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24.03.2003 11:00

Abschied von den alten Vorstellungen von Krieg und Frieden

HU- Pressestelle Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Die Zeitschrift UNIVERSITAS veröffentlicht in Ihrer März-Ausgabe ein Gespräch mit dem Politologen Prof. Dr. Herfried Münkler, Humboldt-Universität zu Berlin zu diesem aktuellen Thema.

    Im Irak hat in der Chronik eines angekündigten Krieges das entscheidende Kapitel gerade begonnen, unabhängig davon, wie man das Vorgehen der Vereinigten Staaten in diesem Konflikt und die Frage des Völkerrechtsbruchs (oder nicht) bewertet, steht außer Frage, dass "alle Friedenskonzeptionen, wie sie von Friedens- und Konfliktforschung entworfen wurden, obsolet geworden sind". Dies betont Prof. Dr. Herfried Münkler (Lehrstuhl für Theorie der Politik an der Humboldt-Universität zu Berlin) in einem ausführlichen Gespräch mit der Zeitschrift "UNIVERSITAS. Orientierung in der Wissenswelt", das in der gerade erschienenen Märzausgabe der Wissenschaftszeitschrift dokumentiert wird.
    Münkler sieht die Gefahr, dass sich die wahrscheinliche Enthauptung des irakischen Regimes als kontraproduktiv erweisen könnte, "weil es möglicherweise nicht gelingt", dort eine stabile Ordnung zu etablieren, die beispielhaft für eine Region werden könnte und in der Lage wäre, die dort allenthalben zu beobachtenden Modernisierungsblockaden aufzulösen." Im Unterschied "zu den zerfallenden Staaten jenes Gürtels, der sich von Westafrika über den Nahen Osten und Zentralasien bis nach Indonesien und den Philippinen zieht, sind im Irak durchaus staatliche Struktur und Herrschaft vorhanden, wenn auch in einer aus westlich-demokratischer Perspektive alles andere als zivilisiert zu nennenden Form."
    Münkler stellt fest, "dass die Vereinigten Staaten es anders als 1945 im Fall Europas inzwischen verlernt haben, eine Art Nachsorge für Kriegsfolgen zu betreiben." Somit seien die Folgen des Krieges unkalkulierbar. Münkler befürchtet eine breite politische und gesellschaftliche Destabilisierung der Region, zur Verstärkung von Fundamentalismen und anderem mehr. "Um mit Carl von Clausewitz zu sprechen: Die Friktionen sind so groß und unkalkulierbar und die Chance zu einer Verschlimmerung der Situation ist dermaßen dramatisch, dass die Europäer gut beraten sind, an ihrer erkennbaren Skepsis gegenüber dem amerikanischen Vorhaben festzuhalten."
    Das Gespräch mit Professor Münkler erscheint im März-Heft der UNIVERSITAS, das sich dem Schwerpunkt "Erziehung und Familie widmet". Das Aprilheft hat das Schwerpunktthema "Krieg" . Ein kostenloses Probeabonnement (Heft 3 und 4) kann beim Hirzel Verlag angefordert werden.
    Redaktion UNIVERSITAS. Birkenwaldstraße 44. 70191 Stuttgart.
    E-Mail: universitas@hirzel.de


    Weitere Informationen:

    http://www.hirzel.de/universitas


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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