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26.03.2003 10:42

Betriebswirtschaftler der Uni Mannheim und Frankfurter gewinnen Wettbewerb der Deutschen Bank

Achim Fischer Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Mannheimer Wissenschaftler Dr. Steffen Sebastian wird gemeinsam mit
    Professor Dr. Raimond Maurer, Universität Frankfurt, für wissenschaftliche
    Untersuchungen von Immobilien-Anlagen ausgezeichnet

    Zwei Betriebswirtschaftler der Universitäten Frankfurt und Mannheim erhalten am heutigen Mittwoch, 26. März, den Sonderpreis des Wettbewerbs "Offene Immobilie" der Deutschen Bank. Professor Dr. Raimond Maurer und Dr. Steffen Sebastian wer-den von der DB Real Estate Investment GmbH der Deutsche Bank Group für die wissenschaftliche Untersuchung von Immobilien als Kapitalanlage ausgezeichnet. Die beiden Wissenschaftler haben im Rahmen eines groß angelegten Forschungs-projektes unter anderem mehrere neuartige Indizes für Immobilienanlagen entwik-kelt. Die Ergebnisse belegen, dass Immobilien eine eigenständige Anlageform mit spezifischen finanzwirtschaftlichen Eigenschaften darstellen, die durch andere Anla-gen nicht ersetzt werden können. Der Sonderpreis ist mit 2.500 Euro dotiert. Er wird heute im Rahmen des Experten-Symposiums "Ideen und innovative Konzepte für die Immobilie als Asset-Klasse" in der Frankfurter Zentrale der Deutschen Bank überge-ben.

    Ausgezeichnet wurden Maurer und Sebastian für ihre Arbeit im Rahmen des For-schungsprojektes "Real Estate Finance". Das Projekt beschäftigt sich mit Immobilien als Kapitalanlage - einer Anlageform, die trotz ihrer Beliebtheit bei den Anlegern im Gegensatz zu Aktien und Renten in der Wissenschaft lange Zeit ein Schattendasein führte. Daher fehlte es zu Beginn des Projekts im Juli 1994 an Datenmaterial. Die Wissenschaftler erarbeiteten zunächst auf der Basis liquiditätsbereinigter Renditen der deutschen offenen Immobilienfonds seit 1980 einen repräsentativen Index für Immobilien-Investitionen, der - in überarbeiteter Form - noch heute monatlich berechnet wird.

    Anhand dieses Datenmaterials untersuchte das Team um Maurer und Sebastian, welche Auswirkungen Immobilien in einem Portfolio entfalten, in dem auch Aktien und Renten vorhanden sind. Dabei stellten sie fest, dass Immobilien eine gegenläufige Entwicklung zu anderen Anlagen aufweisen, also das Risiko anderer Anlageformen abfedern können. Experten bezeichnen dies als Diversifikation durch negative Korrelationen. Derartige Eigenschaften können bei Finanzanlagen ansonsten nur durch den Einsatz komplexer Konstruktionen, so genannter Finanzderivate, erreicht werden.

    Forschungsgegenstand waren neben den Diversifikationseigenschaften die Inflationsschutz-Eigenschaften von Immobilien, die Eignung von Immobilien als Anlage in der Altersvorsorge, die Möglichkeit des Ersatzes einer Direktanlage durch eine Anlage in einen Immobilienfonds oder in einer börsennotierten Immobilien-Aktiengesellschaft. Auch die Auswirkungen der Konstruktion von Immobilien-Investmentgesellschaften auf Risiko und Rendite der Anlage und weitere Eigenschaften der Immobilie als Asset-Klasse wurden untersucht. Zwischenzeitlich wurde die Datenbasis sukzessive um Indizes von Immobilienanlagen in Europa erweitert.
    Übereinstimmendes Ergebnis ist, dass es sich bei Immobilien um eine eigenständige Anlage-Klasse mit einmaligen finanzwirtschaftlichen Eigenschaften handelt, die durch andere Anlagen nicht ersetzt werden können.

    Die Wissenschaftler konnten viele Berichte in bedeutenden nationalen und internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften publizieren, darunter die Zeitschrift für Be-triebswirtschaft, Kredit und Kapital, Journal of Real Estate Research, Journal of Real Estate Portfolio Management oder Journal of Pension Finance and Economics. Das Forschungsprojekt ist regelmäßig auch auf den wesentlichen internationalen Fachtagungen präsent. Die Forscher stellen ihre Ergebnisse darüber hinaus auch der Praxis zur Verfügung, beispielsweise durch Beiträge in der Fachpresse (Die Bank, Der Langfristige Kredit, Grundstücksmarkt und Grundstücksrecht, Réflexions immobilières), durch Buchbeiträge sowie durch Vorträge auf Fachkonferenzen.


    Das Forschungsprojekt "Real Estate Finance" entstand 1994 an der Universität Mannheim und wird heute in Kooperation mit der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität weitergeführt. Aktuell sind zehn Mitarbeiter in das Projekt integriert: neben den Projektleitern, Professor Dr. Raimond Maurer an der Johann Wolfgang Goethe-Universität und Dr. Steffen Sebastian an der Universität Mannheim, drei hauptamtliche wissenschaftliche Mitarbeiter und fünf wissenschaftliche Hilfskräfte.

    Professor Dr. Raimond Maurer begann 1994 als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Mannheim das Forschungsprojekt "Real Estate Finance". Seit der Berufung des Mannheimer Absolventen an den Lehrstuhl für BWL, insbesondere Investment, Portfolio Management und Alterssicherung der Goethe-Universität in Frank-furt a.M. im Jahr 2000 wird das Projekt in universitärer Kooperation fortgeführt.

    Dr. Steffen Sebastian studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Mannheim und der Business School ESSEC in Cergy-Pointoise, Frankreich. Daran anschließend forschte Sebastian im Bereich Immobilien-Investment am Pariser Institut de l'Epargne Immobilière et Foncière. An der Universität Mannheim ist Sebastian seit 1997 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für ABWL, Risikotheorie, Portfolio Management und Versicherungswirtschaft (Professor Dr. Peter Albrecht) tätig.

    Weitere Informationen: www.real-estate-finance.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.real-estate-finance.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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