Bei werdenden Müttern, die übergewichtig oder adipös sind, ist das Risiko erhöht, dass ihr ungeborenes Kind eine Fehlbildung entwickelt. Dies zeigte eine Fallkontrollstudie an 322 Frauen, bei denen zwischen 2007 und 2011 ein fehlgebildetes Kind diagnostiziert wurde: Das Risiko war für Schwangere mit einem Body-Mass-Index (BMI) von über 25 im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen erhöht, für adipöse Mütter mit einem BMI über 30 sogar verdoppelt. Dies ist ein Thema des 38. Dreiländertreffens der Deutschen, Österreichischen, Schweizer Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin. Der Kongress findet vom 29. bis 31. Oktober in Innsbruck statt.
Bei Schwangeren mit höherem BMI finden sich häufiger kindliche Fehlbildungen, ergab eine retrospektive Fall-Kontroll-Studie: „Wir führten die Studie mit 322 Frauen durch, bei denen zwischen 2007 und 2011 pränatal ein fehlgebildetes Kind diagnostiziert wurde“, erläutert Privatdozentin Dr. med. Christel Eckmann-Scholz, Oberärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel. Aus dieser Gruppe wurden zunächst Mütter mit vorbestehendem Diabetes, Kinder mit Chromosomenanomalien oder genetischen Veränderungen ausgeschlossen. Es verblieben 182 Mütter mit erkranktem Kind, denen mittels Zufallsprinzip zur Kontrolle eine Mutter mit gesundem Kind zugeordnet wurde, die jeweils in Bezug auf die Kriterien Rauchen, Anzahl bereits geborener Kinder und Alter übereinstimmten. Die Teilnehmerinnen beider Gruppen wurden hinsichtlich ihres Body-Mass-Indexes verglichen: „Der BMI in der Gruppe der Mütter mit fehlgebildeten Kindern war mit durchschnittlich 23,7 signifikant höher als in der Kontrollgruppe, die im Durchschnitt einen BMI von 22,8 aufwies“, erläutert Dr. Eckmann-Scholz.
Das Risiko, ein fehlgebildetes Kind zu bekommen, war für Mütter mit einem BMI von 25 oder höher im Vergleich zu normalgewichtigen Frauen erhöht, was sich am deutlichsten in der Kategorie neurologische Fehlbildungen zeigte. „Für adipöse Mütter mit einem BMI von 30 oder mehr war das Risiko sogar verdoppelt, hier überwogen die multiplen Fehlbildungen“, so Dr. Eckmann-Scholz. In knapp 95 Prozent aller Fälle wurde bereits vor der Geburt die zutreffende Diagnose gestellt. „Eine qualifizierte Ultraschalldiagnostik ist daher bei Schwangeren mit erhöhtem Body-Mass-Index von besonderer Bedeutung“, betont Dr. Eckmann-Scholz. Sie stellt die Studie im Rahmen des 38. Dreiländertreffens der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin vom 29. bis 31. Oktober 2014 in Innsbruck/Österreich vor. Ärzte und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen diskutieren auf der Tagung in Vorträgen und Kursen über den Einsatz der Sonografie als bildgebendes diagnostisches Verfahren. Weitere Informationen bieten die Webseiten www.ultraschall2014.at und www.degum.de.
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Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM)
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