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11.04.2003 11:15

Vergiftungsgefahr bei Verwechslung von Bärlauch mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Gemeinsame
    P R E S S E M I T T E I L U N G 07/03
    des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg
    und
    der Vergiftungs-Informations-Zentrale (VIZ) des Universitätsklinikums Freiburg

    11. April 2003

    Vergiftungsgefahr bei Verwechslung von Bärlauch mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen

    - Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg rät zur Vorsicht beim Sammeln von Bärlauch.
    - Die Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg bietet in Notfällen Informationen und Beratung rund um die Uhr an.

    Mit dem Frühling beginnt die Zeit des Bärlauchs. Er wird gerne gesammelt und als Würzmittel oder Salat in der Küche verwertet. Aber nur wer Bärlauch ganz sicher von Maiglöckchen oder hochgiftigen Herbstzeitlosen unterscheiden kann, sollte in freier Natur Bärlauch sammeln.
    Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg und die Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg weisen darauf hin, dass eine Verwechs-lung vor allem dann gut möglich ist, wenn die Pflanzen noch nicht blühen, da die Blätter des Bärlauchs denen des Maiglöckchens und der Herbstzeitlosen ähneln. Beim Pflücken ist deshalb größte Sorgfalt geboten. Herbstzeitlose und Maiglöckchen besitzen giftige Inhaltsstoffe, die vor allem bei Kindern lebensgefährliche bis tödliche Vergiftungen hervorrufen können.
    Bärlauch und Maiglöckchen wachsen auf dem gleichen Waldboden vor allem in Laub- und Mischwäldern und oft in Gesellschaft miteinander. Auch die Herbstzeitlose ist im Wald an lichten Stellen zu finden und bildet im Frühjahr ihre Blätter aus. Der Bärlauch gehört wie der Knoblauch und der Schnittlauch zur Familie der Liliengewächse. Eindeutiges Erkennungsmerkmal der Pflanze ist der starke Knoblauchgeruch, der vor allem beim Pflücken der Blätter wahrnehmbar ist. Die beiden Grundblätter stehen einzeln und umgreifen sich nicht. Jedes Blatt endet in einem dünnen Stil.

    Eine Vergiftung mit den Glykosiden der Maiglöckchen führt zu Durchfällen, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen. Die in den Herbstzeitlosen enthaltene Wirksubstanz Colchicin ist ein starkes Zellgift, das bei schweren Vergiftungen zum Multiorganversagen und nach 30 bis 48 Stunden zum Tode führen kann. Erste Anzeichen einer Vergiftung sind Kratzen und Brennen im Hals, gefolgt von Übelkeit, Erbrechen und schließlich schwerem Durchfall mit hohem Flüssigkeitsverlust. Kommt es zu Beschwerden nach dem Genuss einer Bärlauchmahlzeit, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Im Zweifel oder bei Notfällen steht die Vergiftungs-Informationszentrale (VIZ) Freibung rund um die Uhr zur Verfügung: Tel. 0761-19240.

    Kontakt:
    VIZ Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg
    Dr. Maren Hermanns-Clausen, Leiterin
    Universitätsklinkum Freiburg
    Hugstetter Str. 55
    79106 Freiburg
    Tel. 0761 270 4362

    Bilddatei unter:
    http://www.uni-freiburg.de/de/aktuelles/aktuelles.php


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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