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04.04.2003 09:20

Präsident Chirac kämpft gegen Krebs

Laurent Marceron Wissenschaftliche Abteilung
Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland

    Jacques Chirac stellte am Montag, den 24. März die wichtigsten Richtlinien seines Plans zur Krebsbekämpfung vor.

    Mit diesem Plan will Chirac dem Tabak "den Krieg" erklären und zwar durch eine Politik, die ihre Schwerpunkte auf die Prävention, die Forschungskoordination und die Humanisierung der Behandlung legt.
    Im Umfeld des Präsidenten wurde die Wichtigkeit dieses Themas ebenfalls betont. Neben der Verkehrssicherheit und der Integration Behinderter, zählt die Krebsbekämpfung zu den wichtigsten Aufgaben, die sich der Präsident für seine fünfjährige Amtszeit gestellt hat.
    Innerhalb der letzten 20 Jahre hat sich die Zahl der Personen, die in Frankreich an Krebs sterben, praktisch verdoppelt. Jährlich sterben etwa 150.000 Menschen an dieser Krankheit. Im Elysee-Palast ist man der Ansicht, dass es an der Zeit ist, dass die Politik ihren Willen bekundet, um den Blickwinkel auf diese Krankheit zu verändern. Das ist gleichzeitig eine Frage der Gesundheit und der Gesellschaft.
    Der Fünfjahresplan zur Krebsbekämpfung wurde ausgehend von der Arbeit der Kommission unter dem Vorsitz von Lucien Abenhaïm, Leiter des Generaldirektorats für Gesundheit, ausgearbeitet. Die 11 Vorschläge des Gutachtens wurden durch zahlreiche Beiträge von Praktikern erweitert.
    Der Plan empfiehlt die Verbesserung der Präventivmaßnahmen hinsichtlich der Ernährung, des Alkoholkonsums und der Berufskrankheiten. Der Schwerpunkt der Präsidentenrede liegt jedoch auf den Folgen des Tabakkonsums, der eine beachtliche Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellt. Durch verschiedene Maßnahmen soll der Tabakkonsum bekämpft werden: Anwendung des Evin Gesetzes, europäische Harmonisierung, Anstieg der Preise für Zigaretten, Förderung der nikotinhaltigen Ersatzprodukte, Informationsfeldzug, insbesondere bei Jugendlichen.
    Weitere Punkte des Plans: Die Systematisierung der Früherkennung, insbesondere bei Brust-, Unterleibs- und Grimmdarmkrebs. Der Plan sieht ebenfalls ein Fünfjahresprogramm für die Nachrüstung im Bereich der Abbildungsysteme zu medizinischen Zwecken vor. Chirac will sich dafür einsetzen, dass jeder Bürger das gleiche Recht auf eine gute Betreuungsqualität hat.
    Hinsichtlich der Betreuung schlägt Chirac eine angemessene Beratung bei der Diagnoseverkündung vor, um den Patienten in dem Augenblick eine psychologische und persönliche Begleitung zu bieten, indem sie über ihre Krankheit aufgeklärt werden.
    Was die Forschung betrifft, so plädiert Chirac für eine bessere Koordinierung und schlägt die Gründung eines französischen Krebs-Institutes vor, welches die Forschung koordiniert, die Qualität der Behandlung überwacht und die Praktiken bewertet.
    Chiracs Plan wurde bereits von mehreren Gewerkschaften kritisiert. Sie prangern dabei die Kommerzialisierung des Gesundheitsbereiches an, die durch die Öffnung der einzelnen Forschungsbereiche für private Investoren begünstigt wäre.

    Kontakt: http://www.elysee.fr/

    Diesen Artikel finden Sie in "Wissenschaft-Frankreich" wieder, einem elektronischen Bulletin über die französische wissenschaftliche Aktualität in deutscher Sprache.
    Kostenloses Abonnement per Email : sciencetech@botschaft-frankreich.de mit dem Vermerk " Wissenschaft-Frankreich ".
    Die Wissenschaftsabteilung der französischen Botschaft in Deutschland setzt sich für die Förderung der bilateralen Kooperation zwischen Frankreich und Deutschland im Bereich Forschung und Entwicklung ein. Sie arbeitet an einer Verbesserung des Austausches von Informationen zwischen beiden Ländern über die Forschungseinrichtungen, Universitäten, die private Forschung und informiert über die wissenschaftliche Aktualität beider Länder.


    Weitere Informationen:

    http://www.elysee.fr/
    http://www.wissenschaft-frankreich.de/allemand/index.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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