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05.04.2003 18:15

FH-KL mit Schnupperkursen "Schülerinnen machen Technik"

Hubert Grimm Hochschulkommunikation
Fachhochschule Kaiserslautern

    Am 31. März und 1. April 2003 erkundeten mehr als 400 Schülerinnen der Klassenstufen 9 und 10 die Studienmöglichkeiten der Fachhochschule am Standort Kaiserslautern. Sie wurden in Kleingruppen durch ein vielfältiges Tagesprogramm begleitet, das ihnen viel Gelegenheit bot, selbst aktiv zu werden und ihre technischen Fähigkeiten zu erproben. Am Programm waren auch Arbeitsamt und SWR mit Beiträgen beteiligt.

    Bauingenieurwesen, Elektrotechnik/Informationstechnik und Maschinenbau sind Ingenieurfächer mit besonders niedrigem Frauenanteil. Sie präsentierten sich an beiden Tagen in Kaiserslautern, um mitzuhelfen, das noch immer eingeengte Berufswahlspektrum vieler junger Frauen zu erweitern.
    Mädchen, die am Programm des Bauingenieurwesens teilnahmen, können nun den Jungs ihrer Klasse erklären, was "kommunizierende Gefäße" sind und wozu sie gebraucht werden, sie können ihren Body-Mass-Index bestimmen, wissen, wie Frischbeton hergestellt wird und können sagen, unter welchen Umständen sich auch mal Häuser einer "ärztlichen Untersuchung" unterziehen müssen und wie das Ganze vonstatten geht.
    Forschungsdrang war auch in den Workshops der Fachbereiche Maschinenbau und Elektrotechnik gefragt: z.B. bei Versuchen am Windkanal oder wenn es darum ging, den stabilsten Kranausleger mit dem geringsten Eigengewicht zu konstruieren, einen elektronischen Würfel zu bauen oder eine Computeranimation zu programmieren. Dass ein Maschinenbaustudium Antworten auf die Fragen geben kann, "Wie wird aus Wein Weinbrand?" oder "Wie wird aus Biomüll Kompost?" hätten bestimmt die wenigsten vor ihrer Teilnahme an den entsprechenden Workshops gedacht.
    Das Konzept, Schülerinnen frühzeitig Erfolgserlebnisse in technischen Bereichen zu vermitteln, die sie sogar nach Hause tragen können, erscheint vielversprechend. Dies legt nicht nur das Lob, das von begleitenden Lehrkräften für die Veranstaltung kam, nahe. Auch, dass sehr viele Teilnehmerinnen gerne wieder kommen möchten und Anregungen für sich mitnehmen konnten, spricht dafür. Kathrin vom Saarpfalz-Gymnasium Homburg hat sich über das Berufsbild der Elektroingenieurin informiert. "Ich habe noch keinen Berufswunsch" sagt sie, "aber es haben mir einige Berufsmöglichkeiten gefallen." Ihre Freundin Janina stimmt dem zu. Drei Mädchen vom Leininger Gymnasium in Grünstadt waren sozusagen als Expertinnen angereist. Sie kannten die Veranstaltung vom vergangenen Jahr. Damals hatten sie an einem Löt-Workshop teilgenommen und waren nun gespannt darauf, ihr eigenes Mittelwellenradio zu bauen. Als nach zwei Stunden konzentrierter Arbeit eine Sendung des AFN aus dem, zum Lautsprecher umfunktionierten, Joghurtbecher schallte, war die Begeisterung groß.
    Intensives Arbeiten war auch im Workshop von Michael Huber, Professor im Fachbereich Elektrotechnik und seinem Assistenten Andreas Hammen angesagt. Die Teilnehmerinnen programmierten eine Computeranimation mit "Käfern und Kerlchen". Eveline vom St.-Franziskus-Gymnasium die sich eigentlich ein anderes Programm ausgesucht hatte, kommentiert: "Die Käferanimation war ziemlich geilomat! Eigentlich wollten wir das gar nicht machen, aber jetzt sind wir froh, dass wir das machen mussten!" Eine andere Teilnehmerin sagte: "In diesem Workshop habe ich sehr viel gelernt und es war anspruchsvoll. Er war eine wirklich gute Einführung und vielleicht werde ich programmieren zu Hause selbst probieren. Ihr Berufswunsch sei noch unklar, aber "vielleicht Programmiererin."
    Am Dienstag stand für eine Gruppe von 15 Mädchen ein Besuch des Studio Kaiserslautern des Südwestrundfunk auf dem Programm. Hier erfuhren die Mädchen zum Beispiel, dass sie nach einem Studium der Nachrichtentechnik Toningenieurin werden können und lernten den entsprechenden Arbeitsplatz kennen. Studioleiter Patrik Sommer und sein Team vermittelten aber auch, wie viel technisches Verständnis eine Redakteurin mitbringen sollte, und dass im Beruf einer Wissenschaftsredakteurin nicht nur journalistische Kompetenzen gefragt sind, sondern auch ein naturwissenschaftlich-technisches Studium viele Pluspunkte bringt.
    Sehr gut kamen auch die Workshops des Arbeitsamtes an, in denen die Mädchen anhand verschiedener Tests ihre individuellen Stärken herausfinden und "beruflichen Zielen auf die Spur" kommen konnten.
    Besondere Vorkenntnisse waren für die Teilnahme nicht notwendig. Vielmehr sollte mit einfachen Mitteln die Entdeckungsfreude der Schülerinnen angeregt werden. Die Mädchen sollen erfahren, dass die Auseinandersetzung mit Technik Spaß macht, dass sie nicht Jungen vorbehalten ist, und sie sollen sehen, dass "Ingenieurin werden" ein Berufsziel mit Zukunft ist, was auch Gespräche und Diskussionen mit Studentinnen und Praktikerinnen vermitteln wollten.
    Wichtig ist es dem Organisationsteam der Fachhochschule, den Schülerinnen zu einem relativ frühen Zeitpunkt Perspektiven zu eröffnen, die ihnen zeigen, dass eine naturwissenschaftlich-technische Ausbildung sehr viel Spaß machen kann. Ziel ist es, eine solche Ausbildung selbstverständlicher als bisher im Berufswahlspektrum der teilnehmenden Schülerinnen zu verankern. Zumal heute mehr denn je, gerade in den Ingenieurwissenschaften, Kompetenzen aus Bereichen gefragt sind, die zu den weiblichen Stärken zählen, wie Kommunikationsfähigkeit, gute Fremdsprachenkenntnisse oder Teamfähigkeit.
    Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Frau Grub, Tel. 0631/3724-163, Fax 0631/3724-174 oder per E-Mail: e.grub@verw-kl.fh-kl.de.


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    Teamwork - Ines Lorenz, Ingenieur-Studentin der Fachhochschule Kaiserslautern hilft einer Schülerin beim Bau einer Blinkschaltung
    Teamwork - Ines Lorenz, Ingenieur-Studentin der Fachhochschule Kaiserslautern hilft einer Schülerin ...

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    Belastungsproben - zwei Schülerinnen verfolgen gespannt, welchen Lasten ihr selbst konstruierter Kranausleger aus Papier Stand halten wird. Susanna Labisch, Professorin im Fachbereich Maschinenbau hängt die Gewichte an
    Belastungsproben - zwei Schülerinnen verfolgen gespannt, welchen Lasten ihr selbst konstruierter Kra ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Teamwork - Ines Lorenz, Ingenieur-Studentin der Fachhochschule Kaiserslautern hilft einer Schülerin beim Bau einer Blinkschaltung


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    Belastungsproben - zwei Schülerinnen verfolgen gespannt, welchen Lasten ihr selbst konstruierter Kranausleger aus Papier Stand halten wird. Susanna Labisch, Professorin im Fachbereich Maschinenbau hängt die Gewichte an


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