12. August 1998
Europäische Hochschulsprecher:
Netzwerke der Kommunikation
entscheidend für die Zukunft
Pressesprecher tagen Anfang September in Heidelberg - Organisator Dr. Michael Schwarz: "Mit Innovationen im Wissenstransfer verwirklichen die Universitäten schon heute das Europa der Zukunft" - Experten-Makler aus den USA und Europa diskutieren internationale Vernetzung
Europa ist für die Hochschulen seit langem Realität. Vom 3. bis 6. September 1998 treffen sich an der Universität Heidelberg 200 Pressesprecher von Hochschulen aus ganz Europa, um Neuerungen des Informationsmanagements zu gestalten und den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. "Mit Innovationen im Wissenstransfer verwirklichen die Universitäten schon heute das Europa der Zukunft", kommentiert Organisator Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg. Bei dem 10. Kongreß von EUPRIO (European Universities Public Relations and Information Officers) diskutieren auch Experten-Makler aus den USA, Großbritannien und Deutschland ihre internationale Vernetzung.
Das Thema der Tagung ist "The Networking University of Tomorrow". "Networking" wird nicht in erster Linie technisch gesehen, sondern wesentlich weiter gefaßt: Welche Netzwerke schaffen sich die Universitäten der Zukunft auf allen Ebenen ihres Handelns? Dieses Thema beleuchten Hauptvorträge aus den Perspektiven der Politik, Hochschulen, Wirtschaft und Medien. "Moderne Kommunikationspolitik einer Hochschule setzt auf Kooperation und Dialog, versteht die Gesellschaft als Partner der Universitäten", beschreibt Schwarz den Ausgangspunkt. Bei dem Kongreß steht die umfassende Kommunikation der Universitäten nach innen und außen im Vordergrund, aber auch die Kooperation zwischen Hochschulen und Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur allgemein. Es geht um Kommunikationsmanagement und Marketing, Technologietransfer und den "Transfer durch Köpfe" - die wichtigste Aufgabe der Universitäten, junge Menschen auszubilden, die die Gesellschaft gestalten und zum Beispiel in der Wirtschaft arbeiten.
"Die Diskussion der universitären Kommunikationsexperten während des Heidelberger Kongresses ist kein Selbstzweck, keine Kunst um der Kunst willen", sagt Pressesprecher Michael Schwarz. Hinter allen Überlegungen stehe der Leitgedanke, "neue Wege zu suchen, wie wir die Arbeit der Universitäten transparenter und die Kommunikation 'kundenfreundlicher' gestalten können".
Die Sicht der Politik beleuchtet für die Europäische Union in Vertretung von EU-Kommissarin Cresson ihr Pressesprecher Jimmy Jamar. Baden-Württembergs Wissenschaftsminister Klaus von Trotha skizziert die Position der Landesregierung zu dem Kongreßthema. Die Sicht der Hochschulen vertreten der Präsident der europäischen Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Dr. Josep Bricall, der deutschen HRK, Prof. Dr. Klaus Landfried, sowie der Heidelberger Rektor Prof. Dr. Jürgen Siebke. Wie die Wirtschaft die Universitäten und ihr Kommunikationsmanagement sieht, beschreibt Prof. Dr. Friedrich Reutner, Vorstandsvorsitzender der Friatec AG und Autor des kritischen Buchs "Der effiziente Staat - Fiktion oder Vision?". Globale Öffentlichkeitsarbeit der BASF ist Thema eines Workshops. Als Beispiel eines zukunftsweisenden Netzwerks zwischen Universität und Wirtschaft skizziert Prof. Dr. Ulrich Abshagen von der Heidelberg Innovation GmbH das BioRegio-Projekt im Rhein-Neckar-Dreieck, das zur Gründung von "Garagenfirmen" der Biotechnologie im Umfeld der Universität geführt hat. Vorgestellt werden ebenfalls Netzwerke aus anderen Ländern wie das "Amsterdam Knowledge Network".
Die Sicht der Medien zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Programm. Höhepunkt wird eine öffentliche Debatte in Form der mittelalterlichen Disputation am Sonntag, 6. September, in der Aula der Alten Universität sein. John Izbicki, bildungs- und wissenschaftspolitischer Redakteur des Londoner "Independent", und Frank Albrighton, Pressesprecher der Universität Birmingham, streiten über die These, daß ernsthafte Wissenschaft sich im Zeitalter der Paparazzi nicht verkaufen läßt. Die von Pressesprecher Ray Footman, Edinburgh, moderierte Kontroverse findet auf den Tag ein Jahr nach der Beisetzung von Lady Diana statt.
Innovative Netzwerke nehmen breiten Raum ein. Dan Forbush aus New York präsentiert den elektronischen Experten-Makler ProfNet, der Journalisten aus aller Welt ein einfaches Arbeitsmittel an die Hand gibt, Unterstützung bei der Recherche durch mehrere tausend Forschungsinstitutionen zu bekommen. Barry Jackson stellt ein ähnliches Anfragesystem aus Großbritannien vor, Jochen Brinkmann das deutsche Pendant. Die drei Systeme bereiten eine Kooperation vor.
Weitere Informationen finden Sie auf unseren Internet-Seiten (http://www.uni-heidelberg.de/uni/tagung).
Ansprechpartner im Kongreßbüro:
Dr. Michael Schwarz, Dr. Axel Sütterlin, Irene Thewalt,
Pressestelle der Universität Heidelberg,
Tel. 06221 542310, Fax -17,
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/uni/tagung/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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