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25.03.2003 10:53

Flöhe in Berlin

Dr. P. W. Wohlers Pressestelle
Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft

    Flöhe in Berlin

    Flöhe gehören zu den bekanntesten Parasiten des Menschen und treten immer noch in relativ großer Zahl auf. Die Abteilung für Schädlingskunde des Berliner Betriebs für zentrale gesundheitliche Aufgaben stellte jetzt den Befund der letzten 14 Jahre für den Bereich Berlin vor. Insgesamt wurden acht Floharten gefunden, wobei der Katzenfloh am häufigsten auftrat. In Mitteleuropa sind etwa 70 Floharten bekannt, weltweit gibt es 1.500 Arten.

    Katzenfloh oder Hundefloh. Die Namensbezeichnung der Flöhe ist auf jeden Fall irreführend. Der Katzenfloh (Ctenocephalides felis) kann ohne weiteres Hunde und auch den Menschen befallen, ebenso wie der Menschenfloh (Pulex irritans) nicht nur den Menschen befällt. So sind beim Menschen bisher 40 verschiedene Floharten nachgewiesen worden.

    Flohstiche sind unter anderem daran zu erkennen, dass immer mehrere Einstiche erfolgen. Der Floh untersucht eine größere Hautoberfläche und sticht dabei mehrfach in die Haut ein, bevor er endlich anfängt, richtig zu saugen. Probestiche bewirken die gleiche Reaktion in der Haut wie Saugstiche, so dass also mehrere gerötete Stellen nebeneinander zu sehen sind. In einer Familie hat häufig nur eine Person Flohstiche, obwohl alle anderen Familienmitglieder einen ebenso intensiven Kontakt mit dem Hauptwirt, in der Regel Hund oder Katze, haben. Die Volksweisheit, dass Menschen mit süßem Blut von Flöhen bevorzugt werden, hat einen wahren Kern. Die Ursache ist allerdings in den Hormonen des betreffenden Menschen zu suchen.

    Der Katzenfloh trat mit 64 % aller 414 Flohproben am häufigsten auf. Beim Katzenfloh lag die Ursache des Befalls vor allen Dingen in der Haltung von Hunden und Katzen in der Wohnung, in vielen Fällen auch in der Nachbarwohnung. Wenn streunende Katzen im Haus oder im Keller gefüttert werden, so können sich von dort die Flöhe in die Wohnung verbreiten. Nach Spaziergängen oder Gartenbesuchen, selbst im Zentrum von Berlin, kann es zu Belästigungen mit dem Katzenfloh kommen, was auf ein breites Vorkommen in Gesamtberlin hindeutet.

    Der zweithäufigste Floh ist der Vogelfloh (Ceratophyllus gallinae) mit 22 %. Die Flöhe springen von den Vogelnestern auf die Gärtner oder die Besucher eines Gartens. Auch durch Nester auf dem Balkon oder durch unter dem Dach nistende Vögel können diese Flöhe in die Wohnungen gelangen.

    Flöhe sind als Überträger der Pest gut bekannt. Sie sind aber noch für andere Krankheiten verantwortlich, deren Gefährlichkeit nicht unterschätzt werden sollte, zum Beispiel Gehirnhautentzündung oder Flecktyphus. Dr. Karolin Bauer-Dubau vom Berliner Betrieb für zentrale gesundheitliche Aufgaben warnte daher auf der Tagung deutscher Insektenkundler in Halle vor einer Vernachlässigung dieses Hygieneaspektes. (BBA)

    Siehe Kurzfassungen der Vorträge und Poster, Seite 79
    Vortrag Sektion 3, Nr. V0305, Dienstag, den 25. März 2003


    Weitere Informationen:

    http://www.entomologentagung2003.uni-halle.de/abstracts.html
    http://www.bba.de/mitteil/presse/presse.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     


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