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24.03.2003 12:57

Ehrenkolloquium für Magdeburger Forscher

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Kürzlich beging Prof. Dr. rer. nat. habil. Jürgen Nitsch, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, seinen 60. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums findet ein Ehrenkolloquium am Donnerstag, dem 27. März 2003, statt. Absolventen und Promovenden, Kollegen von der Universität Köln und der University of Missouri-Columbia/USA sowie Partner aus der Industrie ehren den Jubilar mit Vorträgen.

    Jürgen Nitsch wurde am 17. März 1943 in Königsberg geboren. Nach dem Abitur studierte er von 1964 bis 1971 Physik und Mathematik an der Universität zu Köln und schloss mit dem Diplom ab. Drei Jahre später promovierte er zum Dr. rer. nat. mit einer Arbeit aus der theoretischen Physik. 1981 erfolgte die Habilitation, ebenfalls an der Kölner Universität, wo Jürgen Nitsch anschließend Privatdozent wurde. In die Zeit bis 1986 fällt auch eine dreijährige Tätigkeit als Studienrat an der Fachschule für Augenoptik in Köln. Ab 1986 nahm Nitsch die Funktion als Leiter des EMP-Analyse Dezernates am Wehrwissenschaftlichen Institut für Schutztechnologien der Bundeswehr in Munster an. Die Abkürzung EMP steht für "Elektromagnetischer Puls", eine Form des elektromagnetischen Feldes, die etwa bei Kernwaffendetonationen entsteht. Ziel der Forschungen war es, den EMP zu analysieren und Schutzmaßnahmen für elektrische und elektronische Einrichtungen zu erarbeiten. Der Physiker war maßgeblich an der Aufnahme des Themas "Hochleistungsmikrowellen" (HPM - High Power Microwaves) in das Forschungsprogramm der Bundeswehr beteiligt. Während seiner Tätigkeit in Munster fiel ein einjähriger Forschungsaufenthalt am Air Force Research Laboratory in Albuquerque/New Mexico, USA, bei Dr. Carl Baum, der als "EMP-Papst" der USA gilt.

    Im Jahre 1991 folgte die Berufung auf eine außerplanmäßige Professur an der Universität Köln. Seit April 1997 ist Jürgen Nitsch Ordinarius für Elektromagnetische Verträglichkeit an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

    Nitsch übernahm in Magdeburg einen von drei Lehrstühlen, die bundesweit erstmalig für das neue Fachgebiet Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) eingerichtet wurden. Diese Disziplin hat sich in den letzten Jahren als starkes interdisziplinäres Fachgebiet entwickelt. Sie ist in der enger zusammenwachsenden wirtschaftlichen, technologischen und wissenschaftlichen Welt ein wichtiges Instrument, um eine unter elektromagnetischen Aspekten "friedliche Koexistenz" aller technologischen Anlagen, auch unter Einbeziehung des Menschen, zu gewährleisten.

    Mit dem Namen Nitsch ist der erfolgreiche Aufbau des EMV-Lehrstuhls in Magdeburg verbunden. Hervorragende Labor- und Forschungseinrichtungen, wie beispielsweise die Absorberhalle in der Experimentellen Fabrik, bieten exzellente Forschungs- und Ausbildungsmöglichkeiten für den wissenschaftlichen und studentischen Nachwuchs. Diese Einrichtungen sind in ihrer Vielfältigkeit derzeit einmalig an deutschen Universitäten. Hier werden z.B. Untersuchungen von Prüflingen für gestrahlte EMV-Tests durchgeführt. Weiterhin können Fahrzeuge, Maschinen und Anlagen sowie Produkte der Medizintechnik auf die Einhaltung normativer Grenzwerte geprüft werden. Im Jahre 2001 etablierte sich eine DFG-Forschergruppe zur elektromagnetischen Verträglichkeit. Wissenschaftler der Magdeburger Fakultät für Elektro- und Informationstechnik erforschen in deren Rahmen die Entstehung elektromagnetischer Störungen, ihre Ausbreitungswege, ihre Wirkungen sowie entsprechende Schutzmaßnahmen.

    Prof. Nitsch ist Herausgeber und Koautor des Buches "Grundlagenprobleme der Modernen Physik" und Herausgeber der "Proceedings International Symposium on EMC". Seine Publikationsliste enthält mehr als hundertfünfzig referierte Publikationen und Berichte zu Forschungsthemen aus der Kernphysik, der Allgemeinen Relativitätstheorie und der Elektrotechnik. Er ist Mitglied in zahlreichen internationalen und nationalen Gremien der EMV, wie z.B. in der Forschungs- und Technologieorganisation der NATO. Mit seinem Namen sind vielfältige und durch internationale Preise gewürdigte Forschungs- und Entwicklungsergebnisse auf dem Gebiet der elektromagnetischen Wechselwirkung mit komplexen Systemen und Kabeln, der Netzwerkanalyse und der numerischen Feldtheorie verbunden. Die hohe nationale und internationale Wertschätzung des Wissenschaftlers drückt sich u.a. auch dadurch aus, dass 2004 die bedeutende internationale Konferenz zu elektromagnetischen Erscheinungen, die "EUROREM 2004", in Magdeburg und damit erstmalig in Deutschland stattfindet.

    Das Ehrenkolloquium findet am Donnerstag, dem 27. März 2003, 14.00 Uhr, Gebäude 05/Senatssaal, Raum 205 auf dem Campus statt.


    Bilder

    Prof. Dr. rer. nat. habil. Jürgen Nitsch
    Prof. Dr. rer. nat. habil. Jürgen Nitsch

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. rer. nat. habil. Jürgen Nitsch


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