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10.04.2003 13:38

Zusammenhang zwischen Gehirnwellen und Persönlichkeitsmerkmalen entdeckt

Sabine Ranke-Heinemann Pressestelle
Australisch-Neuseeländischer Hochschulverbund / Institut Ranke-Heinemann

    Forscher an der naturwissenschaftlichen Fakultät der University of Technology in Sydney haben aufgedeckt, warum einige Menschen eher zurückgezogen und andere eher extrovertiert sind.

    Laut Dr. Yvonne Tran, Leiterin des Forscherteams, sind die Erkenntnisse auf die elektrische Aktivität im Gehirn, oder genauer, auf die der Zahl der Alphawellen, welche von den Stirnhirnlappen erzeugt werden, zurückzuführen. Die Forscher konnten eine positive Korrelation zwischen von den Stirnhirnlappen erzeugten Alphawellen und Persönlichkeitsmerkmalen herstellen, welche mit Introvertiertheit und Extrovertiertheit in Verbindung gebracht werden.

    Während sich die bisherige Alphawellen-Forschung hauptsächlich auf die kortikalen Bereiche auf der Rückseite des Kopfes konzentrierte, überwachte das Forscherteam der UTS das gesamte Gehirn, vor allem aber die wenig erforschten kortikalen Bereiche in den Stirnhirnlappen, die als Quelle der Persönlichkeitsentwicklung gelten. Die Forscher entdeckten, dass diese vorderen kortikalen Bereiche des Gehirns die Mehrzahl der Alphawellen produzierten, die mit der Persönlichkeitsentwicklung in Verbindung stehen.

    "Unsere Forschungsarbeit bezüglich des Zusammenhanges zwischen Alphawellen in den Stirnhirnlappen und der Persönlichkeitsentwicklung ist schlüssig," erklärt Dr. Tran. "Wir wissen jetzt, dass jemand mit einer hohen Anzahl von Alphawellen auch drei mal wahrscheinlicher extrovertiert ist."

    "Wir haben Messungen bei einer Gruppe von Freiwilligen in einem Abstand von vier Jahren vorgenommen und erhielten zu beiden Zeitpunkten die gleichen Ergebnisse. Wir glauben daher, dass jede Persönlichkeit mit einer eigenen Handschrift versehen ist, was die Theorie einer genetisch bedingten Persönlichkeit bestärken würde," so Paul McIsaac, Projektmanager des Teams.

    Um die Gesamtidentifikation von Persönlichkeitstypen über die gegenwärtigen breiten Kategorien von Introvertiertheit und Extrovertierheit hinaus auszudehnen, plant das Forscherteam nun sechs verschiedenen Arten von Gehirnwellen zu untersuchen. Damit sollen nicht nur dominierende Persönlichkeitszüge wie Angst, Belastbarkeit und Unabhängigkeit bestimmt werden, sondern auch Untermerkmale der menschlichen Persönlichkeit. Darüber hinaus werden die Forscher Freiwillige über einen längeren Zeitraum beobachten, um eventuell auftretende Persönlichkeitsänderungen nachzuvollziehen.

    Weitere Informationen in englischer Sprache:
    Dr. Yvonne Tran
    Tel.: 0061-2-95141357
    Email: Yvonne.Tran@uts.edu.au


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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