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10.10.2014 11:14

Die Lehren der friedlichen Revolution

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Das Collegium Europaeum Jenense lädt am 16.10. zur Gedenkveranstaltung „25 Jahre Mauerfall“ in die Aula der Universität Jena ein / Kolloquium zur Erinnerung an Jürgen Fuchs

    Das Collegium Europaeum Jenense (CEJ) an der Universität Jena veranstaltet am Donnerstag (16. Oktober) ab 9.00 Uhr ein ganztägiges öffentliches Kolloquium unter dem Titel „Leben ohne Freiheit. Jürgen Fuchs und die DDR. Welche Lehre?“. Anlass ist das Jubiläum „25 Jahre Friedliche Revolution“, das 2014 begangen wird.

    „Zentrales Thema des Kolloquiums ist Jürgen Fuchs' Ausspruch: Ich schweige nicht, anhand dessen wir über die Beschränkung von Kunst und Wissenschaft in Diktaturen diskutieren wollen“, sagt Prof. Dr. Martin Hermann. Der Kurator des CEJ fügt hinzu, insbesondere gehe es um Künstler und Wissenschaftler, die sich trotz drohender Repressalien nicht dem jeweiligen Regime angepasst haben. Dabei biete die Veranstaltung nicht nur eine Rückschau, sondern werfe auch die Frage auf, wie frei Kunst und Wissenschaft hier und heute sind.

    Das Kolloquium in der Aula der Universität (Fürstengraben 1) beginnt 9 Uhr mit Panel 1: „Künstler und Wissenschaftler in Diktaturen am Beispiel Jürgen Fuchs und der Fall der Mauer“. Zu Wort kommen der einstige Prorektor der Universität Jena, Prof. Dr. Gottfried Meinhold, der Jürgen-Fuchs-Spezialist Dr. Ernest Kuczynski (Universität Lodz) und der Jenaer Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter. Die Leitung des Panels obliegt dem Schriftsteller und Jürgen-Fuchs-Biographen Udo Scheer, der sich in einem Buch intensiv mit dem Leben und Wirken von Jürgen Fuchs (1950-1999) beschäftigt hat.

    Der regimekritische Student Jürgen Fuchs war an der Universität Jena zwangsexmatrikuliert und 1977 zur Ausreise in die Bundesrepublik Deutschland gezwungen worden. 1992 wurden Fuchs und weitere einstige Dissidenten von der Universität rehabilitiert. Das CEJ hat sich bereits mehrfach des Gedenkens an Jürgen Fuchs angenommen, sagt Martin Hermann.

    Weiter geht es 11 Uhr mit Panel 2 „Die Situation osteuropäischer Künstler und Wissenschaftler nach dem Mauerfall“, das vom Kurator und Vorsitzenden des Fördervereins des CEJ, Prof. Dr. Martin Hermann, geleitet wird. Als Vortragende konnten die freie Journalistin Doris Liebermann aus Berlin, der Georgier Zaal Andronikashvili vom Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin sowie der tschechische Publizist und Übersetzer Josef Rauvolf gewonnen werden.

    Im Anschluss an die Mittagspause wird ab 15 Uhr „Gesichter der Friedlichen Revolution, Jena 1989-2009“ gezeigt, ein Film von Andreas Kuno Richter und Torsten Eckold. Ab 16 Uhr sind dann Dr. Ulrike Bestgen, die Direktorin des Neuen Museums Weimar, und Gabriele Stötzer, Schriftstellerin aus Erfurt, in einem Werkstattgespräch zu erleben, das sich mit der Kunst und den Künstlern in der ehemaligen DDR beschäftigen wird.

    Den Abschluss und Höhepunkt des Jürgen-Fuchs-Kolloquiums bildet ab 18 Uhr eine Podiumsdiskussion unter dem Motto: „Welche Lehren wurden gezogen?“ Es diskutieren Felix Grigat (Deutscher Hochschulverband), der Publizist und Theologe Dr. Erhart Neubert, der Soziologe Prof. Dr. Tilman Reitz (Universität Jena), Dr. Jochen Staadt (Freie Universität Berlin, Forschungsverbund SED-Staat), die Künstlerin Gabriele Stötzer sowie Dr. Stefan Wolle, Direktor des DDR-Museums Berlin. Moderiert wird die Diskussion von Johann Michael Möller, dem Programmdirektor des Mitteldeutschen Rundfunks.

    Zum Rahmenprogramm des Kolloquiums – das als zentrale Gedenk-Veranstaltung des Freistaats Thüringen geplant ist – gehört die Fotoausstellung „Gesichter der Revolution“, die im Foyer vor der Aula zu sehen sein wird.

    Die Schirmherrin der Veranstaltung ist die Staatssekretärin in der Thüringer Staatskanzlei und ehemalige Beauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes des Landes Thüringen, Hildigund Neubert. Sie lädt im Anschluss an die Podiumsdiskussion alle Teilnehmer zu einem Empfang der Landesregierung ein.

    Am Vorabend Konzert "Jürgen Fuchs Zyklus"

    Das CEJ wird bei diesem Jürgen-Fuchs-Kolloquium finanziell unterstützt vom Thüringer Kultusministerium, der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen sowie der Stadt Jena. Kooperationspartner ist die Geschichtswerkstatt Jena. Weitere Unterstützung erhält das CEJ von Dr. Dieter L. Koch (MdEP). Am Vorabend des Kolloquiums (15. Oktober) wird ab 19.30 Uhr das Konzert „Jürgen Fuchs Zyklus: Ich schweige nicht“ von H. Johannes Wallmann in der Aula der Universität (Fürstengraben 1) aufgeführt.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Martin Hermann
    Collegium Europaeum Jenense an der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Jenergasse 8 (Accouchierhaus), 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 946230
    E-Mail: martin.hermann[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Jürgen Fuchs am 16.06.1993.
    Jürgen Fuchs am 16.06.1993.
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Jürgen Fuchs am 16.06.1993.


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