idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.10.2014 15:07

Wälder in Deutschland sind vielfältig und vorratsreich

Dr. Michael Welling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei

    Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur veröffentlicht

    Die Waldfläche ist konstant geblieben. Der Anteil der Laubbäume ist um 7 % gestiegen, der Wald vielfältiger geworden. Es wurde weniger Holz genutzt als nachgewachsen ist. Das zeigen die Ergebnisse der dritten Bundeswaldinventur. Sie bilden die Grundlage für die Gestaltung zukunftsfähiger Wälder und für eine nachhaltige Holznutzung.

    Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben 60 Inventurtrupps der Bundesländer an etwa 60.0000 Probepunkten rund 420.000 Bäume zum Teil wiederholt vermessen. Das Thünen-Institut für Waldökosysteme hat die großflächig und langfristig angelegte Erhebung ausgewertet. Ihre Ergebnisse gab Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt am 8. Oktober 2014 in Berlin bekannt.

    Die dritte Bundeswaldinventur zeigt: Deutschland ist mit 11,4 Millionen Hektar zu einem Drittel bewaldet. Die Waldfläche ist konstant geblieben. Der Anteil der Laubbäume ist um 7 % gestiegen. Mischwälder dominieren auf 76 % der Waldfläche. 68 % der Wälder sind zwei- oder mehrschichtig aufgebaut. Das sind 28 % mehr als im Jahr 2002. Strukturreiche Mischwälder sind besser gerüstet für die Herausforderungen des Klimawandels und Schadereignisse wie Stürme oder den Befall durch Borkenkäfer.

    Es wurde weniger Holz genutzt als nachgewachsen ist. Der Holzvorrat im Wald ist in den vergangenen zehn Jahren um 7 % gestiegen. Deutschland verfügt aktuell über einen Holzvorrat von 3,7 Milliarden Kubikmeter. Fast der gesamte Vorratsanstieg findet bei den dicken Bäumen ab 50 Zentimeter Brusthöhendurchmesser statt.

    Bei der wichtigen Baumart für die Holzwirtschaft, der Fichte, wurde mehr Holz genutzt als nachgewachsen ist. Ihre Fläche hat um 8 % und der Vorrat um 4 % abgenommen. Einerseits wurde damit eine waldbauliche und forstpolitische Zielsetzung der vergangenen Jahre erreicht. Andererseits wird Fichtenholz künftig knapper.

    Die Bundeswaldinventur ist auf nationaler Ebene das zentrale Kontroll- und Monitoringinstrument und liefert Daten für internationale Berichtspflichten wie zum Beispiel das Kyoto-Protokoll. Sie ist ein von Bund und Ländern gemeinsam getragenes Projekt. Im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hat das Thünen-Institut für Waldökosysteme die Inventur wissenschaftlich koordiniert und ausgewertet. Zusammen mit Fachleuten der Länder hat es das Inventurverfahren weiterentwickelt und das Datenmanagement neu organisiert. Das war nötig, weil neue Herausforderungen zu erfüllen waren, zum Beispiel die Erfassung der Waldlebensraumtypen. Nur mit einer neu entwickelten Software war es möglich, die komplexen Daten umfassend und zeitgerecht zu analysieren.

    Ansprechpartner:
    Dr. Heino Polley
    Thünen-Institut für Waldökosysteme, Eberswalde
    Tel.: 03334 3820-306, E-Mail: heino.polley@ti.bund.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bundeswaldinventur.de


    Bilder

    In den vergangenen zehn Jahren wurde weniger Holz genutzt als nachgewachsen ist. Der Holzvorrat im Wald ist um sieben Prozent gestiegen.
    In den vergangenen zehn Jahren wurde weniger Holz genutzt als nachgewachsen ist. Der Holzvorrat im W ...
    Thünen-Institut/Franz Kroiher
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    In den vergangenen zehn Jahren wurde weniger Holz genutzt als nachgewachsen ist. Der Holzvorrat im Wald ist um sieben Prozent gestiegen.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).