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01.04.2003 14:51

Gute Noten für zwei Hamburger Leibniz-Institute

Dr. Frank Stäudner Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Senat der Leibniz-Gemeinschaft bescheinigt dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und dem Heinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie hohe Qualität - erste Förderempfehlungen - Hans-Olaf Henkel: "Unabhängigkeit ist die Stärke der Evaluierung"

    Bonn/Hamburg. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat auf seiner Sitzung am 01.04.2003 in Bonn zwei lebenswissenschaftlichen Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft "gute bis sehr gute Forschungsleistungen" und einzelnen Arbeitsgruppen eine "internationale Spitzenstellung" bescheinigt. Er empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung für das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNI) und das Heinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie an der Universität Hamburg (HPI) aufgrund der hohen Qualität der Arbeiten und der überregionalen Bedeutung beider Einrichtungen für die nächsten sieben Jahre fortzusetzen.

    Die Stellungnahmen zu BNI und HPI sind die ersten vom Senat der Leibniz-Gemeinschaft verabschiedeten Förderempfehlungen. Das Evaluierungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft wurde 2002 neu eingerichtet, nachdem es zuvor in den Händen des Wissenschaftsrates lag. Es gewährleistet eine unabhängige Beurteilung der Qualität der Arbeit der jeweiligen Einrichtung und ihrer Leistungsfähigkeit. Die Entscheidungen der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) zur Förderungswürdigkeit der Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft stützen sich nun in der Regel auf die Stellungnahmen des ausschließlich extern besetzten Senats. Mindestens alle sieben Jahre wird eine entsprechende Überprüfung eingeleitet. Leibniz-Präsident Hans-Olaf Henkel betonte den hohen Wert der Unabhängigkeit des Verfahrens: "Die Stärke der Evaluierung ist ihre Unabhängigkeit. Gremien oder Vertreter der Leibniz-Gemeinschaft haben keinerlei Einfluss auf die Ergebnisse. Das garantiert Objektivität."

    Maßgeblich für das gute Urteil beider Institute sind neben den Forschungsleistungen die hervorragende Nachwuchsförderung, die überdurchschnittliche Drittmitteleinwerbung sowie die Einbindung in vielfältige nationale und internationale Kooperationen. Beiden Einrichtungen wird empfohlen, ihr Arbeitsprogramm zu akzentuieren und fachlich weiter zu entwickeln. Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sollte, auch im Hinblick auf Drittmittelakquisitionen, intensiviert werden. Die Stellungnahmen des Senats wurden von zwei aus nationalen und internationalen Gutachtern zusammengesetzten Bewertungsgruppen vorbereitet.

    Dem BNI wird bescheinigt, dass es die vom Wissenschaftsrat 1996 festgestellte positive Entwicklung fortsetzen konnte. Das BNI widmet sich der tropenmedizinischen Forschung und der Behandlung von Patienten mit tropischen Infektionskrankheiten. Seine Arbeitsergebnisse "treffen national und international auf hohe Resonanz", wie u. a. der steigende Anteil an Veröffentlichungen in international renommierten, begutachteten Zeitschriften zeigt. Sein Forschungsprogramm wird ergänzt durch Leistungen in Diagnostik, Beratung und klinischer Versorgung. Einzelne Arbeitsbereiche, wie Pathologie und Diagnostik, sollten weiterentwickelt werden, die Klinische Forschung am BNI den Stand der übrigen Arbeitsgruppen erreichen. Die Nachwuchsförderung des BNI sieht der Senat der Leibniz-Gemeinschaft als beispielgebend an, das Potential in der Kooperation mit der Wirtschaft hingegen als noch nicht ausgeschöpft - z. B. im Hinblick auf gemeinsame Forschungsvorhaben. Abschließend wird festgestellt: "Das BNI hat sich zu einem national und international anerkannten Kompetenzzentren in Tropenmedizin und Infektionsbiologie entwickelt." Die Fortführung der überregionalen Förderung des BNI wird vorbehaltlos empfohlen.

    Dem HPI wird ebenfalls bescheinigt, dass es die vom Wissenschaftsrat 1996 festgestellte positive Entwicklung bestätigen konnte. Das HPI erforscht die Biologie humaner Viruserkrankungen sowie die Abwehrreaktion des Organismus und damit zusammenhängender Probleme. Die Forschungsergebnisse werden weithin beachtet. Einige Arbeitseinheiten "gehören zur internationalen Spitze des Forschungsfelds". Die Drittmitteleinwerbung des HPI ist sehr gut. Der Nachwuchs wird intensiv gefördert, wie u. a. 15 externe Berufungsangebote an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HPI in den letzten sechs Jahren zeigen. Arbeitsgebiete wie Proteomics und Bioinformatik sollten in das Forschungsprogramm verstärkt einbezogen werden. Für das HPI wird ebenfalls festgestellt, dass die Kooperationsmöglichkeiten mit der Wirtschaft noch nicht ausgeschöpft sind. Insgesamt stellt der Senat fest, dass das HPI "wichtige Beiträge zur Erforschung humaner Virus- und Tumorerkrankungen sowie zur Entwicklung neuer Therapieansätze leistet" und damit ohne Einschränkung die Anforderungen erfüllt, die an die überregionale gemeinsame Förderung zu stellen sind.

    Weitere Informationen zum Evaluierungsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft sind unter www.wgl.de/evaluation abrufbar. Der Text der Stellungnahmen zu BNI und HPI kann dort ebenfalls heruntergeladen oder per E-mail unter evaluation@wgl.de angefordert werden.

    Rückfragen:
    Ludger Viehoff
    Tel.: 0228/308 15 220
    Fax: 0228/308 15 355
    E-Mail: viehoff@wgl.de

    BNI und HPI gehören zu den 80 außeruniversitären Forschungsinstituten und Serviceeinrichtungen für die Forschung der Leibniz-Gemeinschaft. Das Spektrum der Leibniz-Institute ist breit und reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossener Forschungsabteilung. Die Institute beschäftigen rund 12.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und haben einen Gesamtetat von 950 Millionen Euro. Sie arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär und sind von überregionaler Bedeutung. Da sie Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse betreiben, werden sie von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Näheres unter: www.wgl.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.wgl.de/evaluation
    http://www.bni-hamburg.de
    http://www.hpi-hamburg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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