idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.04.2003 00:00

Kühe auf Teppichboden - Hohenheimer Entwicklung fördert Tierschutz und ist ökonomisch sinnvoll

Dr. Klaus H. Grabowski Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    UNIVERSITÄT HOHENHEIM

    PRESSE UND FORSCHUNGSINFORMATION

    Telefon: +49(0)711 - 459-2001/2003
    Fax: +49(0)711 - 459-3289
    e-mail: presse@uni-hohenheim.de
    Internet: http://www.uni-hohenheim.de

    Universität Hohenheim (903) · 70593 Stuttgart

    2. April 2003
    khg/Blz

    PRESSEMITTEILUNG

    Kühe auf Teppichboden
    Weichgummimatten erleichtern Kühen das Stallleben
    Hohenheimer Entwicklung fördert Tierschutz und ist ökonomisch sinnvoll

    Wissenschaftler aus dem Institut für Agrartechnik der Universität Hohenheim haben ein System entwickelt, das Kühen das Leben in Ställen mit Böden aus Beton oder Gussasphalt wesentlich erleichtert. Der herkömmliche Stallboden schränkt die Mobilität der Kühe erheblich ein und ist zudem ein Hauptrisikofaktor für schwere Klauenprobleme. Bereits nach wenigen Jahren sind die meisten Stallböden zu glatt für die Kühe und lassen sich auch nur wenig aufrauhen. Außerdem sind die harten Laufflächen für die Bedürfnisse des Rindes völlig ungeeignet, da Körperbau und Klauenaufbau für nachgiebigen Untergrund geschaffen sind. Nach den Untersuchungen der Wissenschaftler um Prof. Dr. Thomas Jungbluth vom Institut für Agrartechnik dienen die Hinterfüße der Kühe hauptsächlich zum Vorschub, während die Vorderfüße die Vorwärtsbewegung aufnehmen müssen. Die dabei auftretenden Kräfte können jedoch nur begrenzt aufgefangen werden. Das führt bei hartem Boden zu mechanisch bedingten Klauenschäden.

    Für dieses Problem haben die Hohenheimer Wissenschaftler jetzt eine Lösung entwickelt. Durch die Auflage weicher Gummimatten auf den Stallboden können die Klauen mindestens 4 mm einsinken, und diese Matten bieten auch bei Schmutz und Nässe ausreichende Sicherheit. Nach diesen Untersuchungen sind Gummimatten, die auf der Unterseite weiche Noppen haben, am besten für diesen Zweck geeignet. Das Hohenheimer System der maßgeschneiderten Matten, die mit simplen Befestigungen mit dem Stallboden verbunden werden, hat das Verhalten der Kühe schlagartig geändert. Das fällt besonders beim Laufen auf. Die Tiere bewegen sich wieder schwungvoll und spontan fort. Die Schritte werden wieder so lang wie auf der Weide. Offensichtlich genießen es die Tiere, gefahrlos und mit Vertrauen in den Fußboden gehen zu können.

    Auch die eigene Körperpflege der Kühe kann jetzt wieder problemlos stattfinden, da die Kühe beim "Sich-Lecken" dreibeinig und mit starker Körperbiegung stehen, sind sie auf den herkömmlichen Böden stark ausrutschgefährdet. In den Laufställen mit Weichgummimatten stehen sie sicherer, lecken sich doppelt so oft bedeutend kraftvoller und zeigen Brunstverhalten viel deutlicher.

    Die Investition in den Komfort der Kühe lohnt sich für den Tierhalter: Leistungseinbußen durch Lahmheit, Krankheit oder stille Brunst wird wirksam vorgebeugt. Das Haltungssystem wird tiergerechter. Zudem sind Klauenerkrankungen äußerst schmerzhaft, so dass schon aus ethischen Gründen der Tierhalter alles tun sollte, um diese Erkrankungen wirkungsvoll zu verhindern, jetzt mit dem "Teppichboden" im Stall.

    Kontaktadresse (nicht zur Veröffentlichung):
    Universität Hohenheim
    Institut für Agrartechnik
    Fachgebiet Verfahrenstechnik in Tierproduktion
    Prof. Dr. Thomas Jungbluth
    70593 Stuttgart
    Telefon: 0711/459-2835
    Telefax: 0711/459-4307
    email: jungblut@uni-hohenheim.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).