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08.12.2014 11:12

Zahlt die Pflegeversicherung bald neuartige technische Assistenzsysteme?

Wiebke Ehret Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

    Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) fördert die Erstellung eines Kriterienkatalogs zur Nutzenbewertung technischer Assistenzsysteme aus Sicht der Pflegeversicherung. Am 1. Dezember startete das Vorhaben „Nutzen und Finanzierung technischer Assistenzsysteme aus Sicht der Pflegeversicherung und weiterer Akteure der Verantwortungsgemeinschaft am Beispiel der Quartiersvernetzung“. Das Vorhaben wird wesentliche Fragen zum konkreten Nutzwert und darauf aufbauende Finanzierungsoptionen für technische Innovationen für Ältere und Pflegebedürftige beleuchten.

    Grundlage des Projekts sind die Ende 2013 vorgelegten Ergebnisse der Studie „Unterstützung Pflegebedürftiger durch technische Assistenzsysteme“. Diese gaben dem BMG erste Hinweise, inwieweit sich derzeit existierende technische Assistenzsysteme dazu eignen, die in § 40 SGB XI festgelegten Ziele einer Pflegehilfsmittelversorgung zu erreichen. Diese Ziele adressieren die Erleichterung der Pflege, die Linderung von Beschwerden und die Ermöglichung einer selbstständigeren Lebensführung.

    Im Vorhaben soll nun ein konkretes technisches Assistenzsystem (Plattform zur Quartiersvernetzung) in seiner praktischen Anwendung untersucht werden. Die zu betrachtende technische Lösung ist modular aufgebaut, sodass Anwender entsprechend des jeweiligen Bedarfs unterschiedliche Funktionalitäten nutzen können – vom Notruf über Haussteuerung und Information bis hin zur Vernetzung mit Dienstleistern z. B. für haushaltsnahe Dienstleistungen, Medizin und Pflege.

    Das Produkt „meinPAUL“ (Persönlicher Assistent für Unterstütztes Leben) der Firma CIBEK bietet sich für die empirische Untersuchung als Referenz an, da dieser bereits in mehr als 60 Wohnungen älterer Menschen eingesetzt wird. PAUL ist ein IT-basiertes Assistenzsystem zur zentralen Steuerung und Kommunikation mit Touchscreen-Computer. Darüber lässt sich z. B. die Haustechnik (u. a. Lichtsteuerung, Haustürkamera, Bewegungsmelder) steuern, Radio hören, per Videotelefon kommunizieren und das Internet nutzen. Daneben wird Hilflosigkeit mittels Inaktivitätserkennung detektiert und bei Bedarf automatisch ein Notdienst alarmiert.

    PAUL beinhaltet zudem ein Serviceportal, um Dienste und Unterstützungsangebote aus dem Quartier zu bestellen. Über PAUL ist es möglich, Kontakt zu anderen Nutzern, Angehörigen oder Vertrauenspersonen aufzunehmen (Quartiersvernetzung). Es handelt sich hierbei um ein marktreifes Produkt, das seit 2006 in von Senioren bewohnten Wohnungen im Einsatz ist und kontinuierlich weiterentwickelt wird.

    Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von 18 Monaten und einen Umfang von 110.000 Euro. Koordinatorin des Projekts ist Christine Weiß, Seniormanagerin im Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE-IT. Das Projekt wird in Kooperation mit IEGUS - Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft GmbH und CIBEK technology + trading GmbH durchgeführt. Vorsitzende des Projektbeirats ist Prof. Ursula Lehr, Bundesministerin a.D. und Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) e.V..

    Erste Zwischenergebnisse des Vorhabens präsentiert Christine Weiß beim 8. Deutschen AAL-Kongress am 30. April 2015 in Frankfurt a.M..

    Ansprechpartnerin:
    Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE-IT
    Christine Weiß
    Tel.: 030 310078-184
    E-Mail: weiss@iit-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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