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27.03.2003 13:35

Chat wird hoffähig für Beruf, Bildung und Medien

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Mit der Nachbarin zu "tratschen" oder ein seriöses Gespräch zu führen - das ist ein Unterschied. "To chat" bedeutet zwar "tratschen", "plaudern", doch sind Chat-Angebote im Internet mittlerweile nicht mehr nur Plattformen für ungezwungenes Freizeitgeplauder. Zunehmend werden sie auch "seriös" genutzt in Beruf, Bildung und Medien. Vom 8. bis 10. Mai 2003 kommen bei einem Symposium an der Universität Dortmund Chat-Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen, Anwender sowie Entwickler von Chat-Werkzeugen zusammen, um sich mit diesen Nutzungsformen zu beschäftigen.

    Für viele Beratungsgespräche, Interviews und Diskussionen ist der Chatraum eine zeit- und kostensparende Alternative zum Treffen "in real life". Mit Hilfe der Chat-Technologie können Internet-Nutzerinnen und -Nutzer über Bildschirm und Tastatur "getippte Gespräche" führen und dabei trotz großer Distanz direkt auf die Beiträge anderer Kommunikationspartner reagieren.

    Die neue Kommunikationsform dient dabei zunehmend als "interaktiver" Feedback-Kanal zu Rundfunk und Fernsehen. Chat-Konferenzen unterstützen E-Learning, die netzbasierte Zusammenarbeit zwischen räumlich verteilten Arbeits- und Interessengruppen sowie die politische Diskussion und Meinungsbildung. Auch in der beruflichen Kommunikation sind Chat-Angebote vielseitig nutzbar.

    Vorteile von Chat-Konferenzen

    Der technische und sprachliche Umgang mit der Chat-Technologie will gelernt sein. Wer die Kompetenz zur Chat-Nutzung aber erworben hat, kann das Chatten in vielen Bereichen als technisch unaufwändige und kostengünstige Alternative zur Telefon- oder Videokonferenz nutzen.

    Zwar erfordert das Chatten eine schnelle Hand beim Tippen. Die Schriftsprachlichkeit des Chat weist jedoch gerade für den "seriösen" Gebrauch Vorteile gegenüber lautsprachlichen Medien wie dem Telefon auf: Der Kommunikationsverlauf bleibt in seinem Wortlaut einsehbar. Das Gesprächsprotokoll erleichtert es, sich in einem Mehrpersonen-Chat an mehreren Gesprächssträngen gleichzeitig zu beteiligen. Aus einer Chat-Sitzung heraus kann unkompliziert auf im Netz zugängliche Texte verwiesen werden, z.B. auf Lehrmaterial im Zuge der Online-Weiterbildung. Nicht zuletzt kommt die Schriftsprachlichkeit des Chat Sprech- und Hörbehinderten entgegen.

    Chancen & Grenzen des Chats werden diskutiert

    Was sind die Chancen und Grenzen des Einsatzes von Chat-Plattformen in den Bereichen Beruf, Bildung und Medien? Welche Werkzeuge stehen für das "getippte Gespräch" zur Verfügung? Welche Kompetenzen müssen für die fruchtbare Nutzung der neuen Kommunikationsform aufgebaut werden? Wie können Linguistik und Gesprächsforschung dazu beitragen, solche Fähigkeiten zu vermitteln und Chat-Werkzeuge zu entwickeln, die auf bestimmte Szenarien spezialisiert sind?

    Diese Fragen werden in den Vorträgen des interdisziplinären Symposiums "Chat-Kommunikation in Beruf, Bildung, Medien: Konzepte - Werkzeuge - Anwendungsfelder" diskutiert. Chat-Forscher, Anwender und Entwickler von Chat-Werkzeugen berichten über aktuelle Projekte, Entwicklungen und Forschungsergebnisse. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Nutzung von Chat-Angeboten in der Aus- und Weiterbildung sowie auf dem Einsatz in den Tätigkeitsbereichen Beratung, Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus. Die Veranstaltung wird von der deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.

    Auf dem Programm des Symposiums:

    Wie beispielsweise versichere ich mich, dass der Chat-Partner mich richtig verstanden hat? Wie lenke ich das Gespräch zwischen mehreren Teilnehmern? Wie konzipiere ich ein Online-Lehrangebot? Wie moderiere ich Prominenten-Chats oder Online-Seminare?

    Im Vortragsteil diskutieren 30 Referentinnen und Referenten sprach-, kommunikations- und sozialwissenschaftliche Ansätze und Konzepte der Chat-Forschung, erörtern technische Lösungen für spezielle Anwendungsszenarien und berichten von Erfahrungen mit dem Einsatz von Chat-Angeboten.

    In einem "Software-Forum" werden innovative Chat-Werkzeuge vorgeführt, die speziell im Hinblick auf einen Einsatz in Beruf, Bildung und Medien konzipiert wurden.

    Veranstaltet wird das Symposium von Frau Prof. Dr. Angelika Storrer und Herrn Michael Beißwenger M.A., Fakultät Kulturwissenschaft der Universität Dortmund.
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    Information und Anmeldung:
    Michael Beißwenger, Institut für deutsche Sprache und Literatur, Ruf: 0231-7556567 oder Claudia Sassen, Institut für deutsche Sprache und Literatur, Ruf: 0231-7555466.
    Email: symposium@chat-kommunikation.de,
    Internet: www.hrz.uni-dortmund.de/~hytex/storrer/chat/index.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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