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10.04.2003 17:20

Standortvorteil Sachsen-Anhalt?

Norbert Doktor Pressestelle
Hochschule Magdeburg-Stendal (FH)

    AOK und Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) wollen Unternehmen in Sachsen-Anhalt aktiv unterstützen - Kongress in Magdeburg

    Magdeburg. Rund 180 Vertreter kleiner und mittlerer Unternehmen aus Sachsen-Anhalt sowie Experten aus Politik und Wissenschaft folgten der Einladung von Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) sowie AOK Sachsen-Anhalt zum zweitägigen Kongress "Verbesserung der Leistungsqualität kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU)", der ab Donnerstag auf dem Gelände der Hochschule stattfindet. Themenschwerpunkte sind u.a. Ökonomie und Gesundheit, neue Belastungen in der Arbeitswelt, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Arbeitsplatzanalysen, Kooperation in der Weiterbildung als Aufgabe der Hochschulen. Ziel des Kongresses für Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern ist, gemeinsam mit Politik und Wissenschaft verbindliche Rahmenempfehlungen zur Gesundheitsförderung in kleineren und mittleren Unternehmen in Sachsen-Anhalt zu erarbeiten.

    Im Focus: Gesundheitsförderung, Qualifizierung, Weiterbildung

    Rund 90 Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung Sachsen-Anhalts sind in kleineren und mittleren Unternehmen beschäftigt. Diese Betriebe sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, durch dessen Weiterentwicklung Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen werden können. Dazu bedarf es vielfältiger Unterstützung aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Aus diesem Grund hatten die Hochschule Magdeburg-Stendal (FH) und die AOK Sachsen-Anhalt den Kongress "Verbesserung der Leistungsqualität kleiner und mittlerer Unternehmen" am 10. und 11. April 2003 in Magdeburg initiiert. AOK-Vorstand Günter Kasten: "In der modernen Dienstleistungsgesellschaft ist die Innovationskraft eines jeden Unternehmens für seine Position am Markt ausschlaggebend. Wohlbefinden und Arbeits-zufriedenheit der Mitarbeiter werden für den Unternehmenserfolg immer bedeutender. Deshalb ist es für die Gesundheit der Mitarbeiter wichtig, dass erhöhte Arbeitsanforderungen durch gezielte Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheits-förderung "abgefedert" werden. Das Engagement lohnt sich und darf auch in Zeiten knapper Kassen nicht dem Rotstift zum Opfer fallen." Dies sei eine Gemeinschaftsaufgabe von Politik, Wissenschaft und Praxis. Gut aus- bzw. weitergebildete, gesunde und motivierte Mitarbeiter gelten als wichtiger Wettbewerbsfaktor, um am Markt flexibel reagieren zu können. Die AOK Sachsen-Anhalt und die Hochschule Magdeburg-Stendal unterstützten Unternehmen mit gezielten Angeboten zur betrieblichen Gesundheitsförderung und Weiterbildung. Bisher haben 300 Unternehmen in Sachsen-Anhalt ein betriebliches Gesundheitsmanagement mit Unterstützung der AOK erfolgreich aufgebaut mit dem Ergebnis: der Kranken-stand konnte gesenkt werden durch die Ausschaltung arbeitsbelastender Faktoren. Ein Tag Arbeitsunfähigkeit (AU) kostet den Arbeitgeber im Durchschnitt 300 EURO. In einem fleischverarbeitenden Betrieb mit 250 Beschäftigten sei im Rahmen eines zweijährigen Projektes der Krankenstand von 6,6 auf 5,3 Prozent gesenkt, was einer Verringerung von 1174 AU-Tagen entspricht. Das Unternehmen hat 352 200 EURO einsparen können.

    Manfred Maas, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt, betonte anlässlich des Kongresses: "Betrieblicher Gesundheitsschutz ist keine Belastung, sondern Bestandteil einer guten Standortpolitik. Gesunde Mitarbeiter tragen zur Erhöhung der Produktivität in den Unternehmen bei. Zudem würden sich geringere Ausgaben der Krankenkassen in sinkenden Beiträgen und damit auch in sinkenden Lohnnebenkosten niederschlagen." In diesem Zusammenhang forderte der Staatssekretär die Bundesregierung auf, die Rahmenbedingungen für die kleinen und mittleren Unternehmen zu verbessern. Maas: "Die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland hat gravierende Auswirkungen auf die Finanzierbarkeit unseres Gesundheitssystems. Das Hauptproblem sind wegbrechende Einnahmen wegen sinkender Lohnquoten und einer schlechten konjunkturellen Lage."

    Im Mittelpunkt des Kongresses steht deshalb nicht nur die Bestandsaufnahme, sondern auch die Erarbeitung von landesspezifischen Empfehlungen für die künftige betriebliche Gesundheitsförderung sowie Weiterbildung im Rahmen einer Qualifizierungsoffensive zur Stärkung des Wirtschafts-standortes Sachsen-Anhalt. Vor dem Hintergrund der demografischen und arbeitsmarktpolitischen Entwicklung gewinnt insbesondere in den neuen Ländern auch die Förderung älterer Arbeitnehmer an Bedeutung. Gerade ältere Arbeitnehmer verfügten über ausgereiftes Fachwissen und Lebenserfahrung, die als Chance für den Betrieb genutzt werden können. "Unsere Hochschule sieht einen Schwerpunkt in der Gesundheitsförderung. Verschiedene Studiengänge - auch in der Weiterbildung - beweisen das. Außerdem bieten wir im Rahmen unserer regionalen Verflechtungen unser wissenschaftliches Know How insbesondere in der Betriebswirtschaft sowie Existenzgründung an", unterstreicht Prof. Dr. Andreas Geiger, Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal, das Engagement der Hochschule. Verschiedene Branchen verlangten auch unterschiedliche Zugangswege und Angebote. Die Hochschule Magdeburg-Stendal werde sich neben der Forschung und Lehre verstärkt der wissenschaftlich fundierten Qualifizierung von KMU öffnen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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