SPERRFRIST: Samstag, 22. März, 16 Uhr
Auszeichnung für zwei meereswissenschaftliche Arbeiten im Atlantik
Annette-Barthelt-Preis für Bremer und Hamburger Wissenschaftler
Heute (22. März) erhalten zwei Wissenschaftler den Annette-Barthelt-Preis für Meeresforschung: Dr. Gesine Mollenhauer (3.400 Euro) und Hannes Baumann (1.700 Euro). Mollenhauer erhält den Preis für ihre Promotionsarbeit, in der sie anhand von Meeressedimenten aus organischem Material Rückschlüsse auf die Klimaveränderungen im Erdzeitalter Quartär zieht. Hannes Baumann untersucht in seiner Diplomarbeit die Wachstumsmuster von kanadischen Fischlarven, was für die Entwicklung von Fischbeständen relevant ist. Um den Preis hatten sich acht Wissenschaftler aus meereskundlichen Instituten in Deutschland beworben. Zum ersten Mal wurden alle Arbeiten in englischer Sprache verfasst.
Mollenhauer hat ihre Arbeit im Fachbereich Geowissenschaften der Universität Bremen angefertigt. Sie untersuchte im subtropischen Südatlantik die Akkumulation von organischen Substanzen in marinen Sedimenten, die aus dem Quartär stammen. Dieses geologische Erdzeitalter repräsentiert die jüngste geologische Epoche der Erde und wird auf etwa 1,6 bis 2,3 Mio. Jahre geschätzt. Mittels neuer Analysetechniken der organischen Substanzen konnte Mollenhauer Rückschlüsse über den globalen Kohlenstoffkreislauf - und damit über Klimaveränderungen - aufzeigen. Die Ergebnisse der Dissertation belegen, dass zwischen der Bildung organischer Substanz und ihrer Ablagerung in Meeressedimenten vielfältige Prozesse stattfinden, die zum Teil mehrere tausend Jahre dauern können. Derzeit ist Frau Mollenhauer über ein DAAD-Kurzzeitstipen-dium als Post-Doktorandin im Woods Hole Oceanographic Institution in den USA tätig.
Diplom-Biologe Hannes Baumann hat seine Arbeit in der Fischereibiologischen Abteilung des Instituts für Meereskunde Kiel angefertigt; er arbeitet jetzt als Doktorand an der Universität Hamburg in einem internationalen Projekt zur Fisch-Rekrutierung. Im Rahmen seiner Diplomarbeit hielt er sich ein Jahr am North-East-Atlantic Fisheries Centre in St. John's, Neufundland, Kanada auf, wo er umfangreiche Feldarbeiten durchführte. Seine Arbeit basiert auf modernen, zeitlich und räumlich kleinskaligen Untersuchungen der Wachstumsmuster von Larven wirtschaftlich genutzter Fischarten. Sie liefert neue Ergebnisse zur Sterblichkeit und zu den Wachstumsmustern von Fischlarven unter dem Einfluss von verschiedenen Umweltparametern.
Der Preis wird jährlich vergeben und ist mit einem vom Bundesministerium für Forschung und Bildung dotierten Forschungsstipendium in Höhe von insgesamt 5.100 Euro verbunden. Er dient der Förderung herausragender Nachwuchskräfte auf allen Gebieten der Meereskunde. Über die Vergabe entscheidet aufgrund eingereichter Arbeiten der Vorstand der Annette-Barthelt-Stiftung gemeinsam mit einem wissenschaftlichen Beirat.
Der Annette-Barthelt-Preis wird in diesem Jahr zum 14. Mal vergeben. Er dient dem Gedenken an den Terroranschlag von Dschibuti. Dabei kamen am
18. März 1987 vier junge Wissenschaftler des Kieler Instituts für Meereskunde durch einen Bombenanschlag ums Leben: Annette Barthelt, Marco Buchalla, Hans-Wilhelm Halbeisen und Daniel Reinschmidt. Vier weitere Wissenschaftler des Kieler Instituts erlitten bei dem Anschlag schwere Verletzungen. Die jungen Wissenschaftler waren nach Dschibuti gereist, um an einer meereskundlichen Expedition des Forschungsschiffes Meteor im Indischen Ozean teilzunehmen.
Kontakt:
Dr. Uwe Piatkowski
Institut für Meereskunde der Christin-Albrechts-Universität
Tel.: 0431-600-4571
upiatkowski@ifm.uni-kiel.de
CHRISTIAN-ALBRECHTS-UNIVERSITÄT ZU KIEL
Presse und Kommunikation, Leiterin: Susanne Schuck
Postanschrift: D-24098 Kiel, Telefon: (0431) 880-2104, Telefax: (0431) 880-1355
e-mail: presse@uv.uni-kiel.de, Internet: www.uni-kiel.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik
regional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).