Der Literaturwissenschaftler Dirk von Petersdorff von der Uni Jena hat neuen Gedichtband „Sirenenpop“ veröffentlicht
Ist es nicht schwer, Literaturwissenschaftler zu sein und selbst literarisch zu schreiben? „Keineswegs“, sagt Prof. Dr. Dirk von Petersdorff von der Universität Jena. Der Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Dichter untermauert das mit dem Gedichtband „Sirenenpop“, der gerade veröffentlicht wurde.
Versammelt sind in dem Band Gedichte, die vielfach Alltagsbeobachtungen widerspiegeln. Dabei sieht sich von Petersdorff selbst gar nicht so sehr im Spannungsfeld zwischen Kunst und Wissenschaft stehen. Vielmehr profitiere er davon, sich zwischen den unterschiedlichen Sphären zu bewegen.
„Die Grenzlinien lösen sich auf, Dinge überschneiden sich“, sagt von Petersdorff. Bereits als Student habe er Gedichte geschrieben und sich zugleich für den Lebensraum Universität interessiert. Wer dichten wolle, der müsse offen sein für die Außenwelt. Bis heute seien die unterschiedlichen Lebensfelder für ihn deshalb Inspiration, bieten die Begegnungen an der Universität immer wieder aufs Neue einen Wirklichkeitskontakt.
Dabei, so von Petersdorff, sei die Dichtkunst keine Zauberei: „Ein großer Teil sind Technik und Handwerk, dazu kommt ein Teil, der sich der Planbarkeit entzieht.“ Während sich die handwerklichen Fähigkeiten erlernen lassen – was Prof. von Petersdorff seinen Studierenden in Vorlesungen und Seminaren vermittelt – sei dieser dritte Teil, das kreative Moment, ein Geschenk. Um dieses kreative Moment immer wieder nutzbar zu machen, lässt sich Dirk von Petersdorff von Dichtern wie Heine, Benn oder Bertolt Brecht inspirieren. Zu seinen Vorbildern zählt er zudem amerikanische Lyriker und Poplyriker.
Im ersten Teil von „Sirenenpop“ findet sich das Gedicht „Von Jena“. Geschildert wird ein Spaziergang über die Schlachtfelder im Nordwesten der Stadt. Wo einst Sowjetpanzer fuhren – „die Russenpanzerrampe ließ man stehn“ – erstrecken sich heute Orchideenwiesen. Petersdorff versteht das Gedicht als Reminiszenz an die Stadt, in der er nun schon beinahe sechs Jahre lebt. Abgedruckt wurde „Von Jena“ bereits in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung – nicht das erste Werk Petersdorffs, dem diese Ehre zuteilwurde.
Mit wachen Sinnen durchs Leben zu gehen, das heißt für Dirk von Petersdorff, sich Ideen, Zitate oder Erlebtes zu notieren. Selten entstehen rasch Gedichte daraus – das Material unterliegt zunächst einem Reifeprozess. Das gelte ebenso für die ersten Entwürfe, die mit Bleistift zu Papier gebracht werden: Sie verschwinden zunächst in der Schublade, ehe die Endfassung in Arbeit genommen wird. Die Ergebnisse legt Dirk von Petersdorff einer selbstgewählten „Jury“ vor, zu der seine Frau ebenso wie kritische Freunde gehören. Erst wenn die Gedichte diese Prüfung bestanden haben, kann sich der Leser sein eigenes Bild machen.
Bibliographische Angaben:
Dirk von Petersdorff: „Sirenenpop“, Verlag C.H. Beck, München 2014, 96 Seiten, 16.95 Euro, ISBN: 978-3-406-66691-9
Kontakt:
Prof. Dr. Dirk von Petersdorff
Institut für Germanistische Literaturwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 18, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944230
E-Mail: dirk.von-petersdorff[at]uni-jena.de
Das Cover der neuen Publikation.
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Der Literaturwissenschaftler und Literat Prof. Dr. Dirk von Petersdorff von der Uni Jena.
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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