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21.03.2003 13:33

Gutenberg-Preis und Deutscher Jugendliteraturpreis für Prof. Wolf Erlbruch

Michael Kroemer Pressestelle
Universität Wuppertal

    Der Wuppertaler Illustrator Professor Wolf Erlbruch ist Gutenberg-Preisträger der Stadt Leipzig 2003. Für sein Gesamtwerk erhielt er heute außerdem den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises.

    Der Wuppertaler Illustrator Professor Wolf Erlbruch ist Gutenberg-Preisträger der Stadt Leipzig 2003. Der 54jährige erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung am heutigen Freitag während der Leipziger Buchmesse. Auf der gleichen Veranstaltung in Leipzig wurde Prof. Erlbruch für sein Gesamtwerk außerdem mit dem ebenfalls mit 10.000 Euro dotierten Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet, der im jährlichen Wechsel an deutsche Autoren, Illustratoren und Übersetzer verliehen wird. Stifter ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

    Der Gutenberg-Preis gehört zu den renommierten Buchkunstpreisen und wurde in diesem Jahr zum 40. Male vergeben. Vorgänger von Prof. Erlbruch war u.a. HAP Grieshaber. Seit 1994 teilen sich Johann Gutenbergs Geburtsstadt Mainz und die ehemals berühmteste deutsche Buchstadt Leipzig den Preis: Mainz verleiht ihn für wichtige künstlerische, technische oder wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Druckkunst, Leipzig für hervorragende Buchkunst.

    Wolf Erlbruch, 1948 in Wuppertal geboren, studierte ab 1967 Grafik-Design mit zeichnerischem Schwerpunkt an der Folkwang-Schule für Gestaltung in Essen. Nach dem Abschluss 1974 begann er eine freiberufliche Tätigkeit als Illustrator in der Werbebranche. In den folgenden Jahren publizierte er zunehmend Illustrationen in internationalen Magazinen, u.a. in: Esquire, GQ magazine, New York, Stern, Transatlantic und twen. Er erhielt zahlreiche Preise für Illustration des Art Director Club (ADC) New York. Ende der 80er Jahre begann er, Kinderbücher zu schreiben und zu illustrieren. Für Das Bärenwunder erhielt er 1993 den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Bilderbuch.

    Prof. Erlbruch lehrte ab 1990 an der Fachhochschule Düsseldorf, seit 1997 ist er Professor für Illustration im Fachbereich Design-Kunst-Musik-Druck der Bergischen Universität. Er lebt mit Frau und Sohn Leonard in Wuppertal.

    Eine Ausstellung mit Werken von Prof. Erlbruch (Titel "Messer Schere Licht") wird am Freitag (21. März) in der Leipziger Stadtbibliothek durch Volker Pfüller, Professor für Illustration an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, eröffnet. Auch die Wuppertaler Universitätsbibliothek zeigt bis 11. April 2003 eine Auswahl der Bücher von Wolf Erlbruch (Campus Grifflenberg, Wuppertal-Elberfeld).

    Mit seinen Bildern "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" erfand Wolf Erlbruch eine Figur, die innerhalb kürzester Zeit zum Klassiker avancierte. Erlbruch bewegt sich mit seinen Bildern vielfach in der traditionellen Figurenwelt des Bilderbuchs, zwischen Hasen, Bären und Hunden, aber er gibt diesen eine unverwechselbar individuelle, etwas sperrige und kantige Gestalt, die sich in kein kindertümelndes Schema einfügt. Der Auftritt seiner skurrilen, schrägen Figuren mit ihren expressiven und prägnanten Zügen spricht Kinder und Erwachsene an. Seine Kinder- und Bilderbücher sind deshalb in ihrer künstlerisch-ästhetischen und inhaltlichen Form in den 90er Jahren wegweisend geworden. Seine künstlerische Handschrift wird als "typisch Erlbruch" erkannt und häufig kopiert.

    Die Jury des Deutschen Jugendliteraturpreises würdigte Prof. Erlbruch als Illustrator und Buchgestalter, dessen Werke von Kindern wie von Erwachsenen mit großer Begeisterung und nachhaltiger Liebe aufgenommen worden sind. Viele von ihnen haben bereits jetzt den Status von Klassikern.

    "Die wunderbare Synthese von Zeichnung und Collage, die Schönheit und Phantastik der graphischen Textur, der Einfallsreichtum der grotesken oder ganz alltäglichen Bildwelten, die augenzwinkernden Anleihen aus der Kunstgeschichte, die seltsame Ausstaffierung und Kostümierung der Figuren, die ungezwungene und doch oft eigenwillige Schriftwahl, die wohl überlegte Abfolge der Seiten, deren manches Mal kühne Layout - es gab und gibt viel zu loben an den Arbeiten von Wolf Erlbruch", urteilte die Jury.

    Bildergalerie Wolf Erlbruch über die Homepage des MDR (s.u.!)


    Weitere Informationen:

    http://www.mdr.de/leipzig-liest/aktuell/568696.html
    http://www.gutenberg-gesellschaft.uni-mainz.de
    http://www.jugendliteratur.org
    http://www.peter-hammer-verlag.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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