Der Tierschutzbeauftragte der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Rainer Nobiling, korrigiert die Darstellung von Bundesministerin Künast aus Anlass des Tierschutzberichts 2003
"Keineswegs ist eine Steigerung bei den Versuchstierzahlen sichtbar." Mit diesen Worten korrigiert der Tierschutzbeauftragte der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Rainer Nobiling, die Darstellung von Bundesministerin Künast aus Anlass des Tierschutzberichts 2003.
Die in der Pressekonferenz von Bundesministerin Künast am 25. März 2003 gemachten Äußerungen zu den Versuchstierzahlen treffen nach Nobilings Worten nicht zu. Die Pressemitteilungen des Verbraucherschutzministeriums berücksichtigen die zwischenzeitliche Änderung des Meldeverfahrens nicht und führen deshalb zu falschen Vergleichen. "Setzt man dagegen die Statistik nach den früheren Kriterien fort, so ergibt sich ein anderes Bild: Der Trend zur Abnahme der Tierversuchszahlen geht weiter, wenn auch etwas langsamer als zu Beginn der 90er Jahre", sagt Nobiling. Die nach altem Auswertungsmodus fortgesetzte Statistik weist für 2001 eine Halbierung gegenüber 1990 aus.
Tiere (in Millionen Individuen) in Versuchsvorhaben nach §7 TierSchGes.
· Die Zahl der Versuchstiere sank bis 1996 schnell; danach ist ein verlangsamter Trend erkennbar. Dies ergibt sich bei einer Fortschreibung der Versuchstierstatistik nach den "alten" Kriterien. Eine Korrektur ist mit Hilfe der veröffentlichten Zahlen der Jahre 2000/2001 möglich.
· Die Wiedervereinigung ( + ) verlangsamte kurzfristig diesen Abwärtstrend. Der Anstieg 1999 (*) könnte mit Missverständnissen beim Einführen der neuen Meldeverordnung zusammenhängen, die bereits Anfang 1999 veröffentlicht, aber erst 2000 in Kraft gesetzt wurde.
Nobiling: "Die Aussagen der Ministerin wurden von dpa ungeprüft übernommen, vermutlich weil die detaillierte Auswertung der Versuchstiermeldung als Grundlage für eine Recherche in der Internet (PDF) - Version des Tierschutzberichtes 2003 nicht enthalten ist. Die Zahlen waren aber im November vom BMVEL einer begrenzten Gruppe von Interessenten zugänglich gemacht worden, so dass die von mir durchgeführte Korrektur ausschließlich auf offiziellem Zahlenmaterial beruht."
Rückfragen bitte an:
Prof. Dr. Rainer Nobiling
Tel 06221 548281, Fax 545432
tierschutz@urz.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
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