Ursachen für Anfälligkeit könnten in Embryonalzeit liegen
Aktiviert durch dauerhaften Stress entfalten Immunzellen im Gehirn eine zerstörerische Wirkung und verändern es. Die Folge können psychische Erkrankungen sein. Wie sich Dauerstress auf das Immunsystem auswirkt, untersucht die Forschergruppe von Prof. Dr. Georg Juckel am LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum. Das Wissenschaftsmagazin „RUBIN“ berichtet.
Stress aktiviert das Immunsystem
Besonderes Augenmerk legt das Team auf eine spezielle Art von Fresszellen, die Mikroglia. Normalerweise reparieren sie im Gehirn Verbindungen zwischen Nervenzellen und regen diese zum Wachstum an. Im aktivierten Zustand können Mikroglia jedoch Nervenzellen schaden und Entzündungsprozesse fördern. Die Bochumer Studien zeigten: Je öfter die Mikroglia durch Stress aktiviert werden, desto eher neigen sie dazu, in dem zerstörerischen Zustand zu bleiben – ein Risikofaktor für die Entstehung psychischer Krankheiten wie Schizophrenie.
Menschen sind unterschiedlich empfänglich für die Stressfolgen
Aber nicht alle Menschen, die unter Dauerstress stehen, entwickeln eine psychische Störung. Die Ursache dafür vermutet das Team um Prof. Juckel in der Embryonalzeit. Bereits in den 50er-Jahren zeigten US-Forscher, dass Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft eine echte Virusgrippe durchgemacht hatten, ein siebenfach erhöhtes Risiko hatten, später an Schizophrenie zu erkranken. Im Tiermodell bestätigten die Bochumer Forscherinnen und Forscher diese These. Sie wollen nun den Mechanismus ergründen, der Menschen anfällig für die Krankheit macht. „Der Embryo macht irgendeine Form von Immunreaktion durch, die weitreichende Folgen hat und wahrscheinlich das eigene Immunsystem vorprägt“, sagt Dr. Astrid Friebe vom LWL-Klinikum.
Ausführlicher Beitrag im Wissenschaftsmagazin RUBIN
Ein ausführlicher Beitrag inklusive Bildmaterial findet sich im Onlinemagazin RUBIN, dem Wissenschaftsmagazin der RUB: http://rubin.rub.de/de/themenschwerpunkt-stress/psychisch-krank. Text und Bilder aus dem Downloadbereich dürfen unter Angabe des Copyrights für redaktionelle Zwecke frei verwendet werden. Sie möchten über neu erscheinende RUBIN-Beiträge auf dem Laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie unseren Newsfeed unter http://rubin.rub.de/feed/rubin-de.rss.
Weitere Informationen
Prof. Dr. med. Georg Juckel, Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin, LWL-Universitätsklinikum Bochum, Alexandrinenstr. 1-3, 44791 Bochum, Tel. 0234/5077-1100, E-Mail: georg.juckel@wkp-lwl.org
Redaktion: Dr. Julia Weiler
http://rubin.rub.de/de/themenschwerpunkt-stress/alltagsstress -
http://Strategien gegen Stress im Alltag: Interview mit Georg Juckel
http://rubin.rub.de/de/themenschwerpunkt-stress - Themenschwerpunkt Stress
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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