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20.03.2003 14:54

Bundesweit einmaliges Pilotprojekt zum Quellenschutz wurde vorgestellt

Bernd Hegen Referat Kommunikation
Universität Koblenz-Landau

    Erstmals in Deutschland wurden sämtliche Quellen einer Gebietskörperschaft erfasst. Das Ergebnis: weit über die Hälfte aller Quellen ist geschädigt. Hauptursachen sind Versauerung, Verbau und Verrohrung.

    Am Donnerstag (20.3.) wurden in Dahn/Kreis Südwestpfalz die Ergebnisse des "Pilotprojekts zur umweltgerechten Entwicklung von Quellen auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland" vorgestellt. Dabei zeigte sich, dass weit über die Hälfte aller Quellen geschädigt war - vor allem durch Versauerung oder durch Verbau und Verrohrung. Erstmals in Deutschland wurden mit diesem Vorhaben sämtliche Quellen einer Gebietskörperschaft erfasst.

    In enger Zusammenarbeit zwischen der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland, dem BUND Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. und gefördert durch das Land Rheinland-Pfalz sowie die Daniel-Theysohn-Stiftung in Ludwigswinkel hat das Institut für Regionale Umweltforschung und Umweltbildung (IFU) 100 von den dort 250 bekannten Quellen auf ihren Zustand hin untersucht. Die Beteiligten erwarten, dass dieses Projekt mit Vorbildcharakter Anstöße zu weiteren, vergleichbaren Vorhaben in anderen Regionen geben wird.

    Quellen sind stark gefährdete Lebensräume, mit einer hochangepassten Tier- und Pflanzenwelt. Bisher gibt es nur sehr wenige Daten über die Ökologie dieser Biotope. Die wesentliche Frage bei der vorliegenden Studie war, wie man zukünftig mit gefassten Quellen umzugehen hat: Renaturieren, die Fassungen verfallen lassen oder die Fassungen restaurieren? "Jede Quelle ist ein Individuum, Pauschal-Rezepte zum Umgang mit ihnen gibt es nicht", so Dr. Hans Jürgen Hahn, Geschäftsführer des Instituts für Regionale Umweltforschung und Umweltbildung der Universität in Landau. Der hier vorgestellte Pflege- und Entwicklungsplan, der auf einer soliden Datengrundlage aufbaue und für jede einzelne Quelle Entwicklungsziele und Maßnahmen formuliert, müsse als Entscheidungsgrundlage herangezogen werden.

    "Dies genau ist der Grund, warum die Verbandsgemeinde Dahner Felsenland diese Studie in Auftrag gegeben hat. In den kommenden Jahren werden wir alles Machbare tun, um die Empfehlungen der Studie umzusetzen" kündigte Verbandsbürgermeister Wolfgang Bambey an. Mittelfristig wird die Realisierung dieser Maßnahmen unter Einbeziehung aller Beteiligten und begleitet durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit angestrebt. Da Quellen nicht nur schützenswerte Lebensräume, sondern oft auch Anziehungspunkte für die Bewohner und Gäste der Region sind, wurde bei den Maßnahmenvorschlägen sehr genau zwischen den verschiedenen Interessen abgewogen.

    In der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland sind ca. 40 Prozent aller Quellen gefaßt. Die gefaßten Quellen sind meist sehr dünn besiedelt. Dort allerdings, wo die alten Sandsteinfassungen im Verfallen begriffen sind, haben sich oftmals wieder wertvolle Biotope entwickelt, die durch etwaige Restaurierungsmaßnahmen zerstört würden. An ungefassten Quellen kann intensive forstliche Nutzung, aber auch ungeregelter Besucherdruck zu Schädigungen führen. Ein weiteres Problem stellt die Versauerung von Quellen insbesondere in Ober- und Mittelhanglagen dar. Doch es gibt auch erfreuliche Ergebnisse. Über 140 Tierarten wurden bei den Untersuchungen gefunden, darunter auch zahlreiche Besonderheiten.

    Kontakt:

    Verbandsgemeindeverwaltung Dahner Felsenland, Ansprechpartner: Klaus Meichel
    Tel.: 06391/406168, Fax: 06391/406199

    Universität Koblenz-Landau; Campus Landau;
    Ansprechpartner: Dr. Hans-Jürgen Hahn;
    Tel.: 06341/280-211; Fax: 06341/280-367
    Email: hahn@uni-landau.de

    BUND Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
    Tel.: 06131/231973
    Fax: 06131/231971
    www.bund-rlp.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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