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10.04.2003 07:35

Die Staatskunst und das Glück der Menschheit

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Professor Serge Glitho von der Universität Lomé in Togo mit Hilfe der VolkswagenStiftung zu Gast bei den Germanisten der Uni Hannover

    Zum sechsten Mal lehrt und forscht auf Einladung des hannoverschen Germanisten Professor Dr. Leo Kreutzer ein afrikanischer Gast ein Semester lang an der Universität Hannover. Professor Dr. Serge Glitho von der Universität Lomé in Togo wird sich in einer Vorlesungs- und Kolloquiumsreihe mit dem Thema "Interkulturelles Lernen" auseinandersetzen. In seiner Antrittsvorlesung beschäftigt er sich mit Georg Forsters Aufsatz "Über die Beziehung der Staatskunst auf das Glück der Menschheit".

    Die öffentliche Antrittsvorlesung findet statt am Mittwoch, den 16. April 2003 um 11.15 Uhr im Raum 415 des Uni-Hochhauses Königsworther Platz 1 (weitere Informationen siehe unten). Interessierte Journalistinnen und Journalisten sind herzlich dazu eingeladen. Gern vermitteln wir auf Wunsch auch ein Gespräch mit Professor Serge Glitho. Die "Georg Forster-Professur für Interkulturelle Literaturwissenschaft" wurde zum Wintersemester 2000/01 am Seminar für deutsche Literatur und Sprache der Universität Hannover eingerichtet. Die VolkswagenStiftung unterstützte die Aufenthalte der insgesamt sechs Germanisten aus Schwarzafrika, verteilt über drei Jahre, mit insgesamt 67.000 Euro.

    Sinn und Zweck der Georg Forster-Professur ist es, dass Forscher wie Studierende vor dem Hintergrund gemeinsamen Wissens - eben der Germanistik - ihnen bekannte Inhalte neu entdecken, eine neue Zugehens- und Betrachtungsweise entwickeln. Dabei bringen die afrikanischen Gastprofessoren in die Ausbildung der hannoverschen Germanisten vor allem ihre interkulturelle Wahrnehmung deutscher Literatur ein. "Ziel ist es, dass die Beteiligten auf deutscher Seite von den Wissenskonzepten der afrikanischen Dozenten, die zudem aus verschiedenen Regionen und Gesellschaften stammen, profitieren", betont Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.

    Initiator Professor Dr. Leo Kreutzer vom Seminar für Deutsche Literatur und Sprache der Universität Hannover hat Forster als Namensgeber mit Bedacht gewählt: "Georg Forster als deutscher Schriftsteller, Gelehrter und Weltumsegler des 18. Jahrhunderts steht selbst für einen umfassenden interkulturellen Austausch. Seine Welterfahrung symbolisiert die Welterfahrung unserer afrikanischen Kolleginnen und Kollegen."

    Beachten Sie bitte die folgenden Informationen zum Aufenthalt von Professor Dr. Serge Glitho:

    ZUR PERSON SERGE GLITHO

    Serge Glitho wurde 1949 in Dahomey (heute Benin) geboren. Nach dem Abitur am Collège Père Aupiais in Cotonou erwarb er in Frankreich an der Universität Dijon eine Licence ès Lettres d'Enseignement und eine Maîtrise en Langues, Littératures et Civilisations étrangères, option allemand. 1976 promovierte er an der Universität Lyon II in Frankreich im Fach Civilisation allemande contemporaine. Seit 1978 ist Glitho Dozent an der Deutschabtei-lung der Universität Lomé; 1995 legte er dort das Doctorat d'Etat ab mit einer an der Universität Hannover erarbeiteten Habilitationsschrift zum Thema "Schule und Eigensinn. Untersuchungen zu Schulkonflikten in afrikanischen und deutschsprachigen Romanen" (erschienen bei Centaurus, Pfaffenweiler). Gegenwärtig leitet Glitho an der Universität Lomé die Deutschabteilung und zugleich das 1997 von ihm begründete Laboratoire de Recherche en Germanistique pour le Développement en Afrique (Labo-Gerdan).

    ANTRITTSVORLESUNG

    "Über die Beziehung der Staatskunst auf das Glück der Menschheit"
    Mittwoch, 16. April, 11.15 Uhr
    Königsworther Platz 1 (Hochhaus), Raum 415

    Mit der "Regierungskunst" im Europa der Aufklärungszeit setzt sich Georg Forster in seinem Aufsatz "Über die Beziehung der Staatskunst auf das Glück der Menschheit" auseinander. Forster verfasste ihn zwischen September 1793 und Januar 1794 und veröffentlichte ihn in der Zeitschrift "Friedenspräliminarien". Es ist seine letzte abgeschlossene Arbeit, und sie gilt als exemplarisch für sein politisches Engagement. Serge Glitho geht in seiner Antrittsvorlesung vor allem zwei Fragen nach: Wie positioniert sich Georg Forster in der Diskussion seiner Zeit über die Beziehung zwischen Regierungsführung und Glück des Volkes? Und wie lässt sich Forsters Argumentation positionieren im Zuge der gegenwärtig in Afrika geführten Debatte über eine Bonne Gouvernance, eine "Gute Regierungsführung"?

    SEMESTERVORLESUNG (mit Kolloquium)

    "Interkulturelles Lernen und die Problematik der Übernahme von Bildungsmodellen in der Darstellung ausgewählter literarischer Texte"
    Mittwochs 11 bis 13 Uhr, ebenfalls Raum 415, Beginn: 23. April 2003

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    Kontakt: VolkswagenStiftung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Christian Jung, Tel.: 0511/8381-380, E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de
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    Kontakt Projekt: Professor Dr. Leo Kreutzer, Seminar für Deutsche Literatur und Sprache, Universität Hannover, Tel.: 0511/762-2985, E-Mail: leo.kreutzer@surfeu.de

    Professor Dr. Serge Glitho, Tel.: 0511/762-19938 oder 0511/762-6435 (Gästehaus Uni Hannover)


    Weitere Informationen:

    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse03/10042003.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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