Wenn Unternehmen A sich mit dem Unternehmen B zusammenschließt, geht es nicht nur darum, quantitativ zu wachsen, sondern vor allem qualitativ: Die Kompetenzen beider Unternehmen sollten sich sinnvoll ergänzen und vorhandene Lücken schließen. Für seinen "Kompetenzlückenansatz" hat Dr. Ralf Metzenthin vor kurzem den Klaus-Marquardt-Preis erhalten.
Bochum, 27.03.2003
Nr. 88
Unternehmen schlucken, Kompetenzen ausbauen
Neuer Ansatz: Kompetenzen der Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt
Ausgezeichnete RUB-Dissertation zeigt den Weg
Wenn Unternehmen A sich mit dem Unternehmen B zusammenschließt, geht es nicht nur darum, quantitativ zu wachsen, sondern vor allem qualitativ: Die Kompetenzen beider Unternehmen sollten sich sinnvoll ergänzen und vorhandene Lücken schließen. Für seinen "Kompetenzlückenansatz" hat Dr. Ralf Metzenthin vor kurzem den Klaus-Marquardt-Preis erhalten. Mit seiner Dissertation liefert er einen neuen theoretischen Ansatz und zugleich Tipps für die praktische Anwendung ("Kompetenzorientierte Unternehmungsakquisitionen - Eine Analyse aus der Sicht des Kompetenzlückenansatzes", Betreuer: Prof. Dr. Peter Hammann, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft der RUB).
Mitarbeiter im Mittelpunkt
Die Mitarbeiter bilden die Wurzeln des Erfolgs eines Unternehmens. Neu an Metzenthins Ansatz ist, dass er die Kompetenzen der Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt. Daraus entwickelt er ein Modell, das sich über die Analyse, Planung und Durchführung von Unternehmenszusammenschlüssen erstreckt. Seine Arbeit ist eine fundierte und gründliche Kritik an der bisherigen Literatur zum Themenbereich der Akquisitionen und an der Ressourcen- bzw. Kompetenztheorie. Damit eröffnet Metzenthin neue Perspektiven für das strategische Management von Unternehmen.
Lücken schließen
Ralf Metzenthin entwirft einen umfangreichen Plan, der ermöglicht, Kompetenzen zu analysieren und zu bewerten - und zwar nicht nur die des eigenen Unternehmens, sondern auch die für den zukünftigen Markterfolg fehlenden. "Ergibt sich bei einem Vergleich ein Defizit, so lohnt der Kauf eines anderen Unternehmens nur, wenn durch die Kombination der Potenziale gewissermaßen das 'Kompetenz-Soll' erreicht werden kann", so der Autor. Für diese Prüfung liefert er detaillierte Kriterien in Form eines umfangreichen Methodengerüsts, das u.a. aus Befragungen, Blueprinting, Analysen von Wertketten, Matrizen, Clustern und Portfolios besteht.
Integration in Workshops
Wenn sich zwei Unternehmen nach dieser Prüfung tatsächlich zusammenschließen, kommt es darauf an, Kompetenzen zu erhalten, zu bündeln und zu verzahnen - d. h. festzulegen, wer in welchen Teams an welchen Orten welche Aufgaben erfüllt. Um die Mitarbeiter an der zukünftigen Geschäftsentwicklung zu beteiligen, schlägt Metzenthin Integrationsworkshops vor, in denen die Mitarbeiter selbst mitplanen und -gestalten. Über allem stehe eine abgestimmte, wohldosierte und zielgerichtete Kommunikationspolitik nach innen und außen, so der Autor.
Misserfolge vermeiden
Die Ursachen für gescheiterte Unternehmungsakquisitionen liegen häufig schon vor dem Vertragsabschluss: Die grundlegende Analyse und Planung ist oft oberflächlich und mangelhaft. Die Arbeit des RUB-Absolventen hilft, solche Misserfolge zu vermeiden. Für Praktiker ist vor allem der ausführliche Methodenteil relevant. Der Kompetenzlückenansatz bietet zudem Anregungen, das strategische Management eines Unternehmens insgesamt neu auszurichten.
Titelaufnahme
Metzenthin, Ralf: Kompetenzorientierte Unternehmungsakquisitionen - Eine Analyse aus der Sicht des Kompetenzlückenansatzes, Deutscher Universitätsverlag, Gabler Edition Wissenschaft, Wiesbaden 2002, ISBN 3-8244-7699-1, 54,90 Euro
Weitere Informationen
Dr. Ralf Metzenthin, E-Mail: ralf.metzenthin@gmx.de, mail@akquisitionsmanagement.de, mail@kompetenzluecken.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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