge Menschen aus Frankreich. Viele davon nur ein oder zwei Semester. Nur wenige würden ihre gesamte Studienzeit hier verbringen. Worin liegen die Unterschiede in der akademischen Ausbildung? Laut Jean d`Yvoire ist das Studium in Frankreich weit mehr "verschult" als in Deutschland, wird im Durchschnitt aber auch ein bis zwei Jahre früher abgeschlossen. Allerdings soll es im Nachbarland auch akademische Elite-Einrichtungen geben. "Das deutsche Diplom erhalten" will Professor Siebke, ohne Abschlüssen wie Bachelor und Master eine Absage zu erteilen. Studieren hat für ihn allerdings weniger mit Spezialisierung zu tun als mit der Befähigung, Probleme zu erkennen und zu lösen. Seiner Schilderung nach ist das vielleicht sogar die beste Voraussetzung, um auf die Anforderungen eines sich ständig verändernden Arbeitsmarkts zu reagieren.

    Die Naturwissenschaften dürften nicht unter der Vernachlässigung der Humanistik leiden. In einigen Fällen erscheint es ihm sogar sinnvoll, die Forschung von außeruniversitären Einrichtungen an die Hochschulen zurückzuholen. Die Politik sei in dieser Hinsicht oft zu kurzsichtig, so Siebke. Gut ein Jahr war er seinen Worten nach mit der Organisation des deutsch-französischen Kolloquiums beschäftigt. Hätte es auch ein europäisches werden können? Wohl nicht. Solch ein Kolloquium wäre ihm schlicht eine Nummer zu groß. Und doch: In Heidelberg soll ein Signal für Berlin gesetzt werden. Das jedenfalls wünscht sich Jean d`Yvoire.

    Die dreitägige Veranstaltung gliedert sich in drei interne Sitzungen, zwei öffentliche Vorträge und eine ebenfalls öffentliche Podiumsdiskussion. Als Präsidenten der deutschen und französischen Hochschulrektorenkonferenzen werden Klaus Landfried und Michel Laurent am Donnerstag, den 3. April, ab 19.30 Uhr ihre Positionen zur universitären Idee und Aufgabe erläutern. Zur zweieinhalbstündigen Podiumsdiskussion am Samstag, den 5. April ab 10 Uhr werden vier Referenten erwartet. Es sind dies Eric Froment, Vorsitzender der "European University Association", Helen Harth, Vorsitzende der Deutsch-Französischen Hochschule Saarbrücken, Adrien Schmitt, Alterspräsident der Universität Louis-Pasteur Straßburg sowie Jürgen Schriewer, Professor für Erziehungswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Moderation übernimmt Heike Schmoll, Frankfurter Allgemeine Zeitung. Schwerpunktthema der Diskussionsveranstaltung: die Verschiedenartigkeiten nationaler universitärer Traditionen. Wie alle anderen Veranstaltungen findet die Gesprächsrunde in deutscher Sprache mit französischer Simultanübersetzung statt. Thema der ersten Sitzung am Donnerstag ab 15 Uhr ist die Stellung der Universität im tertiären Bildungssektor. Am Freitag geht es ab 9 Uhr um Fragen des Wettbewerbs auf dem Hochschulmarkt und ab 15 Uhr um die Bedeutung von Geistes- und Sozialwissenschaften angesichts der wachsenden Dominanz von Natur- und Biowissenschaften. In dieser Sitzung darf dann zum Beispiel darüber diskutiert werden, ob daraus nur Konkurrenz erwächst oder auch die gegenseitige Befruchtung möglich ist.

    Veranstaltungsort: Print Media Academy der Heidelberger Druckmaschinen AG, Kurfürstenanlage 52-60, 69115 Heidelberg

    Alle Informationen finden Sie im Internet unter www.kolloquium.uni-hd.de

    Kontaktadressen der Organisatoren:
    Jean d'Yvoire, BCU, Seminarstraße 3, 69117 Heidelberg
    Tel. 06221 160972, Fax 543459
    jean.dyvoire@urz.uni-heidelberg.de

    Professor Dr. Jürgen Siebke
    Alfred-Weber-Institut der Universität Heidelberg
    Grabengasse 14, 69117 Heidelberg
    Tel. 06221 542921, Fax 543649
    juergen.siebke@mail.awi.uni-heidelberg.de

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    und
    Irene Thewalt
    Tel. 542311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kolloquium.uni-hd.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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