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25.08.1998 00:00

Tübinger Bioinformatik erhält 2 Millionen

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Tübingen, 25. August 1998

    Land und Telekom fördern den neuen Studiengang Bioinformatik an der Universität Tübingen
    Als eines von 5 geförderten Projekten im neuen Förderprogramm "Multimedia-gestützte Studiengänge an Hochschulen" des Landes Baden-Württemberg und der Deutschen Telekom AG wird das Projekt "Bioinfom@tik - Multimedia-gestützter Studiengang Bioinformatik" gefördert.
    Der neue Studiengang Bioinformatik, der in Deutschland bisher einmalig ist, wird an der Universität Tübingen zum kommenden Wintersemester 1998/99 eingeführt. Bioinformatik ist die Entwicklung und Nutzung von Methoden und Werkzeugen der Informatik für Fragen der Biologie, im weiteren Sinne auch der (Bio-)Chemie und Pharmazie. Dieses Arbeitsgebiet hat in den letzten Jahren eine große Dynamik gewonnen und sich zu einem eigenständigen Fach entwickelt, weil in vielen Teilgebieten der Biologie, Chemie und Pharmazie die Methoden der Informatik eine immer entscheidendere Rolle spielen. Dies gilt für den Fortschritt der Grundlagenforschung ebenso wie für die Anwendung ihrer Ergebnisse. Umgekehrt erzeugt die Anwendung der Biologie in der Informatik eine Vielzahl neuer Herausforderungen.
    Der neue Studiengang, der vor kurzem vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg genehmigt wurde, ist ein anwendungsorientierter Informatik-Studiengang, der von Beginn an Multimedia-gestützt angeboten werden soll. Das Grundstudium umfaßt die Fachgebiete Praktische, Theoretische und Technische Informatik, Mathematik sowie Biologie und Chemie. Im Hauptstudium erfolgt eine Spezialisierung auf ausgewählte Teilgebiete der Informatik und des Anwendungsfaches. Als Anwendungsschwerpunkt, der ein Drittel des Hauptstudiumsumfangs ausmacht, können die Gebiete Molekularbiologie, Neurobiologie, Chemie oder Pharmazie gewählt werden.
    Teile des neuen Studiengangs Bioinformatik sollen im geförderten Projekt unter Verwendung des Internets konzipiert werden. Hierbei soll nicht der ganze Studiengang "virtualisiert" werden, sondern nur diejenigen Lehrveranstaltungen, bei denen dies sinnvoll, technisch durchführbar und in der Projektlaufzeit von 2 Jahren praktisch realisierbar ist.
    Hierzu gehören eine Vorlesung über Evolutionäre Algorithmen in der Bioinformatik (Prof. A. Zell, Informatik), ein adaptiver Multimedia-Kurs und Visualisierung in der Bio-informatik (Prof. W. Straßer, Informatik), ein Multimedia-Kurs Rechnerarchitektur (Prof. W. Rosenstiel, Informatik), ein Kurs Multimedia-Einsatz in Molekularbiologie und Genetik (Prof. F. Schöffl und Prof. R. Reuter, Biologie), eine Bioinformatik Vorlesung mit Internet-gestütztem multimedialem Praktikum (Dr. M. Vingron, DKFZ Heidelberg), und Lehrveranstaltungen zum Multimedia-Einsatz bei Affinitätsanalytik und -screening für Bioinformatiker (Prof. G. Gauglitz, Chemie) sowie sogar eine spezielle Mathematik für Bioinformatiker (Prof. M. Wolff, Mathematik, und Prof. W. Küchlin, Informatik).
    Verwoben mit diesen fachbasierten Komponenten ist eine Evaluationskomponente, durch die die pädagogische Konzeption und der Nutzen des Multimedia-Einsatzes bewertet werden (Prof. F. Hesse, Deutsches Institut für Fernstudienforschung, Tübingen).
    Das Projekt wird ergänzt durch ein Teilprojekt zur Lehrerfortbildung in der Molekularbiologie des Kultusministeriums Baden-Württemberg, weil dadurch auch eine breite Multiplikatorwirkung des neuen Studiengangs für die Fortbildung von Biologielehrern der gymnasialen Oberstufe erfolgt (Frau Bacher, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg).
    Basis der Entwicklungen wird die Global Learning Plattform der Deutschen Telekom AG sein, die sowohl über das Internet als auch über T-Online erreichbar ist. Auf dieser Basisplattform werden mit Hilfe von Funktionsmodulen wie Email, News, Bulletin-Boards, Mailing-Listen, HTML, Java, VRML, XML, Internet-Videokonferenzsystemen etc. die einzelnen Kurse der Teilprojekte realisiert.
    Das geförderte Projekt hat zwar zunächst nur die Entwicklung multimedialer Komponenten des neuen interdisziplinären Studiengangs Bioinformatik an der Universität Tübingen zum Gegenstand. Die entwickelten Multimedia-Komponenten können allerdings auch an anderen Universitäten eingesetzt werden, sowie für die Fortbildung von Biologielehrern im Bereich Molekularbiologie und zur Weiterbildung in einer Reihe von Firmen, wie Boehringer Ingelheim, Knoll AG (BASF Pharma), Byk Gulden, Merck etc., die ebenfalls bereits ihr Interesse an den Lehrmodulen bekundet haben.
    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Andreas Zell,
    Universität Tübingen, WSI, Abt. Rechnerarchitektur, Köstlinstr. 6, 72074 Tübingen,
    Tel. (07071) 29-76455, Fax (07071) 922983, E-Mail: zell@informatik.uni-tuebingen.de, http://www.informatik.uni-tuebingen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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